44 Prozent der Deutschen mit Dispo- oder Konsumentenkredit kennen ihren Zinssatz nicht

Quelle: Gerd Altmann/Pixabay
 

Mehr als zwei von fünf Deutschen, die einen Konsumkredit aufgenommen haben, kennen dessen Zinssatz nicht. Das zeigt eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), für die mehr als 1000 Menschen in Deutschland online befragt wurden. Demnach nutzen aktuell knapp 20 Prozent der Befragten einen Konsumentenkredit oder nehmen den Dispokredit ihres Girokontos in Anspruch. 44 Prozent davon kennen nicht ihren genauen Zinssatz. Unter Frauen gilt das sogar für 55 Prozent, während es bei den Männern nur 34 Prozent sind.  

In einem Experiment fragten die Studienautoren auch die Bereitschaft ab, einen hypothetischen Kredit aufzunehmen, und variierten Kredithöhen, Zinssätze und Darstellungen der Zinskosten zufällig. Grundsätzlich verhalten sich die Befragten dabei preissensibel: Große Kredite und hohe Zinsen werden eher abgelehnt als kleine. Irrational verhalten sie sich aber bei der Entscheidung, wenn die Zinskosten prozentual oder absolut dargestellt werden, obwohl sich die Höhe der Kosten dadurch nicht verändert. Der Kredit wird immer dann am ehesten aufgenommen, wenn die Zinskosten neben dem prozentualen Zinssatz in absoluten Beträgen angeben werden, insbesondere, wenn es sich um niedrige Monatsbeträge handelt. „ Kleine Kostenbeträge verleiten Menschen offensichtlich eher dazu, sich zu verschulden. Dies birgt die Gefahr, die Gesamtbelastung der Kosten eines Kredits zu unterschätzen und in die Schuldenfalle zu geraten. Der Verbraucherschutz sollte dies berücksichtigen“, fordert Studienautorin Jana Hamdan.

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