BANK UND TECHNIK

Abschied von der SDV

Florian Rentsch, Vorsitzender des Vorstands des Verbands der Sparda-Banken e.V.
Quelle: Sparda-Banken

Die Sparda-Banken Augsburg, Baden-Württemberg, Hessen, München, Nürnberg, Ostbayern und West und Sopra Steria haben die seit Ende 2018 laufenden Vertragsverhandlungen über eine Zusammenarbeit erfolgreich abgeschlossen. Die sieben genossenschaftlichen Institute mit zusammen über 2,5 Millionen Kunden und das internationale IT-Unternehmen mit Hauptsitz in Paris (Sopra Steria SA) haben sich auf eine langfristige Partnerschaft bis 2032 verständigt. Das Closing der Verträge ist für das dritte Quartal 2019 vorgesehen.

Die Vereinbarungen beinhalten unter anderem die Gründung einer neuen Gesellschaft am Standort Nürnberg mit dem Namen "Sopra Financial Technology", in die die Mitarbeiter der bestehenden SDV-IT eG überführt werden sollen und auf die die SDV verschmolzen wird. Sopra Steria wird die Mehrheit von 51 Prozent mit einem Wert von 22,6 Millionen Euro übernehmen, die Sparda-Banken - größenabhängig - zusammen die übrigen 49 Prozent. Dementsprechend soll die IT auf die Sopra Banking-Plattform als neues Kernbankensystem migriert werden, wobei für die Migration ein Zeitraum von drei Jahren angesetzt ist.

Damit ist für die sieben Institute der Gruppe, die sich nicht für eine Zusammenarbeit mit der Fiducia entschieden haben, endlich klar, wohin in Sachen IT die Reise gehen wird. Die Modernisierung des Kernbankensystems sowie die Implementierung neuer innovativer Services soll die Banken IT-technologisch auf dem neuesten Stand der Entwicklungen halten - und das zu "bezahlbaren und verlässlich planbaren Konditionen für die nächsten Jahre", wie es Martin Hettich, der Vorstandsvorsitzende der Sparda-Bank Baden-Württemberg und Leiter des gemeinsamen Projektausschusses der Sparda-Banken, formuliert. Schließlich war das eigene Rechenzentrum in den letzten Jahren immer mehr zur finanziellen Belastung und gleichzeitig zum Hemmschuh bei der technologischen Weiterentwicklung geworden.

Mit der Vertragsunterzeichnung steht nun also nicht nur der Weg fest, den die sieben Sparda-Banken, die in Sachen IT noch an einem Strang ziehen, in den nächsten Jahren gehen werden. Festgeschrieben ist nun auch, dass die Aufspaltung der Gruppe zwischen Fiducia & GAD IT auf der einen und Sopra Steria auf der anderen Seite bis zum Jahr 2032 andauern wird.

Florian Rentsch, der Vorstandsvorsitzende des Verbands der Sparda-Banken, gibt sich zuversichtlich, dass "die Kooperation sowohl mit Fiducia & GAD IT auf der einen als auch im Joint Venture mit der Sopra Steria auf der anderen Seite sicher reibungslos und professionell funktionieren" wird. Gestärkt wird die Einheit der Gruppe, die ihr in der Vergangenheit sehr gut getan hat, damit aber sicher nicht. Dass es wohl auch in Zukunft Sonderwege geben wird, zeigt die Partnerschaft der Institute Baden-Württemberg, München und West mit Vimpay, um über diesen Umweg auch Apple Pay anbieten zu können. Red.

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