Hamburger Volksbank und Volksbank Lübeck streben Zusammenarbeit an

Die Hamburger Volksbank und die Volksbank Lübeck haben Sondierungsgespräche über einen Zusammenschluss aufgenommen. Das teilte die Hamburger Volksbank heute mit. „Wir arbeiten an einer hanseatischen Allianz in der Metropolregion Hamburg – der nächste Schritt innerhalb unseres Strategieprozess ‚Smartes Volksbanking in Hamburg 2020+“, so der Vorstandssprecher der Hamburger Volksbank Dr. Reiner Brüggestrat. Beide Häuser sehen ihre innovative Kultur und die städtischen Umfeldbedingungen als optimale Voraussetzungen für eine vertiefte Zusammenarbeit in der Metropolregion Hamburg. „Die räumliche Trennung unserer Geschäftsgebiete wird uns dazu inspirieren, Lösungen für eine Zusammenarbeit zu finden, mit der wir unsere genossenschaftlichen Geschäftsprinzipien im digital-persönlichen Zeitalter stetig weiterentwickeln“, so Brüggestrat. Vor dem Hintergrund steigender regulatorischer Anforderungen und den geänderten Kundenbedürfnissen nach einem omnikanalen Angebot steht neben der Prüfung von Markt- und Kostenvorteilen das qualifizierte Fachpersonal im Zentrum der gemeinsamen Überlegungen. „Es geht um die Bündelung unserer Stärken. Kein Mitarbeiter muss sich um seinen Arbeitsplatz sorgen. Im Gegenteil: Von den jeweiligen Fachspezialisten könnten zukünftig beide Häuser profitieren“, so Brüggestrat. Die Volksbank Lübeck beschäftigt 190 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 20 Auszubildende. Mit insgesamt 9 Filialen wurde im Geschäftsjahr 2019 eine Bilanzsumme von 950 Millionen Euro erreicht. Die Aufsichtsräte beider Banken unterstützen die Fortsetzung der Gespräche ausdrücklich. „Wir haben den Anspruch, mit der hanseatischen Allianz ein Modell zu schaffen, das für die Eigentümer, die Kunden, die Mitarbeiter und andere Marktteilnehmer auch zukünftig anschlussfähig sein wird“, so Brüggestrat.

Bestätigt wird die steigende Marktakzeptanz der Hamburger Volksbank durch den Erfolg im Geschäftsjahr 2019: Das Institut hat sein Kreditergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr wiederum überdurchschnittlich gesteigert. Wesentlicher Wachstumstreiber für den Kreditzuwachs um 8,4 Prozent auf 2,14 Milliarden Euro war das langfristige Immobilienfinanzierungsgeschäft. Dabei wurden die Kredite zu 80 Prozent vom Firmenkundengeschäft (Unternehmen und Selbständige) und zu 20 Prozent von der privaten Baufinanzierung getragen. Die erfolgreiche Partnerschaft mit dem Mittelstand gehe immer mit einer strengen Risikoprüfung der Finanzierbarkeit einher. „Wir haben unsere Kreditstandards trotz des außerordentlichen Wachstums keinesfalls gelockert“, betont Brüggestrat. Nach dem „Immobilien-Trio“, das Expertenteam für Bauträgerprojekte, Baufinanzierung sowie mit Spezialisten des Tochterunternehmens Hamburger Volksbank Immobilien GmbH, wurde im Geschäftsjahr 2019 die Hamburger Volksbank Immobilien- und Projektentwicklung GmbH (IPE) als weiteres Tochterunternehmen gegründet.

Der Einlagenbestand der Hamburger Volksbank ist im Geschäftsjahr 2019 um 12,6 Prozent auf 2,91 Milliarden Euro gestiegen. Der Wertpapierertrag ist im Jahr 2019 erfreulich von 5,5 Millionen Euro auf 5,9 Millionen Euro angewachsen. Dabei hat das Interesse an nachhaltigen Geldanlagen stark zugenommen. „Nachhaltigkeit zahlt nicht nur auf die zunehmende Werteorientierung des Anlegers ein, sondern hat sich längst zu einem harten Investmentkriterium entwickelt. Mittlerweile machen nachhaltige Fonds rund 30 Prozent unseres Fonds-Absatzvolumens aus“, sagt Brüggestrat und unterstreicht die Green Deal-Ziele für die Finanzwirtschaft: „In Zeiten, in denen der Zinseszins fehlt, wollen wir Kunden dazu bewegen, an ihrem strukturierten und nachhaltigen Vermögensaufbau zu arbeiten. Dazu gehören nachhaltige Fonds- und Wertpapierlösungen.

Die Bilanzsumme hat sich im Geschäftsjahr 2019 sehr erfreulich um 11,4 Prozent auf 3,92 Milliarden Euro erhöht. Trotz des anhaltenden Niedrigzinsumfelds gelang es außerdem, den Zinsüberschusses konstant auf 55,0 Millionen Euro zu halten. Der Provisionsüberschuss stieg um von 23,8 Millionen Euro auf 24,5 Millionen Euro an. Leicht gesunken ist dagegen das Betriebsergebnis vor Bewertung von 20,4 Millionen Euro auf 19,6 Millionen Euro.  Die Gesamtkapitalquote liegt wie im Vorjahr bei 12,8 Prozent.

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