Zahl der Aktionäre stagniert

Es bleibt ein deutsches Phänomen, dass der Dax von Höchststand zu Höchststand eilt, die Zahl der Aktienbesitzer aber gleich bleibt. Laut Deutschem Aktieninstitut lag sie im Jahresdurchschnitt 2016 bei knapp 9 Millionen und damit auf demselben Stand wie im Jahr zuvor. Das ist jeder siebte Bürger im Alter über 14 Jahre. Verglichen mit dem Niveau des Rekordjahrs 2001 gibt es heute etwa 3,8 Millionen Aktienbesitzer weniger.

Die Entwicklungen im ersten und zweiten Halbjahr 2016 waren dabei unterschiedlich. Während es im ersten Halbjahr im Schnitt gut 8,5 Millionen Aktionäre und Aktienfondsanleger gab, waren es im zweiten Halbjahr rund 9,4 Millionen. Das ist der höchste Stand auf Halbjahresbasis seit dem ersten Halbjahr 2012. Immerhin gab es bereits im zweiten Jahr in Folge bei der Zahl der Aktienbesitzer im Alter unter 40 Jahren eine Zunahme – dieses Mal um 87000.

Dennoch ist die Aktionärsquote von gerade einmal 14 Prozent viel zu niedrig und liegt weiter deutlich unter den bisherigen Höchstständen. Aus Sicht des Deutschen Aktieninstituts kann eine breitere Teilhabe am Aktienmarkt helfen, gesellschaftliche Probleme zu lösen.

„Nur mit Aktien und Aktienfonds werden wir es schaffen, die Schwächen der staatlichen Rente zu kompensieren“, betont Christine Bortenlänger, geschäftsführender Vorstand des Deutschen Aktieninstituts, und verweist auf eine Berechnung des DAI: Wer in der Vergangenheit 30 Jahre lang monatlich einen Sparbetrag von 50 Euro in Aktien investiert hat, konnte damit im Durchschnitt eine Zusatzrente von 870 Euro im Monat erzielen, die 20 Jahre lang gezahlt wird. Das entspricht einer Rendite auf das eingesetzte Geld von 9,6 Prozent pro Jahr. Selbst im Falle einer ungünstigeren Entwicklung der Aktienmärkte und einer Rendite von 6,2 Prozent waren es immer noch 360 Euro. Bei einer Anlage in Festverzinsliche Wertpapiere wären es angesichts des aktuellen Zinsniveaus von höchstens 2 Prozent dagegen maximal 125 Euro.

Private Haushalte haben nach Angaben der Deutschen Bundesbank bis zum Ende des 3. Quartals 2016 per Saldo börsennotierte Aktien im Wert von 14,5 Milliarden Euro gekauft. Auch bei Publikumsaktienfonds und weiteren aktiennahen Fondsinvestments gab es spürbare Zuflüsse. Mit Blick auf die gleichbleibende Zahl der Aktionäre haben aber tendenziell nur diejenigen zusätzlich in Aktien investiert, die bereits Aktien besaßen und Erfahrung mit der Aktie haben.

Die komplette Studie finden Sie als PDF-Dokument im Anhang dieses Artikels.

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