BILANZBERICHTE

Sparkasse Bielefeld / National-Bank / Volksbank Mittelhessen / Kreissparkasse Heinsberg / ING Deutschland

Sparkasse Bielefeld

Bilanzsumme weiter gesteigert - Betriebsergebnis vor Bewertung um 7,04% gesunken - Cost Income Ratio um 1,6 Prozentpunkte verschlechtert - betreute Bausparsumme unverändert bei 1,1 Mrd. Euro - Rückgang des Volumens im Leasinggeschäft um gut ein Drittel - Kundeneinlagen wachsen um 4,3% - Forderungen an Kunden auf Vorjahresniveau stagniert

Auch 2019 konnte die Sparkasse Bielefeld ihre Bilanzsumme weiter steigern. Diese stieg zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2019 um 229 Mill. Euro beziehungsweise 3,5% auf 6,747 (6,518) Mrd. Euro. Im Jahresdurchschnitt wuchs die Bilanzsumme um 3,4 Prozent gegenüber 2018 und erreichte 6,757 Milliarden Euro (durchschnittliche Bilanzsumme 2018: 6,532 Milliarden Euro).

Das Geschäftsvolumen, das neben der Bilanzsumme noch die Eventualverbindlichkeiten, unter anderem also Bürgschaften, die von der Sparkasse übernommen wurden, umfasst, wurde 2019 erneut gesteigert. Mit einem Zuwachs von 229 Mill. Euro oder 3,4% auf 6,876 (6,647) Mrd. Euro kletterte das Geschäftsvolumen dynamischer als ein Jahr zuvor.

Die Aussagen über die Ertragsrechnung fallen zu diesem frühen Zeitpunkt im Jahr noch recht knapp aus. In einem laut der Sparkasse wie schon in den Vorjahren sehr herausfordernden Umfeld ging das Betriebsergebnis vor Bewertung der Sparkasse Bielefeld um 4,1 Mill. Euro beziehungsweise 7,04% auf 54,1 (58,2) Mill. Euro zurück. Damit hat das Institut allerdings die eigenen Erwartungen vom Beginn des Berichtsjahres übertroffen. Das Ergebnis vor Bewertung entspricht 0,80% der Durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS).

Darüber hinaus hat das Institut noch vorab die Cost Income Ratio veröffentlicht. Diese wichtige Kennziffer verschlechterte sich um 1,6 Prozentpunkte auf 64,5 (62,9). Mit den Ertragskennzahlen zeigt sich die Sparkasse aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen dennoch zufrieden.

Im Vermittlungsgeschäft waren die Zahlen sowohl im Bauspargeschäft als auch im Segment Leasing deutlich rückläufig. Der Absatz im Bauspargeschäft belief sich 2019 auf rund 100 Mill. Euro. Das entspricht einem deutlichen Einbruch um 30 Mill. Euro beziehungsweise 23,1%. Die gesamte Bausparsumme der von der Sparkasse Bielefeld betreuten LBS-Bausparkunden betrug 1,1 Mrd. Euro und lag damit auf dem Niveau des Vorjahres. Impulse für das laufende Jahr erwartet das Institut von einer Erhöhung der staatlichen Förderung und auch einer Anhebung der Einkommensgrenzen.

Die Sparkasse Bielefeld vermittelte 2019 Leasinggeschäfte im Volumen von rund 30 Mill. Euro. Ein Jahr zuvor konnte das Institut die Finanzierungen noch deutlich auf 44,5 Mill. Euro steigern. 2019 betrug der Rückgang damit 14,5 Mill. Euro beziehungsweise 32,6%. Mit 45 Prozent entfiel fast die Hälfte der Leasingfinanzierungen auf Investitionsgüter. Fahrzeugfinanzierungen hatten einen Anteil von 30% und Computer-Leasing 25%.

Einen weiterhin klaren Nachfrageüberhang hat die Sparkasse auf dem Bielefelder Immobilienmarkt festgestellt. Die Nachfrage nach gebrauchten und neu errichteten Immobilien war demnach 2019 ungebrochen hoch. Auch von Kapitalanlegern wurden Immobilien auf dem Bielefelder Markt 2019 stark nachgefragt. Dadurch stiegen die Preise im Berichtsjahr um 7% (unbebaute Grundstücke und Wohneigentum) beziehungsweise um 9% für bebaute Grundstücke.

Vor diesem Hintergrund sind die Zahlen allerdings etwas enttäuschend. Die Sparkasse vermittelte 277 Immobilien mit einem gesamten Objektvolumen von 76 Mill. Euro. Im Vorjahr waren es noch 287 Immobilien mit einem kumulierten Objektvolumen von 88 Mill. Euro. Das durchschnittliche Objektvolumen je Immobilie ging damit von 306 620 Euro auf 274 368 Euro zurück, trotz steigender Preise. Allerdings war 2018 auch im Vergleich zum Vorjahr 2017 bei allen Kennziffern ein außergewöhnlich gutes Jahr. Zum Teil ist der Rückgang somit möglicherweise auf einen Basiseffekt zurückzuführen.

Im Wertpapiergeschäft der Kunden lief das Jahr 2019 für die Sparkasse Bielefeld deutlich besser als 2018. Da 2019 der DAX 25,5% zulegte, konnten auch die Kunden der Sparkasse Bielefeld den Wert ihrer Wertpapierdepots von 1,1 Mrd. Euro auf 1,3 Mrd. Euro um 200 Mill. Euro oder 18,18% steigern. Als Alternative zur Altersvorsorge ist bei den Kunden der Sparkasse Bielefeld trotz Niedrigzinsphase weiterhin die Lebensversicherung beliebt. In diesem Bereich konnte die S-Finanzdienste GmbH, die Versicherungstochter der Sparkasse, ihre vermittelte Versicherungssumme gegenüber 2018 um 16 Prozent steigern.

Bei den bilanzwirksamen Kundeneinlagen - in denen traditionelle Sparformen wie das Kontensparen, die Sparkassenbriefe oder das Zuwachssparen zusammengefasst werden - hat das Wachstumstempo im Berichtsjahr 2019 deutlich zugenommen. Im Beobachtungszeitraum stiegen diese um 4,3% auf 5,356 (5,134) Mrd. Euro. Ein Jahr zuvor betrug das Wachstum lediglich 1,7%. Besonders dynamische Zuwächse verzeichnete die Sparkasse Bielefeld bei den Sicht- und Termineinlagen. Sie stiegen insgesamt um 11,2% oder 357 Mill. Euro auf 3,539 Mrd. Euro. Auch das traditionelle Kontensparen, darunter das klassische Sparbuch, war weiter gefragt. Die Bestände nahmen hier um 13,2% auf 989 (874) Mill. Euro zu.

Auf der Aktivseite der Bilanz hat das jedoch zu keiner Ausweitung geführt, zumindest nicht bei den Krediten. Die Forderungen an Kunden - also der Gesamtbestand aller privaten, gewerblichen und öffentlichen Kredite - betrugen zum Bilanzstichtag 4,236 Mrd. Euro und lagen damit auf dem Niveau des Vorjahres. In den einzelnen Segmenten verlief die Entwicklung jedoch heterogen. Im Bereich Kredite an Privatkunden erhöhte sich das Volumen um 3,3% auf 1,39 Mrd. Euro und bei den gewerblichen Krediten auch um 3,3% auf 2,161 Mrd. Euro. Dahingegen sanken die Forderungen an die öffentliche Hand auf 190 Mill. Euro. Die Kreditzusagen stiegen jedoch 2019 um 8,7% beziehungsweise 94,1 Mill. Euro auf 1,173 Mrd. Euro. Um 3,1% auf 564 Mill. Euro stiegen die gewerblichen Kreditzusagen.

Bei den privaten und gewerblichen Immobilienfinanzierungen konnte die Sparkasse einen Zuwachs von 16,9% auf 416 Mill. Euro verzeichnen. Die öffentliche Hand nahm 5 Mill. Euro an Darlehen neu auf. Sonstige Darlehen, beispielsweise Privatkredite, vergab die Sparkasse in einer Gesamthöhe von 67 Mill. Euro neu.

National-Bank

Bilanzsumme um 2,3% verlängert - Zinsüberschuss um 5,4% erhöht - Provisionsüberschuss auf 45,5 Mill. Euro verbessert - Personalkosten leicht gestiegen - Sachkosten hingegen deutlich reduziert - Risikovorsorge fast auf null runtergefahren - Jahresüberschuss um fast 9% geklettert - Kernkapitalquote wie im Vorjahr bei 11,3% - Einlagen nur noch wenig gewachsen

Die Essener National-Bank ist in der Regel die erste Bank, die im neuen Jahr vorab über den Verlauf des Vorjahres berichtet. Auch in diesem Jahr wurde bereits am 2. Januar über den Verlauf des Jahres 2019 in Auszügen Auskunft geben. Das Berichtsjahr wird dort als "erneut sehr anspruchsvolles Jahr" für das Institut bezeichnet.

Die Bilanzsumme steigerte das Essener Institut um 2,3% auf 4,753 Mrd. Euro. Auf der Passivseite stiegen die Kundeneinlagen deutlich unterproportional um 0,6% auf 3,779 (3,757) Mrd. Euro. Ein Jahr zuvor wuchsen die Einlagen mit 3,7% noch deutlich dynamischer. Den verminderten Anstieg bezeichnet das Institut als Ausdruck einer gezielten Steuerung der Einlagen mit punktuellen Verwahrentgelten und des Angebotes alternativer Investmentlösungen. Eine generelle Einführung von Verwahrentgelten plant das Institut jedoch nach eigenen Angaben nicht. Auf der Aktivseite hingegen wurde das Kreditvolumen von 3,381 Mrd. Euro auf 3,513 Mrd. Euro gesteigert. Das entspricht einem Wachstum um 3,9%, was wiederum marginal über dem Vorjahresniveau von 3,8% liegt. Die National-Bank weist in der Pressemitteilung darauf hin, dass dabei Tilgungen in Höhe von 400 Mill. Euro substituiert werden mussten.

Nachdem der Zinsüberschuss 2018 um 3,6% einbrach, kletterte er im Berichtsjahr wieder um 5,4% auf 87,9 (83,4) Mill. Euro. Die National-Bank führt den Anstieg insbesondere auf das gestiegene Kreditvolumen zurück. Laut Pressemitteilung geht die Erhöhung weder mit einer Aufweichung der konservativen Risikostandards der Bank einher, noch mit Zugeständnissen an die Margenanforderungen. Bei komplexen und großvolumigen Vorfinanzierungen gelang es mit insgesamt mehr als 300 (220) Verfahren, das Volumen auf über 180 Mill. Euro nach rund 72 Mill. Euro im Vorjahr deutlich zu steigern.

Auch beim Provisionsüberschuss hat die National-Bank die Wende geschafft. Nach einem Minus von 4,6% im Vorjahr kletterte der Überschuss 2019 wieder um 4,1% auf 45,5 (43,7) Mill. Euro. Dazu haben nahezu alle Geschäftsbereiche beigetragen. Den größten Anteil hatten jedoch die Bereiche Vermittlungen von Versicherungen und Immobilienfinanzierungen. Bei den Versicherungen stiegen die Provisionseinnahmen um sehr dynamische 48% und bei den Immobilienfinanzierungen um 30%. Aber auch im Wertpapiergeschäft verzeichnete das Institut im Berichtsjahr steigende Erträge gegenüber 2018, als sich die Kunden in schwierigen Wertpapiermärkten zurückgehalten hatten.

Der Saldo aus sonstigen Erträgen und Aufwendungen sank auf minus 4,9 (minus 4,0) Mill. Euro, da der Zinsaufwand für Pensionsrückstellungen, deren Diskontierungszinssatz aufgrund gesetzlicher Vorgaben von 3,21% auf 2,71% zu reduzieren war, gestiegen ist.

Um insgesamt 1,8% auf 91,8 (93,5) Mill. Euro wurden die Kosten gesenkt. Die Personalkosten sind jedoch leicht um 0,6% auf 52,5 (52,2) Mill. Euro gestiegen. Diesen Anstieg konnten die rückläufigen Sachkosten, die von 37,3 Mill. Euro um 3,8% auf 35,9 Mill. Euro gesunken sind, jedoch überkompensieren. Das Institut führt das neben einem straffen Kostenmanagement auf den Abschluss der Auslagerung der Rechenzentren und der Neuordnung der Wertpapierabwicklung zurück.

Die Aufwendungen für Risikovorsorge wurden 2019 aufgrund der guten Konjunkturentwicklung weiter von 2,6 Mill. Euro auf 0,2 Mill. Euro reduziert, ohne die konservative Risikopolitik aufzugeben. Das Institut bezeichnet die Risikovorsorge als unauffällig.

Nach vorläufigen Zahlen erwartet das Institut voraussichtlich einen Jahresüberschuss von 15,1 Mill. Euro. Das entspräche einer Steigerung um 1,2 Mill. Euro beziehungsweise 8,8%. Dies ermöglicht laut National-Bank eine unveränderte Dividende von 0,80 Euro und eine Dotierung der Rücklagen in Höhe von 4,5 (3,2) Mill. Euro. Die Kosten-Ertrag-Relation wurde um 4,5 Prozentpunkte auf 71,4 (75,9)% verbessert. Wie schon ein Jahr zuvor erreichte die Kernkapitalquote 11,3%. Um zehn Basispunkte auf 12,3% sank die Eigenmittelquote. Deutlich verbessert zeigt sich die Eigenkapitalrendite, die sich um 1,3 Prozentpunkte von 8,1% auf 9,4% verbesserte.

Zur Finanzierung des Weiteren organischen Wachstums und mit Blick auf die steigenden aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen (Basel III/IV) plant die National-Bank - auch vor dem Hintergrund ihres 100. Geschäftsjahres, das am 24. Februar 2020 beginnen wird - eine Kapitalerhöhung. Hierzu will die National-Bank die von der Hauptversammlung am 8. Mai 2019 bewilligte Ermächtigung nutzen.

Volksbank Mittelhessen

Bilanzsumme um 3,0% gestiegen - Einlagen um 3,17% angewachsen - Kundenkreditvolumen um 3,4% angestiegen - Zinsergebnis um 6 Mill. Euro erhöht - Provisionsergebnis um 5 Mill. Euro rückläufig - Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Bewertung unverändert - Bewertungsergebnis gesunken - Cost Income Ratio bei 66,1%

Zum Stichtag wird die Volksbank Mittelhessen von 202 992 Mitgliedern getragen. Der Zusammenschluss mit der Raiffeisenbank Ebsdorfergrund ist im Berichtsjahr abgeschlossen worden. Die vorliegenden vorläufigen Geschäftszahlen ergeben sich daher aus den konsolidierten Zahlen beider erfolgreich zusammengeschlossenen Kreditinstitute. Das Jahr 2019 hat die Volksbank Mittelhessen mit einem nach eigenen Angaben stabilen Ergebnis abgeschlossen.

Die Bilanzsumme hat das genossenschaftliche Institut zum Bilanzstichtag am 31. Dezember um 3,0% auf 8,3 Mrd. Euro gesteigert. Damit ist sie nach eigenen Angaben weiterhin drittgrößte Volksbank in Deutschland und dürfte damit auch weiterhin zu den 10 größten genossenschaftlichen Instituten in Deutschland gehören.

Das Institut hat auf der Passivseite der Bilanz die Einlagen von 6,522 Mrd. Euro um 3,17% beziehungsweise 207 Mill. Euro auf 6,729 Mrd. Euro gesteigert. Auf der Aktivseite konnten jedoch nur 168 Mill. Euro oder 3,4% mehr Kredite an gewerbliche und private Kunden sowie die öffentliche Hand ausgereicht werden. Das Kreditvolumen betrug 2019 damit 5,1 Mrd. Euro. Darunter waren Neudarlehen im Volumen von 1,06 Mrd. Euro, bei Tilgungsleistungen in Höhe von 756 Mill. Euro. Das Privatkundensegment hatte bei den Krediten einen Anteil von 38,4% und der Firmenkundenbereich 61,6%.

Die Erträge haben sich unterschiedlich entwickelt. Während das Zinsergebnis um 6 Mill. Euro beziehungsweise 4,7% auf 135 (129) Mill. Euro kletterte, ging das Provisionsergebnis um 5 Mill. Euro oder 8,8% zurück und hat damit nahezu komplett die Steigerung des Zinsergebnisses absorbiert. Allgemeine Sachaufwendungen stiegen leicht um 1,0 Mill. Euro auf 120 (119) Mill. Euro. Während darunter der Personalaufwand um 1,0 Mill. Euro auf 75 Mill. Euro reduziert werden konnte, stieg der Sachaufwand um 2,0 Mill. Euro auf 45 Mill. Euro.

In der Summe der zuvor genannten Bilanzzahlen blieb das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Bewertung unverändert bei 65 Mill. Euro. Nach Bewertung sank es allerdings um 6 Mill. Euro beziehungsweise 10,9% auf 49 (55) Mill. Euro. Die Cost Income Ratio ist stabil bei 66,1% geblieben. Vorstand und Aufsichtsrat wollen der Vertreterversammlung die Auszahlung einer Dividende von 5,5% vorschlagen. Das entspricht exakt dem Wert des Vorjahres.

Für das Berichtsjahr will die Volksbank Mittelhessen den Rücklagen nach § 340f HGB 12,7 Mill. Euro zuführen. Auf diese Rücklagendotierung führt das Institut das verschlechterte Bewertungsergebnis zurück, dass 2019 bei minus 16 Mill. Euro lag.

Kreissparkasse Heinsberg

Bilanzsumme um 59,1 Mill. Euro erhöht - Kundeneinlagen um fast 100 Mill. Euro gestiegen - Kundenkreditvolumen um 116,6 Mill. Euro erhöht - Ergebnis von mehr als 10 Mill. Euro erwartet - Volumen der Wertpapiergeschäfte um mehr als ein Drittel geklettert - Filialnetz ausgedünnt

Die Kreissparkasse Heinsberg berichtete bereits am 24. Januar 2020 mit vorläufigen und verkürzten Zahlen über den Verlauf des Geschäftsjahres 2019. Trotz der vielen großen Herausforderungen, mit denen zurzeit alle Institute zu kämpfen haben, verkündet die Sparkasse ein gutes Wachstum. Im Berichtsjahr wuchs die Bilanzsumme des nordrhein-westfälischen Instituts um 1,6% auf 3,653 (3,593) Mrd. Euro. Auf der Passivseite der Bilanz legten die Kundeneinlagen um 3,8% auf 2,834 Mrd. Euro zu. Die Kreisparkasse stellte einen unverminderten Trend zum kurzfristigen Parken der Gelder fest. Allerdings konstatierten die Berater der Bank im vergangenen Jahr, dass ein langsames Umdenken bei den Kunden beginnt.

Beim Kreditgeschäft verzeichnete das Institut ein dynamisches Wachstum. Im Privatkundensegment sind die Ausleihungen um rund 58 Mill. Euro beziehungsweise 5,6% gesteigert worden. Die gewerblichen Kredite stiegen um 5,0% auf 75,5 Mill. Euro. Im Wohnimmobilienbereich wurden Neuzusagen im Volumen von 255,2 Mill. Euro gegeben. Der kumulierte Bestand an Kundenkrediten erreichte 2019 einen Wert von 2,834 (2,717) Mrd. Euro, was einem Anstieg um 4,3% beziehungsweise 116,6 Mill. Euro entsprach.

Über die Ertragslage berichtete die Kreisparkasse Heinsberg nur sporadisch. So soll das Ergebnis nach vorläufigen Zahlen über 10 Mill. Euro liegen. Sollten die Träger zustimmen, will die Bank erneut an den Kreis Heinsberg und die Stadt Erkelenz 1 Mill. Euro ausschütten.

Das Wertpapiergeschäft nahm im Berichtsjahr an Fahrt auf. Der Gesamtumsatz konnte um 38,5% auf 199,8 (144,2) Mill. Euro gesteigert werden. Die Sparkasse verzeichnete zudem rund 1 000 neue Wertpapierdepots und über 1 800 neu abgeschlossene Wertpapier-Sparverträge.

Auch strategisch wurde 2019 gehandelt: Das Filialnetz wurde im Jahr 2019 verändert und in dem Zuge wurden unrentable Filialen geschlossen. Dafür wurde die Beratungskompetenz gebündelt und in die vorhandenen Filialen investiert - auch mit Blick auf die Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks. Dazu plant die Kreissparkasse in diesem Jahr unter anderem auch noch die Einführung einer Videoberatung.

ING Deutschland

2019 erstmals vollständig agile Struktur - Zahl der Girokonten um 15% auf 2,8 Mill. gestiegen - Verbraucherkredite um 8% angewachsen - Wholesale-Kreditbestand um 4% gesunken - Depotvolumen deutlich gewachsen - Zinsergebnis um 2,9% niedriger - Provisionsergebnis um 14,8% gestiegen - Personalaufwand um fast 7% erhöht - Ergebnis vor Steuern um 30 Mill. verbessert - Kernkapitalquote um 1,1 Prozentpunkte geklettert

NG Deutschland hat im Berichtsjahr 2019 die agile Transformation abgeschlossen und arbeitet nun vollständig in agilen Strukturen. Die Zahl der Mitarbeiter stieg auch um 3,5% auf 4 125 (3 985). Inklusive Interhyp - ein Vermittler von Immobilienfinanzierungen - beschäftigte die ING in Deutschland und Österreich 5 561 (5 353) Mitarbeiter. Das Tochterinstitut der niederländischen ING berichtet nach IFRS.

Im vergangenen Jahr steigerte ING Deutschland ihre Bilanzsumme um 3% auf 176,197 (171,439) Mrd. Euro. Das Geschäftsvolumen stieg um 5% auf 318,142 (303,739) Mrd. Euro. Auf der Passivseite der Bilanz verzeichneten die Einlagen einen leichten Anstieg von 138 auf 139 Mrd. Euro. Das entspricht einem Anstieg von 0,7%. Allerdings ist auch gleichzeitig die Zahl der Girokonten zum Bilanzstichtag sehr dynamisch um 15% auf 2,8 (2,44) Mill. gestiegen. Auf der Aktivseite der Bilanz zeigte das Institut ebenfalls klares Wachstum. Im Jahr 2019 wurde das Bestandsvolumen der Privatkundenkredite um 8% auf 9,0 (8,2) Mrd. Euro erhöht.

In der Baufinanzierung stieg das Volumen um 3,3% auf 75,3 (72,9) Mrd. Euro. Das vermittelte Baufinanzierungsvolumen der Interhyp AG stieg um 12% und betrug 25 (22) Mrd. Euro. Das Volumen der Kredite im Wholesale Banking sank hingegen um 4% auf 35 Mrd. Euro. Das Kreditgeschäft mit kleinen und mittelständischen Unternehmen wickelt die ING Deutschland über die 2018 akquirierte digitale Kreditplattform Lendico ab. Das vermittelte Volumen war 2019 mit 95,2 Mill. Euro zwar noch überschaubar, das Wachstum ist jedoch stürmisch mit über 30% pro Monat.

Das Wertpapiergeschäft entwickelte sich 2019 positiv. Das Depotvolumen stieg um rund 11 Mrd. Euro auf 45,7 (34,8) Mrd. Euro. Die Anzahl der Transaktionen überstieg erneut die Marke von 10 Mill. und erreichte mit 11,5 Mill. einen neuen Bestwert. Die Kooperation mit dem Online-Vermögensverwalter Scalable Capital trug auch 2019 zum positiven Gesamtergebnis in diesem Segment bei: Mehr als 14 400 ING Kunden eröffneten ein Depot, womit das Volumen per Jahresende auf rund 1,2 (0,6) Mrd. Euro stieg.

Die Ertragslage zeigte ein heterogenes Bild. Zwar konnten im Wholesale Banking trotz gesunkenem Kreditvolumen die Erträge um 4% auf 588 Mill. Euro gesteigert werden. Doch das gesamte Zinsergebnis sank um 61 Mill. Euro beziehungsweise 2,9% auf 2,078 (2,139) Mrd. Euro. Das Provisionsergebnis hingegen wurde um 42 Mill. Euro auf 325 (283) Mill. Euro gesteigert. Das entspricht einer Steigerung um 14,8%. Sowohl in absoluten Zahlen als auch prozentual fällt das Plus beim sonstigen Ergebnis noch höher aus. Es stieg um 50% oder 46 Mill. Euro auf 138 (92) Mill. Euro.

Die Aufwendungen für Personal sind im vergangenen Jahr um 6,8% beziehungsweise 37 Mill. Euro auf 579 (542) Mill. Euro gestiegen. Der Anstieg der Personalaufwendungen fällt damit prozentual größer aus als das Wachstum des Personalbestands. Die sonstigen Verwaltungsaufwendungen sind nur leicht um weniger als 1% oder 5 Mill. Euro auf 650 (645) Mill. Euro gestiegen. Die Risikovorsorge wurde um 40 Mill. Euro verringert, nachdem im Vorjahr noch 5 Mill. zugeführt wurden.

In Summe führte das zu einem Ergebnis vor Steuern von 1,352 (1,322) Mrd. Euro. Das entspricht einem Wachstum von 30 Mill. Euro beziehungsweise 2,3%. Die Ertragssteuern stiegen um 18 Mill. Euro oder 4% auf 454 (436) Mill. Euro, sodass unter den Strich ein Ergebnis nach Steuern von 898 (886) Mill. Euro blieb, was einer Steigerung von 1,4% entsprach.

Die Cost Income Ratio verschlechterte sich dennoch leicht um 100 Basispunkte auf 48%, was auf dem deutschen Markt allerdings dennoch ein vergleichsweise guter Wert ist. Jedoch sollte der Wert nicht mit denen der Filialbanken verglichen werden. Die Deutsche Kreditbank (DKB) hatte zum Vergleich 2018 eine Cost Income Ratio von 53% und die Comdirect sogar von 83,2%.

Im Berichtsjahr stieg die Kernkapitalquote nach Basel III um 1,1 Prozentpunkte auf 14,3%. Dafür sank jedoch der Returnon-Equity (RoE) um 50 Basispunkte von 10,9 auf 10,4%.

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