Wirtschaft

Rekord bei Insolvenzen

Creditreform
Quelle: beyond visual arts

Die vierte Corona-Welle rollt über Deutschland. In diesem Wechselbad der Gefühle für die Unternehmen zwischen Lockerung und Anziehen der Corona-Zügel durch die Politik ist ein Blick auf die Entwicklung der Insolvenzzahlen natürlich spannend. Und laut Creditreform gab es in der Tat einen Rekord zu vermelden. Allerdings anders, als der eine oder andere vielleicht vermutet hatte. "Bei den Unternehmenspleiten haben wir den niedrigsten Wert seit Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999 gemessen und zählen nur noch halb so viele Insolvenzen wie 2012", erläuterte Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung. Man muss also von einem Negativrekord sprechen.

Grund sind natürlich die vielfältigen Hilfsmaßnahmen des Staates. Gegenüber dem Vorjahr nahm die Zahl der Unternehmensinsolvenzen um 10,8 Prozent auf 14 300 Fälle im Jahr 2021 ab. Auch die Zahl der von einer Insolvenz des Unternehmens betroffenen Mitarbeiter ist spürbar rückläufig und liegt weit unter dem langjährigen Durchschnitt. Sie sank von 332 000 im Vorjahr auf noch 143 000. Wie gefährlich ist diese Situation? Creditreform warnt einmal mehr vor den aufschiebenden Effekten und befürchtet nichts Gutes. "Die Kehrseite der Medaille ist aber die wachsende Zahl von potenziellen Zombieunternehmen, deren Entstehen durch die weiter fortgeführte Subventionspolitik gefördert wird", sagt Hantzsch dazu. Das Problem dabei: Die Verschuldung wächst mehr und mehr und die Bonität der Unternehmen verschlechtert sich schleichend. Es ist also ein trügerisches Bild, das die Insovenzzahlen 2021 zeichnen. Hantzsch plädiert daher für mehr Markt: "Wenn Sie jedes Unternehmen retten, retten Sie nicht die Volkswirtschaft!"

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