Sanierung der Bundesbank-Zentrale

Auf Beschluss des Vorstands wird das Hauptgebäude der Bundesbank-Zentrale in Frankfurt am Main in den kommenden Jahren umfassend saniert. Nach der Grundsatzentscheidung zu dem Standort und zu dem Gebäude beginnt die Planungsphase, die auf mindestens zwei Jahre veranschlagt wird. Die Bauarbeiten werden demnach frühestens in zwei bis drei Jahren beginnen.

Das Hochhaus im Frankfurter Norden wurde zwischen den Jahren 1967 und 1972 nach den Plänen der Architekten ABB Apel, Beckert und Becker erbaut und ist seit damals im Kern unverändert geblieben. Die Architektur des ursprünglichen Bundesbank-Ensembles, bestehend aus dem Hochhaus, der Hauptkasse und dem Gästehaus gleich neben dem Eingang, steht in der Bautradition der klassischen Moderne und lässt sich der Stilrichtung des "Brutalismus" zuordnen. Der französische Architekt Le Corbusier prägte den Begriff des "beton brut" und meinte damit die unbehandelte Betonoberfläche, die ein Gestaltungselement seiner Bauten war. In den 1960er und 1970er Jahren setzte sich diese augenfällige Verwendung des Stahlbetons international durch und prägte besonders öffentliche Bauten - auch in Deutschland. Das Haupthaus, so hat das zuständige Vorstandsmitglied betont, strahlt große Sachlichkeit und Funktionalität aus und gilt vielen Bürgern als Sinnbild für geldpolitische Stabilitätskultur.

Nach mehr als 40 Jahren Dienstbetrieb entspricht das Gebäude nicht mehr dem modernen Standard. Die Stahlbetonfertigteile und die Fensterelemente der Fassade müssen grundlegend erneuert werden. Auch die Heizungsanlage genügt nicht mehr heutigen Anforderungen an die Energieeffizienz. Mit der umfassenden Sanierung und Revitalisierung des Hauptgebäudes soll auch ein klares Bekenntnis zur Nachhaltigkeit abgeben werden.

Die anstehenden Bauarbeiten würden den laufenden Dienstbetrieb massiv beeinträchtigen und erhebliche Reibungsverluste mit sich bringen. Daher hat der Vorstand der Bundesbank beschlossen, die betroffenen Flächen für die Zeit der Bauarbeiten vollständig zu räumen. Die dort untergebrachten Beschäftigten werden für diesen Zeitraum an einem Ersatzstandort arbeiten. Dieser steht gegenwärtig noch nicht fest.

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