KREDITGESCHÄFT

Licht und Schatten

Die deutschen Banken und Sparkassen schaffen es, die Auswirkungen der Niedrigzinspolitik der EZB einigermaßen in Grenzen zu halten. Zu verdanken ist das vor allem den Bemühungen im Kreditgeschäft. So stieg das bundesweite Kreditvolumen im ersten Halbjahr 2019 einer Untersuchung von Bain & Company zufolge im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent auf den historischen Rekordwert von 1,2 Billionen Euro. Damit ist spürbar Fahrt in die Kreditvergabe gekommen, denn zwischen 2013 und 2018 lag die durchschnittliche Wachstumsrate bei jährlich nur etwa 3 Prozent. Vor allem Sparkassen und private Kreditbanken bauen ihre Marktposition aus.

Es gibt aber auch eine Kehrseite. So führt der Verdrängungswettbewerb dazu, dass es den Instituten in den ersten sechs Monaten des abgelaufenen Geschäftsjahres erstmals seit der Finanzkrise nicht gelungen ist, ihre Eigenkapitalkosten von derzeit 7 bis 10 Prozent zu verdienen. Kundenbeziehungen lassen sich unter diesen Bedingungen kaum noch nachhaltig profitabel gestalten. Während die Erträge auf niedrigem Niveau verharren, gab die Profitabilität zuletzt deutlich nach - die Kreditmarge bewegt sich nahe den historischen Tiefstständen des Jahres 2008. Bain fürchtet, dass die Branche an einem Punkt angekommen ist, an dem sie im Firmenkundengeschäft Geld zu verbrennen beginnt. Red.

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