Börsen

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BöAG: Neues Entgeltmodell

Die Wertpapierbörsen in Hamburg und Hannover stellen zum 1. Juli 2008 ihr Entgeltsystem für die Ausführung von Kauf- und Verkaufaufträgen an den beiden Handelsplätzen um. Ziel war es, neben der Verbesserung der Kostentransparenz den technischen Umstellungsaufwand für die Handelsteilnehmer möglichst gering zu halten. Derzeit wird den Kreditinstituten und Maklern ein festes Entgelt pro Geschäftsabschluss, die sogenannte Schlussnote, in Rechnung gestellt. Künftig orientiert sich das Entgelt am Kurswert der ausgeführten Order: Für Kreditinstitute fallen 0,25 Promille des Auftragswertes an, jedoch mindestens 1,40 Euro und höchstens 11,00 Euro.

Das neue Modell wurde in den vergangenen Monaten in Abstimmung mit den Skontroführern und weiteren Marktteilnehmern entwickelt, heißt es von der Trägergesellschaft der beiden Handelsplätze. Für die Mehrzahl der Aufträge an den Börsen Hamburg und Hannover sollen sich durch das neue Entgeltmodell die Kosten reduzieren, was insbesondere Orders von Privatanlegern zugute kommen soll.

Initiativen der jüngsten Vergangenheit wie der spreadlose Handel von Dax-Werten und Bundeswertpapieren bis zehn Jahre Laufzeit sowie der courtagefreie Handel von Aktien bis 5 000 Euro bleiben weiterhin bestehen.

Berlin: IT für Best Execution

Mit dem System One Tick des IT-Unternehmens Wombat, einem internationalen Anbieter im Bereich Marktdaten-Manage-ment-Lösungen, will die Börse Berlin Equiduct Trading ihre Handelsplattform erweitern. Das System soll für die Sammlung und Speicherung von Realtime-Marktdaten wie Preise, Quotes und Orders über eine Vielzahl von europäischen Börsen und Handelsplattformen eingesetzt werden. Dadurch will die Börse ihren Kunden Marktdaten-Services zur Verfügung stellen, zu denen unter anderem der VBBO (Volume Weighted Best Bid and Offer), Market Data Backfill und die Abfrage nach historischen Marktdaten gehören. In Post-Trade-Analysen soll zudem sichtbar werden, wie sich der VBBO zu anderen Best Execution Benchmarks verhält.

SWX: Geschäftszahlen 2007

Der Jahresumsatz der SWX Swiss Exchange, SWX Europe (ehemals virt-x) und Scoach Schweiz AG stieg gegenüber dem Vorjahr um 27,8 Prozent auf 2 528 Milliarden Schweizer Franken an. Bei strukturierten Produkten und Warrants erhöhten sich die Handelsumsätze um 57,7 Prozent. Um 51,8 Prozent nahm der Umsatz bei Exchange Traded Funds (ETF) zu.

Der Jahresgewinn stieg 2007 gegenüber dem Vorjahr um 49 Prozent auf 244,3 Millionen Schweizer Franken an. Maßgeblich zu diesem Ergebnis beigetragen hat die gesteigerte Nachfrage nach Handelskapazität. Die Erlöse wuchsen 2007 um 26 Prozent auf 533,8 Millionen Schweizer Franken. Durch Investitionen in Innovationsprojekte, insbesondere in die Gesamterneuerung der Handelssystem-Infrastruktur, stieg der Betriebsaufwand um 22,5 Prozent auf 253,8 Millionen Schweizer Franken an.

Der Gewinn vor Zinsen und Steuern nahm 2007 im Vergleich zum Vorjahr um 47,4 Prozent auf 290,4 Millionen Schweizer Franken zu, während die flüssigen Mittel und Wertschriften um 2,5 Prozent auf 571 Millionen Schweizer Franken sanken. Die Erlöse aus dem Kassahandel legten gegenüber dem Vorjahr mit 39,6 Prozent auf 240,9 Millionen Schweizer Franken zu und jene aus dem Datenverkauf stiegen um 11,5 Prozent auf 42,3 Millionen Schweizer Franken. Die Erlöse bei der Zulassung gingen um 21,4 Prozent auf 19,4 Millionen Schweizer Franken zurück. Aus dem Terminhandel an der Eurex stiegen die Erlöse um 22,7 Prozent auf 223,8 Millionen Schweizer Franken an.

An der SWX Swiss Exchange gab es im vergangenen Jahr zehn Börsengänge. Die neu kotierten Unternehmen haben eine Marktkapitalisierung von 5,0 Milliarden Schweizer Franken. Sie platzierten 1,5 Milliarden Schweizer Franken im öffentlichen Kapitalmarkt.

Ein Wachstum verzeichnete man auch bei den Neuemissionen von strukturierten Produkten und Warrants. Per Ende 2007 waren 19 062 Produkte ausstehend, 25 742 Produkte wurden neu zugelassen. Im vergangenen Jahr wurden an der SWX Swiss Exchange 64 neue Exchange Traded Funds (ETF) gelistet, was das Angebot per Ende 2007 auf 125 Produkte erhöhte.

Börse München: Fondsangebot erweitert

Zum 19. Mai dieses Jahres hat die Börse München ihr Fondsangebot um 1 211 nationale und internationale Fonds erweitert. Die hohe Zahl der Neueinführung geht auf die Übernahme der Deutsche Börsenmakler GmbH durch die Baader Wertpapierhandelsbank AG zurück. Insgesamt können nun 3 851 nationale und internationale Fonds an der Börse München gehandelt werden.

Die Baader Wertpapierhandelsbank und die MWB Wertpapierhandelsbank stellen als liquiditätsspendende Skontroführer die fortlaufende Quotierung der Fonds sicher. Ebenso wie im Aktien- und Rentenhandel definiert die Börse München je nach Liquidität des Fonds Mindestquotierungsvolumina zwischen 5 000 und 25 000 Euro sowie Maximalspreads von 0,5 bis 1,5 Prozent.

DTCC und Euroclear: Kooperation

Eine Zusammenarbeit haben der US-Abwickler Depositary Trust & Clearing Corporation (DTCC) und das internationale Abwicklungshaus Euroclear Mitte Mai dieses Jahres vereinbart. Demnach sollen die Dienstleistungen für den außerbörslichen Derivatehandel, das Trade Information Warehouse der DTCC und das System Deriv-Manager von Euroclear, miteinander verbunden werden.

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