EZB-Jahresabschluss 2016

Der geprüfte Jahresabschluss 2016 der Europäischen Zentralbank (EZB) ist Mitte Februar vom EZB-Rat festgestellt worden. Der Jahresüberschuss der EZB erhöhte sich im Jahr 2016 um 111 Millionen Euro auf 1,193 Mrd. Euro. Dieser Anstieg wird vor allem auf höhere Nettozinserträge aus dem US-Dollar-Portfolio und dem Programm zum Ankauf von Vermögenswerten (Asset Purchase Progamme - APP) zurückgeführt.

Das APP umfasst das dritte Programm zum Ankauf gedeckter Schuldverschreibungen (CBPP 3), das Programm zum Ankauf von Asset-Backed Securities (ABSPP), das Programm zum Ankauf von Wertpapieren des öffentlichen Sektors (PSPP) und das Programm zum Ankauf von Wertpapieren des Unternehmenssektors (CSPP). Die EZB erwirbt keine Wertpapiere im Rahmen des CSPP.

Das Nettozinsergebnis der EZB belief sich 2016 auf 1,648 (1,475) Mrd. Euro. Die Nettozinserträge aus dem APP erhöhten sich angesichts der fortgesetzten Wertpapierankäufe im Rahmen dieses Programms um 275 Mill. Euro auf 435 Mill. Euro. Die Nettozinserträge aus den ersten beiden Programmen zum Ankauf gedeckter Schuldverschreibungen sowie dem Programm für die Wertpapiermärkte (SMP) verringerten sich infolge von Tilgungen auf 88 (120) Mill. Euro beziehungsweise 520 (609) Mill. Euro. Die Zinserträge aus Währungsreserven stiegen aufgrund der höheren Zinserträge aus dem US-Dollar-Portfolio auf 370 (283) Mill. Euro. Die realisierten Gewinne aus Finanzgeschäften betrugen 225 (214) Mill. Euro.

Die Abschreibungen beliefen sich auf 148 (64) Mill Euro. Der Anstieg der Abschreibungen im Jahr 2016 wird vor allem auf die höheren Marktrenditen der im US-Dollar-Portfolio gehaltenen Wertpapiere sowie ihren insgesamt gesunkenen Marktwert zurückgeführt. Basierend auf den Ergebnissen der Werthaltigkeitstests waren bei den für geldpolitische Zwecke gehaltenen Wertpapierportfolios keine Verluste festzustellen.

Die Gebühren, die den beaufsichtigten Unternehmen auferlegt wurden, beliefen sich auf 382 (277) Mill. Euro. Sie sollen die Ausgaben der EZB im Zusammenhang mit ihrer Aufsichtstätigkeit abdecken. Diese Ausgaben nahmen im Jahr 2016 zu. Grund hierfür waren der Anstieg der Mitarbeiterzahl der EZB-Bankenaufsicht, der Umzug in neue Bürogebäude und die Bereitstellung der Statistik- und IT-Infrastruktur.

Dass die Personalaufwendungen sowie die sonstigen Verwaltungsaufwendungen auf 467 (441) Mill. Euro beziehungsweise 487 (423) Mill. Euro stiegen, wird auf höhere Ausgaben im Zusammenhang mit den Aufsichtsaufgaben der EZB zurückgeführt. Der Jahresüberschuss der EZB wird an die nationalen Zentralbanken (NZBen) des Euroraums ausgezahlt. Gemäß einem Beschluss des EZB-Rats wurde am 31. Januar 2017 eine Gewinnvorauszahlung in Höhe von 966 Mill. Euro an die NZBen des Euroraums geleistet. Auf seiner Sitzung Mitte Februar hat der EZB-Rat dann beschlossen, den verbleibenden Gewinn in Höhe von 227 Mill. Euro am 17. Februar 2017 auszuschütten.

Der Gesamtumfang der EZB-Bilanz wuchs um 36% auf 349 (257) Mrd. Euro. Grund für den Anstieg war in erster Linie der Erwerb von Wertpapieren im Rahmen des APP. Die Aufwertung der von der EZB gehaltenen Währungsreserven trug ebenfalls zum Anstieg bei.

Diese Faktoren führten zu einer Ausweitung der konsolidierten Bilanz des Eurosystems um 32% auf 3 663 (2 781) Mrd. Euro. Die konsolidierte Bilanz des Eurosystems basiert auf vorläufigen, ungeprüften Zahlen. Alle NZBen werden ihren Jahresabschluss bis Ende Mai 2017 abschließen. Danach wird die endgültige konsolidierte Jahresbilanz des Eurosystems veröffentlicht.

Die Bestände des Eurosystems an zu geldpolitischen Zwecken gehaltenen Wertpapieren erhöhten sich aufgrund der im Rahmen des APP erworbenen Wertpapiere um 851 Mrd. Euro auf 1 654 (803) Mrd. Euro. Die Bestände der im Rahmen des APP erworbenen Wertpapiere beliefen sich am 31. Dezember 2016 auf 1 532 (650) Mrd. Euro. Die Bestände an im Rahmen des SMP gehaltenen Wertpapieren sanken aufgrund von Tilgungen um 21 Mrd. Euro.

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