EU winkt HSH-Privatisierung durch

Quelle: HSH Nordbank

Die EU-Kommission gibt grünes Licht für den Verkauf der HSH Nordbank durch die Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein an private Investoren. Damit kann das Institut als erste deutsche Landesbank privatisiert werden. Das Verfahren sei ohne weitere Staatshilfe mit einem positiven Kaufpreis über die Bühne gegangen und werde deshalb genehmigt, teilte die Brüsseler Behörde am Montag mit. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sprach von einer tragfähigen Lösung. “Auf der Grundlage des Geschäftsplans des neuen privaten Eigentümers kann die HSH zu einem rentablen Marktteilnehmer werden.” Hamburg und Schleswig-Holstein mussten ihre Landesbank bis zum 28. Februar auf Druck der EU verkaufen. Investoren um Cerberus und J.C. Flowers bekamen für rund eine Milliarde Euro den Zuschlag.

Die HSH war durch die Finanzkrise und die Krise in der Schifffahrt in Schieflage geraten. Die Länder hatten das Institut mit einer Garantie von zehn Milliarden Euro und einer Kapitalerhöhung von drei Milliarden Euro vor dem Aus gerettet. Unter den neuen Eignern soll die Bank wieder schwarze Zahlen schreiben. „So sieht der Geschäftsplan deutlich höhere Gewinne vor, die sich aus einer besseren Aktiva-Qualität in Verbindung mit Effizienzsteigerungen und besserer Kostenkontrolle ergeben sollen”, erklärte auch die EU-Kommission.

HSH-Chef Stefan Ermisch hat wiederholt betont, dass die Bank mit schlankeren Strukturen und spürbar profitabler arbeiten will. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern lag zuletzt bei 0,2 Prozent und damit unter dem mittelfristig geforderten Wert von mindestens acht Prozent. Dies - und der Wegfall bestimmter Aufgaben wegen der Privatisierung - dürfte auch zu einem deutlichen Jobabbau führen. Insidern zufolge könnte die Zahl der Vollzeitstellen von 1720 Ende September mittelfristig deutlich unter 1300 fallen. Das sogenannte Closing des Verkaufs soll einem Insider zufolge am Mittwoch über die Bühne gehen und der Deal notariell besiegelt werden. Demnach tritt die Bank künftig unter dem Namen “Hamburg Commercial Bank” (HCOB) am Markt auf.

 

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