Mit einem digitalen Kundenassistenten, basierend auf künstlicher Intelligenz, will die Deutsche Kreditbank AG ihren Kunden künftig den Abschluss von Privatdarlehen noch einfacher machen. "Herbie", wie der von Finreach entwickelte Assistent heißt, ist dabei kein klassischer Chatbot. Sondern er soll anhand von spezifischen Fragen den Gesprächsverlauf leiten und dabei in Echtzeit relevantes Produktinteresse erkennen. Ist der Kunde zufrieden mit der Qualität der Informationen, leitet Herbie ihn direkt in die Antragsstrecke für einen Kreditabschluss weiter.
Im Unterschied zu einem Chatbot soll er auch nicht den Großteil des Bildschirms einnehmen, sondern dezent am unteren rechten Bildschirmrand erscheinen, um sein Dialogangebot zu unterbreiten. Und: Der Besucher der Website kann dabei anonym bleiben, was für viele Nutzer vermutlich ganz wesentlich ist.
Akzeptanzsteigernd gerade bei der jungen Generation dürfte sich auch auswirken, dass der digitale Assistent auch Umgangssprache versteht und sich nicht an Rechtschreib- und Grammatikfehlern stört. Damit soll er so einfach und intuitiv zu bedienen sein wie Facebook-Messenger. Wie weit das Verständnis für Umgangssprache und kreative Orthografie geht und wo die künstliche Intelligenz hier an ihre Grenzen stößt, wird wahrscheinlich erst die Praxis zeigen. Hier dürfte das selbstlernende System vermutlich kräftig gefordert werden, wenn sich Nutzer erst einmal daran gewöhnen, auch im Umgang mit der Bank plaudern zu können wie mit ihren Freunden in sozialen Netzwerken.
Dass sich "Herbie" in in der ersten Entwicklungsstufe, die sich noch in der Pilotphase befindet, auf solche Nutzer konzentriert, die an einem Konsumentenkredit interessiert sind oder mehr Informationen dazu erhalten möchten, ist sicher folgerichtig. Schließlich ist gerade im Kreditgeschäft die Online-Abschlussquote und insofern auch der Nutzen besonders hoch. Läuft es im Kreditbereich, dann lässt sich der digitale Assistent auch auf andere Bereiche ausbauen. Red.