Vor Ort

Die Verbünde in Stuttgart: ohne rotes "S"

Während der Sparkassenverbund in Berlin darum ringt, die Marke Sparkasse nicht in die Hände eines fremden Investors gelangen zu lassen, bleibt in Stuttgart nicht nur das rote "S", sondern auch die Wortmarke Sparkasse ungenutzt. Sparkassen-Funktion hat hier die Landesbank Baden-Württemberg, und diese wiederum hat das Retail-Geschäft seit August 2005 an ihre Tochter BW-Bank ausgelagert.

Dass man in Stuttgart auf die Marke Sparkasse verzichtet, führt nicht selten dazu, dass Ortsfremde vergeblich nach einer Sparkasse suchen. In der Region und den übrigen Landesteilen wird dies jedoch auch als Beitrag zur Entschärfung des Interessenkonflikts mit den Sparkassen verstanden. Denn die BW-Bank übernimmt nicht nur in Stuttgart Sparkassenaufgaben, sondern ist darüber hinaus in ganz Baden-Württemberg sowie in Halle und Leipzig vertreten.

Ursprünglich "Landesgirokasse"

Dass die Sparkassenfunktion in Stuttgart bei der Landesbank angesiedelt ist, geht auf die Fusion der Südwestdeutschen Landesbank Girozentrale, der Landeskreditbank Baden-Württemberg - Marktteil - und der Landesgirokasse öffentliche Bank und Landessparkasse zum 1. Januar 1999 zurück. Damals brachte die Landesgirokasse das Retail-Geschäft in die LBBW ein - und zwar nicht nur in Stuttgart selbst, sondern darüber hinaus im gesamten Landesteil Baden-Württemberg. Das Retail-Geschäft in Stuttgart geht letztlich auf die 1884 gegründete städtische Sparkasse Stuttgart zurück. Der ebenfalls in der Landesgirokasse aufgegangenen Württembergischen Sparkasse (gegründet 1818 von Königin Katharina) verdankte die Bank das Recht, im Landesteil Württemberg (nach den Grenzen des Königreichs Württembergs aus dem Jahr 1837) in jedem Landkreis eine Filiale zu unterhalten.

Rund 40 Prozent Marktanteil in Stuttgart

Diese Beschränkung der Geschäftstätigkeit außerhalb Stuttgarts ist mit der Zusammenführung des "LG"-Geschäfts mit dem der Baden-Württembergischen Bank entfallen, die - wie der Name schon sagt - traditionell auch im Landesteil Baden tätig war.

Der Schwerpunkt der BW-Bank liegt aber gleichwohl in Stuttgart: 82 der insgesamt 214 Geschäftsstellen der Bank liegen in der Stadt selbst, 72 in der Region und nur 60 verteilen sich auf den Rest von Baden-Württemberg. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Marktanteile der BW-Bank in den einzelnen Teilen ihres Geschäftsgebiets:

In Stuttgart selbst gibt es keinen verbundinternen Wettbewerb. Auch in die Außenbezirke reicht kein Geschäftsgebiet einer angrenzenden Sparkasse hinein. Hier liegt der Marktanteil deshalb auf dem üblichen Sparkassen-Niveau und wird mit gut 40 Prozent angegeben.

Im Großraum Stuttgart sind es etwa zehn Prozent

und in den übrigen Gebieten in Württemberg und Baden weniger als zehn Prozent.

"Regionalbank mit dem Leistungsspektrum einer Großbank"

Insgesamt betreut die Bank über eine Million Privatkunden und 12 300 Firmenkunden. Dabei vermarktet sie die Kundennähe einer Regionalbank mit dem Leistungsspektrum einer Großbank, das sich aus der Einbindung in den LBBW-Konzern ergibt. Im Firmenkundengeschäft gilt dies etwa beim Auslandsgeschäft, bei Kapitalerhöhungen oder bei Produkten wie dem Genussrechtsprogramm Smart Mezzanine. Bei Konsortialkrediten nimmt die Bank eigenen Angaben zufolge zunehmend die Führungsposition ein.

Im Privatkundengeschäft setzt sie einen Schwerpunkt beim Private Banking und den Heil- und Freiberuflern. Private- Ban-king-Kunden mit erweitertem Beratungs- und Produktbedarf oberhalb des Private-Banking-Ansatzes im normalen Retail-Geschäft werden in Stuttgart in einem Programm "Private Banking Spezial" betreut. Für die Heil- und Freiberufler stehen Spezialberater zur Verfügung. In diesem Segment wird der Marktanteil mit rund 20 Prozent angegeben.

Im Mengengeschäft ist die Bank zum Beispiel mit Kreditkarten gut positioniert. Rund ein Drittel der Girokonto-Kunden besitzt gleichzeitg eine Kreditkarte. Mit etwa einer Million ausgegebenen Karten zählt die Bank zu den größten Herausgebern von Kreditkarten in Deutschland und ist im Vi-sa-Geschäft einer der größten Wachstumsträger in Deutschland. Mit zum Portfolio gehört unter anderem die 2002 ursprünglich von der LBBW aufgelegte Payback-Visa-Karte und eine VfB-Mastercard, die den Fußball-Fans mit jeder Monatsabrechnung eine signierte Autogrammkarte, gratis das VfB-Jahrbuch und fünf Prozent Rabatt in den Fanshops gewährt.

Erst im Laufe des Jahres 2006 wurde die Umstellung der LBBW-Filialen auf die neue Marke BW-Bank abgeschlossen, so dass die Bank mittlerweile einheitlich unter ihrer eigenen Marke auftritt.

Auch im Sponsoring geht das Institut unabhängig von der Mutter eigene Wege. So ist es beispielsweise Titelsponsor des internationalen Hallen-Leichtathletikturniers "BW-Bank-Meeting" der International Association of Athletics Federation.

Titelsponsor des "BW-Bank-Cups"

Beim Internationalen Reit- und Springturnier "Stuttgart German Masters" engagiert es sich - für eine Regionalbank passend - als Titelsponsor des "BW-Bank-Cups", eines dem Turnier vorgeschalteten Wettbewerbs für die baden-württembergischen Reiter, bei dem sich die besten 25 Reiter für das BW-Bank-Hallenchampionat im Rahmen der Stuttgart German Masters qualifizieren. Beim Fußball-Bundesliga-Verein VfB Stuttgart ist zwar die LBB "Premium-Partner". Fans, die auf der Website des Vereins das LBBW-Logo anklicken, gelangen aber direkt zur BW-Bank, die die Fan-Produkte - zwei Anlageprodukte und eine Kreditkarte - vertreibt. Auf der Bandenwerbung im Stadion dagegen dominiert die überregional bekanntere Marke LBBW. BW-Bank und Südleasing erscheinen nur in der Unterzeile.

Sechs ganz unterschiedliche Kreditgenossen konkurrieren in Stuttgart

Bei den Genossenschaftsbanken ist die Wettbewerbssituation in der baden-württembergischen Landeshauptstadt nicht annähernd so übersichtlich wie im Sparkassensektor.

Nach Zahlen der Bausparkasse Schwäbisch Hall haben sie in der süddeutschen Metropole einen Marktanteil von etwa zehn Prozent. Doch dieser Kuchen ist vielfach verteilt. Es sind insgesamt sechs Institute des genossenschaftlichen Sektors hier angesiedelt:

die Sparda-Bank Baden-Württemberg,

die im vergangenen Jahr mit der VR-Bank Stuttgart fusionierte Stuttgarter Volksbank AG,

die PSD-Bank Rhein Neckar Saar,

die Untertürkheimer Volksbank,

die Volksbank Zuffenhausen und

die Uhlbacher Bank.

In ihren Geschäftsmodellen und der Größe unterscheiden sich diese Institute jedoch stark. Sparda-Bank Baden-Württemberg und Stuttgarter Volksbank können als echte Filialbanken gelten, deren Geschäftsgebiet sich über die ganze Stadt - und das der Sparda weit darüber hinaus - erstreckt.

Die Volksbank Zuffenhausen sowie die Untertürkheimer Volksbank decken mit ihren Geschäftsstellen jeweils einen Teil der Stadtbezirke im Norden beziehungsweise Osten von Stuttgart ab. Dort im Osten, in Unter- und Obertürkheim, betreibt außerdem die Uhlbacher Bank, eine kleine, regional verwurzelte Direktbank, ihre Geschäfte.

Die PSD-Bank Rhein Neckar Saar wiederum bezeichnet sich selbst als Direktbank mit moderater regionaler Präsenz. Sie betreibt in Stuttgart lediglich eine Beratungsstelle. Das Geschäftsgebiet, dem sie sich verbunden fühlt, erstreckt sich über die Bundesländer Baden-Württemberg und Saarland.

Sparda-Bank Baden-Württemberg nicht mehr als "Eisenbahnerbank" belächelt

Die mit Abstand größte Stuttgarter Genossenschaftsbank und gleichzeitig größte deutsche Sparda-Bank ist die Sparda-Bank Baden-Württemberg. Mit einer Bilanzsumme von 8,69 Milliarden Euro (2006) ist sie deutschlandweit die drittgrößte Kreditgenossenschaft und schon lange nicht mehr die belächelte "Eisenbahnerbank".

Das Institut steigerte seine Bilanzsumme im vergangenen Jahr um 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Kundeneinlagen wurden um 6,3 Prozent auf 7,15 Milliarden Euro, die Forderungen an Kunden um 520 Millionen Euro auf 7,12 Milliarden Euro erhöht. Das entspricht einer Zunahme um acht Prozent und macht die Bank nach eigener Aussage zum "größten Baufinanzierer im Ländle".

Hermann Möller verabschiedet sich nach 34 Jahren von der Bank

Auch in punkto vermitteltes Volumen kann die Sparda-Bank Baden-Württemberg mit großen Zahlen aufwarten. Im vergangenen Jahr gehörte sie unter den Genossen zu den zehn größten Fonds-Vermittlern: für Union Investment und Monega wurden insgesamt 180 Millionen Euro Neugeschäft generiert. Im Versicherungsbereich kooperiert die Bank mit der DEVK und erhöhte 2006 den Bestand an Kapitalle-bens-, Risikolebens- und Rentenversicherungen um 16,9 Prozent auf über 482 Millionen Euro. Das Volumen der an das BHW und nicht etwa an die Bausparkasse Schwäbisch Hall vermittelten Bausparverträge bewegte sich im vergangenen Jahr bei rund 270 Millionen Euro.

Ein guter Zeitpunkt - nach einem erfolgreichen Jahr - für den langjährigen Vorstandsvorsitzenden Hermann Möller, sich aus der Bank zu verabschieden. 34 Jahre hat er in der Bank gewirkt, davon 32 Jahre im Vorstand und 18 Jahre als Vorstandsvorsitzender. Zum Jahresende 2006 gab er den Chefsessel an seinen bisherigen Stellvertreter Thomas Renner weiter. In Zukunft wird Möller als Präsident Baden-Württemberg des BWA Bundesverband für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft in Berlin fungieren.

Unter dem Vorsitz von Thomas Renner soll sich die Strategie der Bank nicht grundlegend ändern. Er wolle als neuer Besen nicht unbedingt das Unterste zuoberst kehren, lässt Renner vernehmen, und sagt gleichzeitig, dass er ja gar kein neuer Besen sei: Er ist schon seit sieben Jahren im Vorstand der Sparda Baden-Württemberg tätig.

Die Sparda-Bank Baden-Württemberg unterstützt seit zwei Jahren die Basketball-Mannschaft En BW Ludwigsburg, die in der ersten Bundesliga spielt. Parallel zu diesem Engagement im Spitzensport werden die Nachwuchs-Spieler der Basketball-Spielgemeinschaft SG Ludwigsburg-Tübingen gefördert.

Stuttgarter Volksbank AG: Zwei angeschlagene Institute fusionieren

Die Stuttgarter Volksbank AG fällt schon alleine wegen ihres Namens auf: Seit 1973 agiert sie nicht mehr als eingetragene Genossenschaft, sondern unter der Rechtsform einer Aktiengesellschaft. Wie in einer Genossenschaft sollen die Aktien der Bank unter den Kunden möglichst weit verbreitet werden. Sie werden nicht an einer Börse gehandelt, sondern als vinkulierte Namensaktien ausgestellt. Ihre Übertragung auf einen neuen Besitzer ist an die Zustimmung der Gesellschaft gebunden.

Man habe damals die Möglichkeit nutzen wollen, Aktien zu einem über dem Nennwert liegenden Kurs auszugeben und das Agio den Rücklagen zuzuführen, so die Bank. Zudem habe das Genossenschaftsgesetz zu diesem Zeitpunkt noch eine wettbewerbliche Beschränkung vorgesehen:

Kredite konnten nur an Mitglieder vergeben werden.

Obwohl sie das größte genossenschaftliche Filialnetz der Stadt betreibt - es besteht derzeit aus 38 bemannten Filialen und acht SB-Banken - ist die Stuttgarter Volksbank in den letzten Jahren keine große Konkurrenz für die Sparda-Bank Baden-Württemberg gewesen. Sie war zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt.

Gegründet wurde die "Bank für Haus- und Grundbesitz", das Vorgängerinstitut der Stuttgarter Volksbank, im Jahr 1913 als Selbsthilfeeinrichtung. Schon bald öffnete sich das Institut für Nicht-Hausbesitzer, gewann viele Handwerker, vor allem Bäcker, als Kunden und firmierte ab 1922 als "Stuttgarter Bank eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht".

In der näheren Vergangenheit erfolgte dann eine verstärkte Hinwendung zum genossenschaftlichen Finanzverbund, die sich schließlich im Jahr 2003 in einer erneuten Umfirmierung in "Stuttgarter Volksbank" manifestierte. In den vergangenen 40 Jahren wurden mehrere Fusionen in Angriff genommen: unter anderem 1970 mit der Feuerbacher Volksbank, 1998 mit der Birkacher Bank und im Jahr 2000 mit der Cannstatter Volksbank.

Was so problemlos klingt, war jedoch zumindest im letzten Fall ein harter Brocken: Nach der Fusion von Stuttgarter Bank AG und Cannstatter Volksbank eG tauchten Vorwürfe auf, die Stuttgarter hätten ihre Zahlen im Vorfeld der Fusion schöngerechnet. Die darauf folgenden Auseinandersetzungen schadeten dem Ansehen der Bank stark. Hinter den wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckten Großengagements im Kreditgeschäft, die massiv wertberichtigt werden mussten. Die Bank hat in den Jahren 2001 bis 2004 von der Sicherungseinrichtung des BVR insgesamt 171 Millionen Euro in Form von Barzuschüssen und Bürgschaften erhalten.

Unter Norbert Flaig, der dem Haus von 2001 bis Januar 2006 vorstand, wurde ein konsequenter Sanierungskurs gefahren, sodass sich das Unternehmen gesundschrumpfen konnte. Seit dem Jahr 2004 gilt die Sanierung und Restrukturierung der Bank als weitgehend abgeschlossen, 2005 fiel die Bilanzsumme zum ersten Mal seit Jahren wieder höher aus als im Vorjahreszeitraum.

2006 verschmolz die Stuttgarter Volksbank dann mit der ebenfalls in wirtschaftliche Schieflage geratenen Volksbank Stuttgart eG. Diese war im September 2002 aus einem Zusammenschluss der Filderbank Stuttgart eG, der Volksbank Weilimdorf eG und der Württembergischen Handelsbank Stuttgart eG (WHB) entstanden. Ursprünglich hatten die WHB und die Weilimdorfer mit der Stuttgarter Volksbank fusionieren wollen, hatten dann aber doch aufgrund der dort öffentlich gewordenen Probleme von einem Zusammengehen mit dem Institut abgesehen.

Auch Volksbank Stuttgart benötigte Mittel des BVR

Auch die so entstandene Volksbank Stuttgart benötigte die Hilfe der genossenschaftlichen Sicherungseinrichtung. Ursache dafür waren Altlasten der Vorgängerinstitute, vor allem der WHB, deren Immobilienportfolio durch hohe Kreditrisiken geprägt war. Im Jahr 2004 wurde in der Bank ein umfassendes Restrukturierungsprogramm eingeleitet, mit dem die Schließung von Geschäftsstellen und der Abbau von Mitarbeiterkapazitäten einherging.

Nachdem die Vorstände von Stuttgarter Volksbank und Volksbank Stuttgart im Januar 2006 öffentlich ihre Fusionsabsicht verkündet hatten, war bekannt geworden, dass die Sicherungseinrichtung des BVR im Falle einer Fusion bereit sei, auf einen Teil der Rückzahlungsverpflichtungen in Höhe von 28 Millionen zu verzichten: das Institut soll lediglich 16,4 Millionen Euro zahlen müssen.

Inzwischen ist die Verschmelzung rückwirkend zum Jahresbeginn 2006 vollzogen worden. Durch die neuerliche Fusion soll die Ertragskraft der Bank deutlich gesteigert werden, eine Kosten-Ertrags-Relation von unter 70 Prozent wird angestrebt. Über Effizienzsteigerungen und kräftige Kostensenkungen, auch im Personalbereich, sollen im Unternehmen die Synergien aus dem Zusammenschluss gehoben werden. Bis zum Ende des Jahres 2007 werden etwa 120 Stellen abgebaut. Momentan beschäftigt die Bank rund 490 Mitarbeiter in Vollzeit und etwa 110 in Teilzeit.

Das Filialnetz der Bank, derzeit das größte genossenschaftliche in Stuttgart, wird sicherlich überdacht werden. Es ist nicht gewachsen, sondern durch die zahlreichen Zusammenschlüsse entstanden. Daher kommen in mehreren Orten Überschneidungen vor. Im Januar 2007 wurden beispielsweise schon die beiden Filialen in Vaihingen zusammengelegt, hier wird die Geschäftsstelle der Volksbank Stuttgart fortgeführt, während die der alten Stuttgarter Volksbank geschlossen wird.

Ende März folgte die Zusammenlegung der Filialen in Killesberg und Feuerbach. Weitere Schritte, zum Beispiel in Möhringen, Korntal und Weilimdorf sind geplant: Auch an diesen Plätzen soll jeweils der wirtschaftlichere Standort, und das sind auch hier die Filialen der Volksbank Stuttgart, erhalten bleiben.

Im Sponsoring konzentriert sich die Stuttgarter Volksbank auf kleinere regionale Projekte. Dabei hat sie zwei Schwerpunkte gewählt: Einerseits werden karitative Projekte in Vereinen und Schulen unterstützt, andererseits sollen Nachwuchs-Talente der verschiedensten Bereiche gefördert werden. Es bestehen kleinere Spon-soring-Verträge mit Vereinen, die eine Trikotwerbung beinhalten, aber auch eine jährlich organisierte Ausbildungsplatzbörse sowie eine Konzertreihe, bei der junge Künstler auftreten.

PSD-Bank Rhein Neckar Saar kooperiert mit VPV Versicherungsgruppe

Das Geschäftsgebiet der PSD Rhein Neckar Saar, die sich selbst als "persönliche Direktbank" bezeichnet, erstreckt sich über den württembergischen und südbadischen Raum sowie über das gesamte Saarland. Eine "Platzbank" ist das Institut schon lange nicht mehr. Die Bank ist 2002 aus einem Zusammenschluss der PSD-Banken Stuttgart-Freiburg und Saarbrücken entstanden und betreibt jeweils eine Geschäftsstelle in eben diesen Städten.

Mit etwa 110 000 Kunden und einer Bilanzsumme von rund 1,62 Milliarden Euro zählt das Institut zu den drei größeren Genossenschaftsbanken in Stuttgart. Ihre Produktpartner sind die Bausparkasse Schwäbisch Hall, die Fondsgesellschaft Union Investment und die ehemalige Difa Deutsche Immobilienfonds AG, heute Union Investment Real Estate AG, allesamt dem genossenschaftlichen Finanzverbund zugehörig. Im Bereich der Assekuranz geht sie gewissermaßen fremd und arbeitet mit der VPV Versicherungsgruppe zusammen, die - wie die PSD-Banken - im 19. Jahrhundert als Selbsthilfe-Einrichtung der ehemaligen Deutschen Bundespost und deren Tochtergesellschaften gegründet wurde.

Untertürkheimer Volksbank fühlt sich zu Esslingen gehörig

Die Untertürkheimer Volksbank, mit einer Bilanzsumme von etwa 590 Millionen Euro, ist in Unter- und Obertürkheim, Wangen und Hedelfingen mit sieben Filialen präsent. Die vier östlichen Stuttgarter Stadtteile haben zusammen etwa 43 000 Einwohner, die Bank betreut 24 000 Kunden.

Befragt man das Institut zu seinen Geschäftstellen in der baden-württembergischen Hauptstadt, so hört man, die Bank sei doch in Stuttgart gar nicht vertreten, man zähle sich vielmehr zum nördlich gelegenen Esslingen. Ob das auf regionale Vorlieben zurückzuführen ist oder doch eher darauf, dass man - angesichts der Schwierigkeiten bei Stuttgarter Volksbank und Volksbank Stuttgart - jahrelang nicht übermäßig stolz darauf sein konnte, in dieser Stadt eine Genossenschaftsbank zu sein, bleibt Spekulation.

Volksbank Zuffenhausen

Im Norden der Stadt, in Mühlhausen, Zuffenhausen und Stammheim, befinden sich die zehn Filialen der Volksbank Zuffenhausen. Das Institut ist außerdem in der Gemeinde Möglingen vertreten, die zum Landkreis Ludwigsburg gehört und im Norden an Stuttgart-Stammheim angrenzt. Im Geschäftsgebiet der Bank wohnen etwa 62 000 Menschen, davon sind etwa 24 000 Kunden, gut 12 600 haben ein Girokonto bei dem Institut.

Obwohl die Volksbank Zuffenhausen mehr Filialen betreibt als die Untertürkheimer Volksbank (zehn statt sieben) und mehr Kunden betreut (38 000 statt 24 000), ist sie - gemessen an ihrer Bilanzsumme von etwa 460 Millionen Euro - das kleinere Institut. Das könnte daran liegen, dass der Anteil der zumeist seit langen Jahren angestellten und gut bezahlten Daimler-Mitarbeiter in Untertürkheim, wo das Werk sitzt, außergewöhnlich hoch ist. Unter den Stuttgartern wird dieser Teil der Stadt auch Daimler-Chrysler-City genannt.

Regional verwurzelte Direktbank: Uhlbacher Bank

In diesem Gebiet - genauer gesagt im Stadtteil Uhlbach, der zum Bezirk Obertürkheim gehört - ist auch die Uhlbacher Bank eG tätig. Jeder zweite der 3 000 Uhlbacher Bürger unterhält sein Lohn- und Gehaltskonto bei dem Kreditinstitut. Dementsprechend stark betont die Direktbank ihre regionale Verwurzelung. Den Geschäftsbericht zieren Jahr für Jahr Bilder von Weintrauben, Fässern und historischem Werkzeug, das für die Kelterei und den Weinbau eingesetzt wurde. Die "Bank von hier", wie sie im Logo heißt, fühlt sich nach eigener Aussage an das Regionalprinzip gebunden und ist im Bereich Obertürkheim, Untertürkheim und Rotenberg aktiv.

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