Kreditgeschäft in Deutschland

Die deutschen Kreditinstitute haben ihre Kreditvergabepolitik im vierten Quartal 2017 vor allem bei den Kreditbedingungen angepasst. Das ergab die jüngste Umfrage des Eurosystems zum Kreditgeschäft unter den in Deutschland ansässigen befragten Banken. Die Kreditvergabestandards blieben in diesem Zeitraum im Firmenkunden- und Konsumentenkreditgeschäft nahezu konstant. Im Bereich der privaten Baufinanzierungen gestalteten die Banken die Vergabestandards hingegen etwas lockerer.

Die Änderungen bei den Kreditbedingungen betrafen hauptsächlich die Margen: Im Firmenkundengeschäft verengten die Banken sie für durchschnittlich riskante Ausleihungen spürbar, bei der privaten Wohnungsbaufinanzierung reduzierten sie die Margen für durchschnittliche Risiken deutlich und für risikoreichere Bonitäten merklich. Hauptgrund für die Margenverengungen war nach Angaben der Banken der hohe Wettbewerbsdruck. Die Kreditnachfrage stieg nach Angaben der deutschen Banken im Unternehmensgeschäft moderat. Der Mittelbedarf der privaten Haushalte veränderte sich dagegen insgesamt wenig.

Die Januar-Umfrage enthielt zusätzliche Fragen zu den Refinanzierungsbedingungen der Banken und zu den Auswirkungen der neuen regulatorischen und aufsichtlichen Aktivitäten. Hierzu zählen unter anderem die in der CRR/CRD IV festgelegten Eigenkapitalanforderungen und die aus dem Comprehensive Assessment resultierenden Anforderungen. Vor dem Hintergrund der Lage an den Finanzmärkten berichteten die deutschen Banken im vierten Quartal 2017 von einer im Vergleich zum Vorquartal kaum veränderten Refinanzierungssituation. Im Hinblick auf die neuen regulatorischen und aufsichtlichen Aktivitäten weiteten die Banken ihre risikogewichteten Aktiva in der zweiten Jahreshälfte 2017 aus und stärkten ihre Eigenkapitalposition insbesondere über einbehaltene Gewinne erneut.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X