Börsennachrichten Ausgabe 10/2018

Deutsche Börse: Ergebnis Q1

Der neue Chef der Deutschen Börse Theodor Weimar hat große Pläne für die Umstrukturierung der Deutschen Börse. Die Verschlankung der Chefetage und Umverteilung der Kompetenzen ist im vollen Gange (siehe Personalien in diesem Heft), die Indizes wie TecDAX, MDAX und SDAX will Weimer ebenfalls neu strukturieren, die Asienexpansion ist teilweise abgesagt und neben einem geplanten Umsatzwachstum der Deutschen Börse von fünf bis zehn Prozent soll auch das alte Börsengebäude in Frankfurt umgebaut werden.

Den Beginn macht eine neue Segmentberichterstattung, die die Gruppe Deutsche Börse kürzlich mit Wirkung zum ersten Quartal 2018 neu eingeführt hat. Sie soll dazu dienen, die Wachstumsbereiche hervorzuheben und die Transparenz weiter zu erhöhen. Statt wie bisher in vier Geschäftssegmente, ist die Berichterstattung in neun Segmente untergliedert. Neben den bisherigen Segmenten Eurex, Xetra und Clearstream werden die folgenden vier Geschäftsfelder gesondert ausgewiesen, die bisher Teil dieser Segmente waren: EEX (Commodities), 360T (Devisenhandel), IFS (Investment Fund Services) und GSF (Sicherheitenmanagement). Darüber hinaus wurde das bisherige Segment Market Data + Services in STOXX (Indexgeschäft) und das Datengeschäft aufgeteilt.

Nun gab die Deutsche Börse AG ihre Geschäftszahlen für das erste Quartal 2018 bekannt. Das Unternehmen erzielte Nettoerlöse in Höhe von 691,6 Millionen Euro, was einem Anstieg von 11 Prozent gegenüber denen des Vorjahres entspricht (Q1/2017: 623,4 Millionen Euro). Dabei erreichte die Deutsche Börse entsprechend ihrer Planung ein Wachstum der strukturell bedingten Nettoerlöse von rund 7 Prozent. Darüber hinaus stärkten zyklische Effekte, wie die gestiegene Volatilität an den Aktienmärkten und höhere US-Leitzinsen, die Nettoerlöse. Momentan liegt der Konzern damit über der Prognose von mindestens 10 Prozent Ergebniswachstum für das Gesamtjahr 2018.

Die operativen Kosten des Börsenbetreibers lagen im Berichtszeitraum mit 275,0 (273,6) Millionen Euro etwa auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Die Einmaleffekte bei den operativen Kosten betrugen 20,5 (28,5) Millionen Euro. Sie enthielten maßgeblich Kosten für Restrukturierung, Rechtsstreitigkeiten und die Integration von Tochterunternehmen. Bereinigt um diese Einmaleffekte stiegen die operativen Kosten um 4 Prozent auf 254,5 (245,1) Millionen Euro.

Das EBITDA der Gruppe Deutsche Börse lag in der Berichtsperiode bei 417,6 (467,4) Millionen Euro. Ohne die beschriebenen Einmaleffekte erzielte die Gruppe ein EBITDA von 438,1 (380,2) Millionen Euro, ein Anstieg von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Finanzergebnis der Gruppe belief sich auf 16,3 (18,3) Millionen Euro.

Clearstream: T2S-Migration

Die Kunden von Clearstream können nun die Märkte Frankreich, Italien, Belgien und die Niederlande über einen einzigen Zugang erreichen. Vor einem Jahr hat sich der Zentralverwahrer an die europäische Wertpapierabwicklungsplattform T2S angebunden. Nun kommt das eigentliche Verwahr- und Wertpapierdienstleistungsgeschäft dazu. Mit den neuen Märkten deckt die Deutsche Börse Tochter nach eigenen Angaben gemessen am Transaktionsvolumen rund 70 bis 80 Prozent des T2S-Marktes ab.

EEX und Incubex: erweiterte Partnerschaft

Die European Energy Exchange (EEX) und Incubex erweitern ihre im August 2017 geschlossene Partnerschaft auf die in Nordamerika ansässige Nodal Exchange, ein Unternehmen der EEX Group. Die Kooperationsvereinbarung zwischen der Energiebörse und dem Entwicklungszentrum für börsengehandelte Produkte, Dienstleistungen und Technologielösungen beinhaltet den Ausbau und die Verbesserung der Liquidität von Umweltprodukten und dazugehörige Kontrakte ab. In Zusammenarbeit mit Incubex will Nodal Exchange in der zweiten Hälfte des Jahres 2018 ein umfassendes Portfolio an nordamerikanischen Umweltkontrakten einführen. Diese Kontrakte sollen neben dem bestehenden Produktportfolio von Nodal Exchange gelistet und durch Nodal Clear gecleart. Die amerikanische Terminbörse bietet derzeit mehr als 1 000 Futures- und Optionskontrakte an hunderten Standorten innerhalb des US-amerikanischen Strommarktes an und gibt den Marktteilnehmern damit die Möglichkeit, ihre Risiken abzusichern.

Deutsche Börse: Foto-Ausstellung

Die Deutsche Börse Photography Foundation zeigt vom 25. Mai bis 28. September 2018 in der Unternehmenszentrale der Deutschen Börse in Eschborn "EX-TREME.TERRITORIES". Die Ausstellung ist Teil der Fotografietriennale RAY 2018 in Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet. In diesem Rahmen präsentieren über 15 RAY 2018 Partnerprojekte eigens kuratierte Ausstellungen und erfassen das diesjährige Thema Extreme aus vielschichtigen Perspektiven in der zeitgenössischen Fotografie.

"EXTREME.TERRITORIES" beschäftigt sich mit Gebieten, deren Bewohner durch politische und wirtschaftliche Entwicklungen außergewöhnlichen Bedingungen ausgesetzt werden. Im Mittelpunkt stehen dabei die in der Landschaft hinterlassenen Spuren und Verschiebungen, die Zeugnis ablegen von Entwurzelung, Abgrenzung und Entfremdung. Sie entstehen durch politische Konflikte und Umwälzungen ebenso wie durch die Auswüchse von rasantem wirtschaftlichen Wachstum. Gezeigt werden Arbeiten von Christoph Bangert, Anne Heinlein und Göran Gnaudschun, Sze Tsung Nicolás Leong, Gregor Sailer und Guy Tillim.

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