In den weltweit wichtigen Finanzzentren haben sich der Tendenz nach die Umsätze im Devisenhandel leicht erhöht, die Geschäfte mit Zinsderivaten hingegen sind stark zurückgegangen. Das ergab die Erhebung über Devisenhandelsumsätze und Geschäfte in Derivaten, die im April 2016 von den Notenbanken in 52 Ländern in Abstimmung mit der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) durchgeführt und Anfang September von der BIZ gleichzeitig mit allen teilnehmenden nationalen Zentralbanken veröffentlicht wurde. Die Erhebung wird in dreijährigem Turnus durchgeführt und hat zum Ziel, umfassende und international vergleichbare Daten über Umfang und Struktur der globalen Devisenmärkte bereitzustellen und damit zum besseren Verständnis der internationalen Zusammenhänge an den Finanzmärkten beizutragen. Doppelerfassungen von grenzüberschreitenden Geschäftsabschlüssen werden dabei ausgeschaltet, um das Geschäftsvolumen des internationalen Devisenhandels und der Geschäfte in Derivaten richtig abzubilden.
Die Ergebnisse für Deutschland hat die Bundesbank aus den Daten von 36 größeren Banken zusammengestellt, auf die sich rund 95 Prozent dieser Geschäfte im Inland konzentrieren. Nach der Bereinigung doppelt erfasster Geschäfte zwischen inländischen Berichtsinstituten meldeten die teilnehmenden Banken für den Berichtsmonat April 2016 Umsätze in Höhe von insgesamt 2,4 Billionen US-Dollar im Devisenkassa- und -terminhandel. Der durchschnittliche Tagesumsatz bei 21 Geschäftstagen im April 2016 betrug 116 Milliarden US-Dollar. Davon entfielen ein Fünftel (23 Milliarden US-Dollar) auf Kassa- und die restlichen vier Fünftel auf Termingeschäfte (Outright Forwards, Devisenswaps, Währungsswaps und Devisenoptionen).
Dabei konnte im Vergleich zur letzten Erhebung (April 2013) das tägliche Handelsvolumen um 5 Prozent gesteigert werden. Gleichzeitig setzte sich die gegenläufige Entwicklung fort: Während die Devisenswaps um 8 Prozent auf 85 Milliarden US-Dollar pro Geschäftstag anstiegen, verzeichneten die Umsätze im Kassageschäft einen Rückgang um 4 Prozent auf 23 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz in den übrigen Termingeschäften verharrte insgesamt auf niedrigem Niveau. Der Anstieg der Devisentermingeschäfte in Deutschland entspricht dem von der BIZ ermittelten globalen Trend. Bei den Kassageschäften ist der weltweite Rückgang jedoch wesentlich ausgeprägter als der leichte Rückgang in Deutschland, sodass letztlich die Gesamtumsätze im Devisenhandel in Deutschland gestiegen sind, während die weltweiten BIZ-Ergebnisse einen leichten Rückgang verzeichnen.
Die Aufteilung der gehandelten Währungen hat sich im Vergleich zum April 2013 nur geringfügig verändert. Der Umsatzanteil des Euro hat sich marginal um einen Prozentpunkt verringert und betrug 58 Prozent im April 2016. Die Kombination Euro/US-Dollar hat sich dabei um 2 Prozentpunkte auf 44 Prozent der Geschäfte erhöht, während der Anteil der Transaktionen in der Kombination Euro gegen andere Währungen von 17 Prozent auf 14 Prozent gefallen ist. Der Anteil der Geschäfte in US-Dollar gegen andere Währungen blieb mit 38 Prozent der Umsätze unverändert. Mit gleichbleibenden 86 Prozent wurden die Devisenhandelsumsätze überwiegend mit dem Ausland erzielt.
Im Rahmen der Erhebung über den OTC-Handel mit zinsbezogenen Derivaten berichteten die Banken auch über ihr außerbörsliches Geschäft mit Zinsswaps, Zinsoptionen und Forward Rate Agreements im April 2016. Die Umsätze von zinsbezogenen Instrumenten sind im Vergleich zu April 2013 auf 659 Milliarden US-Dollar (Nominalwert) und somit auf weniger als ein Drittel zurückgefallen. Diese Entwicklung des deutschen Ergebnisses steht im Gegensatz zum weltweiten Trend, der weiter steigende Umsätze zeigt. Als maßgeblich für die Veränderung der deutschen Zahlen nennt die Bundesbank den starken Rückgang der Forward Rate Agreements, deren Umsätze von 1,6 Billionen US-Dollar im April 2013 auf 260 Milliarden US-Dollar im April 2016 einbrachen. Mit 92 Prozent der Umsätze wurden zinsbezogene Derivate auf gleichbleibend hohem Niveau in erster Linie mit dem Ausland abgeschlossen.