Regulierung II

Gerecht für Groß und Klein

Gruppenübergreifend sehen sich in Deutschland gerade die kleineren und mittleren Banken als Leidtragende der Krisenbewältigung nach der Finanzkrise. Unabhängig von der individuellen Risikolage und deren minimalem Einfluss auf die Gesamtstabilität des Finanzsystems klagen sie darüber, seit 2008 in nahezu alle regulatorischen Maßnahmen voll mit einbezogen worden zu sein, während die größeren Institute bis hin zu den Global Playern nach wie vor auf das ungelöste Too-Bigto-Fail-Problem bauen können. Allein die schiere Größe sichert Letzteren bislang wegen der impliziten Staatsgarantie - unabhängig von der Risikokonzentration - günstigere Konditionen bei der Refinanzierung an den Kapitalmärkten.

Diese viel kritisierte Unwucht in der Regulierung versuchen die Aufseher nun auszutarieren. Das begann mit dem zur Konsultation stehenden TLAC-Konzept (ZfgK 22-2014). Und nach Veröffentlichung der AQR- und Stresstestergebnisse und der Übernahme der europäischen Bankenaufsicht durch die EZB stehen nun die internen Modelle auf dem Prüfstand. Nach dem Baseler Ausschuss Ende Oktober haben Mitte November die EBA sowie die EZB mit der Ankündigung einer Initiative zur Überprüfung der bankeigenen Risikomodelle einen weiteren Schritt zur sachgerechten Differenzierung von großen und kleinen Kreditinstituten gemacht. Je mehr es auf diesem Feld des Risikomanagements Fortschritte bei der Angleichung der zulässigen Methoden gibt, umso weniger Grund bleibt den Kleinen zum Klagen. Mit den Niedrigzinsen und den eigenen Regulierungsanforderungen haben diese freilich noch Herausforderungen genug.

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