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DTCC: Übernahme von LCH

Der US-Wertpapierabwickler Depository Trust and Clearing Corporation (DTCC) übernimmt seinen britischen Wettbewerber LCH Clearnet. Mit der Transaktion will DTCC zum weltgrößten Anbieter in der Abrechnung und Abwicklung von Aktien-, Bond-, Währungs- und Derivategeschäften aufsteigen. Zusammen verarbeiten die beiden Adressen gegenwärtig etwa die Hälfte aller globalen Aktientransaktionen. Nach dem Kauf soll LCH Clearnet innerhalb von drei Jahren auf die Struktur des US-Hauses umgestellt werden, die auf Selbstkosten basiert. Die Gesellschaften stellen langfristig jährliche Kosteneinsparungen von rund 50 Millionen Euro in Aussicht.

Die Aktionäre von LCH Clearnet werden den gegenwärtigen Plänen zufolge mit 34 Prozent am Aktienkapital der neuen DTCC beteiligt und sollen einschließlich der stimmberechtigten Aktien Wertpapiere und Ausschüttungen im Wert von rund zehn Euro je Aktie oder insgesamt 739 Millionen Euro erhalten. Der größte Anteilseigner Euronext hat der Verschmelzung unter Vorbehalt zugestimmt.

Leichterer Zugang zum Eurosystem

Um sicherzustellen, dass ihre Wertpapiere die Kriterien der Europäischen Zentralbank für die Besicherung von Kreditgeschäften im Eurosystem erfüllen, können Emittenten im Euroraum, die Wertpapiere in US-Dollar, britischen Pfund und japanischen Yen ausgeben, ab sofort den New Global Note (NGN)-Service von Clearstream nutzen. Mitte Oktober dieses Jahres hatte die Europäische Zentralbank angekündigt, dass die Liste der notenbankfähigen Sicherheiten um Schuldtitel in den genannten Währungen erweitert wird wie auch um in Euro begebene Anleihen. Die Abteilung Issuance & Distribution Services von Clearstream bietet Emissionsstellen und Konsortialführern bei der Durchführung der Emission in Form der neuen Globalurkunde nun Unterstützung.

Die 2006 aufgelegte neue Globalurkunde tritt an die Stelle der klassischen Globalurkunde (Classical Global Note, CGN), die zwar noch immer erhältlich ist, aber im Rahmen von Offenmarktgeschäften und Intraday-Kreditgeschäften nicht mehr als Sicherheit verwendet werden kann. Durch eine Emission in Form einer NGN soll sichergestellt werden, dass die Wertpapiere die Auflagen der EZB zur Besicherung von Kreditgeschäften im Eurosystem erfüllen. Clearstream sieht sich derzeit als einer von zwei Anbietern im Euroraum für die Abwicklung in verschiedenen Währungen, über den diese Wertpapiere emittiert werden und damit die Kriterien zur Besicherung von Kreditgeschäften im Euroraum erfüllen. Neben dem Zugang zu den Kreditgeschäften des Eurosystems über Clearstream Banking Luxembourg und Clearstream Banking Frankfurt bietet das Unternehmen auch Zugang zu den Diskontfenstern der Federal Reserve Bank of New York, der Bank of England und anderer Zentralbanken.

Bats: Genehmigung der FSA liegt vor

Als weitere alternative Aktienhandelsplattform in Europa hat der Marktbetreiber Bats Trading Limited die Genehmigung der britischen Aufsicht Financial Services Authority (FSA) die Zulassung zum Betrieb einer Multilateral Trading Facility (MTF) erteilt bekommen. Nach dem Marktstart mit zehn britischen Aktien am 31. Oktober dieses Jahres will Bats am 19. November den Handel mit weiteren Aktien der London Stock Exchange sowie ferner Aktien der Nyse Euronext und der Deutschen Börse am 19. November ausweiten. Bats wird von einem Bankenkonsortium getragen.

Mehr zulässige Sicherheiten

Die Deutsche-Börse-Töchter Eurex Repo und Clearstream haben den Pool an Wertpapieren, die für die Belieferung von GC-Pooling-Transaktionen und im Rahmen des Sicherheitenmanagements des Eurosystems verwendet werden können, um französische Anleihen erweitert wurde. Durch die Zustimmung des EZB-Rates kann mit dieser Erweiterung die direkte und indirekte Verbindung (Relayed Link) von Clearstream Luxemburg und Clearstream Banking Frankfurt zu Euroclear France (Frankreich) für die Besicherung von Kreditgeschäften des Eurosystems genutzt werden. Insbesondere sollen zugelassene Kontrahenten damit von den Collateral Management Services von Clearstream profitieren, indem sie diese Vermögenswerte in ihren Sicherheitenpool aufnehmen.

Fortan umfasst der Korb von Euro GC-Poo-ling-Sicherheiten über 8 000 Wertpapiere, die auch für die Refinanzierung im Rahmen von Offenmarktgeschäften der EZB eingesetzt werden können. Der Korb besteht jetzt aus Eurobonds, Staatsanleihen, Covered Bonds (zum Beispiel Pfandbriefe) und Agency Bonds aus Deutschland, Italien, Österreich, Belgien, den Niederlanden, Luxemburg und Frankreich.

Schweizer Börse: Neuer Name

Die SWX Swiss Exchange AG hat ihren Namen auf SIX Swiss Exchange AG geändert. Die Namensänderung sei ein weiterer Umsetzungsschritt der am 21. August 2008 angekündigten Markenstrategie der SIX Group. Gleichzeitig mit der Einführung des Namens SIX Swiss Exchange ändert auch die Bezeichnung der Tochtergesellschaft Exfeed AG. Der Rohdatenprovider der Börse heißt künftig SIX Exfeed AG. Die neue Markenarchitektur SIX Group soll die Zusammengehörigkeit ihrer in den Bereichen Wertschriftenhandel, Wertschriftendienstleistungen, Finanzinformationen und Zahlungsverkehr tätigen Unternehmen unterstreichen.

Anfang Januar 2008 hatten sich die Schweizer Finanzplatz-Infrastrukturunternehmen SWX Group, Telekurs Group und SIS Group zur Swiss Financial Market Services zusammengeschlossen, die jetzt als SIX Group (Swiss Infrastructure and Exchange) auftritt. Das Unternehmen sieht sich mit rund 3 600 Mitarbeitenden in 23 Ländern ein als tragender Pfeiler des Finanzplatzes Schweiz.

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