Green and Sustainable Finance Cluster Germany: erster Baseline-Report

Quelle: Frankfurt School of Finance & Management

Das Green and Sustainable Finance Cluster Germany hat am Freitag den 24. August 2018 in Frankfurt seinen Baseline-Report mit einer Bestandsaufnahme der Nachhaltigkeitsaktivitäten am Finanzplatz Frankfurt vorgestellt. Der Report ist die erste Veröffentlichung des Clusters, das sich im Frühjahr 2018 aus dem Green Finance Cluster Frankfurt des Hessischen Wirtschaftsministeriums und der Accelerating Sustainable Finance-Initiative der Deutschen Börse zusammengeschlossen hat. Ziel des Clusters ist es, den Finanzsektor stärker für Klimaschutz und nachhaltiges Investment zu mobilisieren.
  
Der Report analysiert den Status quo nachhaltiger Aktivitäten in Frankfurt und an anderen europäischen Finanzplätzen. Den Antworten zufolge diskutieren 86 Prozent der Befragten Nachhaltigkeitsthemen auf Vorstandsebene. 100 Prozent der teilnehmenden Unternehmen berichten über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten. Die wachsende Bedeutung des Themas verdeutlichen auch aktuelle Zahlen einer Erhebung des „Forum Nachhaltige Geldanlagen“: Demnach summierten sich nachhaltige Geldanlagen 2017 in Deutschland auf 1,4 Billionen Euro. Seit 2005 lag das jährliche Wachstum bei 27 Prozent.
 
Die öffentliche Hand allein, darin zeigen sich die Initiatoren des Clusters einig, wäre mit den nötigen Investitionen in Nachhaltigkeit völlig. Deshalb wird dafür geworben, in großem Umfang privates Kapital zu mobilisieren und das Thema Nachhaltigkeit aus der Nische herauszuführen und stärker zu einem strategischen Thema zu machen.

Sustainable Finance dürfte – so die Analyse des Baseline-Reports – für die Finanzindustrie nicht nur aus Reputationsgründen, sondern auch wegen seiner strategischen Geschäftspotenziale stark an Bedeutung gewinnen. Die Erkennung von Risiken für Investitionen und Finanzierungen, die zum Beispiel aus dem Klimawandel entstehen, wird immer wichtiger. Zum anderen birgt dies aber auch eine Reihe von neuen geschäftspolitischen Chancen, die sich unmittelbar aus der Finanzierung der Erfordernisse einer nachhaltigen Infrastruktur ergeben. Im Zusammenhang mit dem hohen Finanzierungsvolumen, das die Transformation zu einem nachhaltigeren Wirtschaftssystem benötigt, sieht das Cluster Finanzinstitute zunehmend gefordert, sich zukunftsgerichtet aufzustellen und eine entsprechende Strategie zu entwickeln.
 
Neben vielen erfreulichen Entwicklungen registriert der Baseline-Report nicht zuletzt wegen fehlender Standards und Definitionen nach wie vor eine schwache Datenlage rund um nachhaltige Investments. Begegnen will das Cluster diesen Herausforderungen im Rahmen von vier definierten Handlungsfeldern:

  • Status quo und Innovation: beispielsweise Bestandsaufnahme der bisherigen Aktivitäten und Identifizierung von Entwicklungspotenzialen

  • Metriken und Standards: etwa Entwicklung von Definitionen und Messmethoden für nachhaltige Finanzanlagen

  • Daten und Digitalisierung: zum Beispiel Erweiterung der klassischen Unternehmenskennzahlen um Indikatoren für ökologische und soziale Aspekte und

  • Dialog und Wissensaufbau: beispielsweise Schulung von Mitarbeitern und Aufbau permanenter Dialogplattformen

Das Cluster ist als Verein organisiert. Die aktuellen Sponsoren sind BNP Paribas Germany, Commerzbank AG, Dekabank Deutsche Girozentrale, Deutsche Bank AG, Deutsche Börse AG, DZ Bank AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Helaba, KfW Bankengruppe und Metzler Asset Management GmbH. Sitz des Clusters ist die Frankfurt School of Finance & Management. Außerdem wird das Cluster von den Unterzeichnern der Frankfurter Erklärung unterstützt.
 
Den vollständigen Baseline-Report und ausführliche Informationen zum Green and Sustainable Finance Cluster Germany finden hier.
 

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