Private Banking

Runder Geburtstag

In diesem Jahr feiert die Frankfurter Bankgesellschaft in ihrer heutigen Form ihren zehnten Geburtstag. Zwar gehen die Wurzeln der Vorgängerinstitute bis in das Jahr 1969 zurück, doch in der aktuellen Ausprägung entstand das Institut im Jahr 2010, als die Helaba-Tochter LB Swiss Privatbank der anderen Helaba-Tochter Frankfurter Sparkasse die Frankfurter Bankgesellschaft abkaufte, deren Namen übernahm und sich seitdem zur Privatbank der S-Finanzgruppe weiterentwickelt hat. War das Institut früher ausschließlich in Zürich tätig, folgte nach dem Zusammenschluss eine große Neustrukturierung mit dem Umbau des Family Office, der Verkauf der LB Swiss Investment im Jahr 2018 sowie der flächendeckende Ausbau der Frankfurter Bankgesellschaft in Deutschland mit drei neuen Standorten. Die Zahl der Mitarbeiter wuchs von 113 auf mittlerweile 270.

Passend zu diesem Anlass konnte das Institut erneut Rekordzahlen zum Absatz im Berichtsjahr 2019 vermelden. Die wichtigste Kennzahl, das Anlagevolumen, stieg zum Ende des Jahres 2019 um 35,4 Prozent auf 12,4 Milliarden Schweizer Franken. Für die Privatbank war 2019 damit das wachstumsstärkste Jahr ihrer Geschichte. Auch der Provisionsertrag kletterte mit 14,1 Prozent recht dynamisch auf 37,54 Millionen Schweizer Franken. Der Netto-Zinsüberschuss sank zwar um 13,7 Prozent. Doch da dieser mit insgesamt nur 8,17 Millionen Schweizer Franken eine deutlich geringere Rolle als der Provisionsüberschuss spielt, fällt das nicht ganz so schlimm ins Gewicht. Der Gewinn vor Steuern ist dennoch um fast 29 Prozent auf 2,4 Millionen Schweizer Franken gesunken, was auch an Sondererträgen im Vorjahr lag. Der Jahresüberschuss sank um 26,6 Prozent auf 2,09 Millionen Schweizer Franken. Erfreulich für die Muttergesellschaft Helaba: Zum einen wurde die Dividende schon gezahlt, bevor die Empfehlung der EZB zum Dividendenstopp kam, und vor allem führte ein Gewinnvortrag aus dem Jahr 2018 - das Jahr mit dem außerordentlichen Verkaufserlös der LB Swiss - dazu, dass die Dividende mit 8,35 Millionen Schweizer Franken deutlich höher ausfiel als der Jahresüberschuss.

Zu Beginn des laufenden Jahres wurde zudem der nächste Schritt auf dem Weg zu einem 360-Grad-Dienstleister für mittelständische Firmenkunden gemacht, indem die Frankfurter Bankgesellschaft einen 75-Prozent-Anteil an der M&A-Beratungsgesellschaft IMAP M&A Consultants mit Hauptsitz in Mannheim erwarb. Das Unternehmen hat seine Expertise unter anderem im Bereich Unternehmensverkäufe und -zukäufe sowie die Beratung rund um die Kapitalaufnahme und in wirtschaftlich kritischen Situationen. Gerade jetzt in der Corona-Zeit dürfte der Bedarf an diesen Dienstleistungen deutlich zunehmen. In der Tat berichtete der IMAP-Vorstand Karl Fesenmeyer auf Nachfrage, dass nun viel stärker über Earn-out-Komponenten und Verkäuferdarlehen geredet werde, um Transaktionen gangbar zu machen. Er berichtet zudem von einem enormen Nachfrageschub für Aufkapitalisierung, weil viele Unternehmen jetzt erkennen, dass sie nicht ohne weiteres Eigenkapital durch die Krise kommen. Gleichzeitig berichtet er, dass IMAP in einer ungewöhnlichen Frequenz von Investoren aus ihrem Netzwerk angesprochen werde, weil diese ihre Investitionsbereitschaft verdeutlichen möchten.

Das wiederum ist eine gute Nachricht nicht nur für IMAP, sondern auch für kreditgebende Banken, wenn die erhöhte Eigenkapitalnachfrage der mittelständischen Unternehmen offenbar auch auf ein erhöhtes Angebot stößt.

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