Aus der Marken- und Werbeforschung

Wachstum der programmatischen Werbung verlangsamt sich

Im Jahr 2020 werden 69 Prozent aller digitalen Werbeinvestitionen auf programmatische Werbung entfallen. 2019 waren es etwa 65 Prozent. Das geht aus dem Programmatic-Marketing-Forecast 2019 von Zenith hervor. Weltweit beziffert die Untersuchung den programmatisch investierten Gesamtbetrag für 2019 auf 106 Milliarden US-Dollar. Für 2020 rechnet Zenith mit einem Anstieg auf 127 Milliarden US-Dollar und 2021 auf 147 Milliarden US-Dollar. Das entspräche dann einem Anteil von 72 Prozent. Das Wachstum der programmatischen Werbung verlangsamt sich jedoch und sinkt von 35 Prozent im Jahr 2018 auf 22 Prozent im Jahr 2019. Für die Jahre 2020 und 2021 wird das Wachstum auf 19 beziehungsweise 16 Prozent geschätzt.

Als Grund nennt Zenith unter anderem die europäische Datenschutzgrundverordnung, die die kommerzielle Verwendung von personenbezogenen Daten stark eingeschränkt hat. Auch der California Consumer Privacy Act, der seit Januar 2020 in Kraft ist, werde diesen Trend weiter vorantreiben. Zusätzlich dazu blockieren einige Browser die Cookies von Drittanbietern, auf die programmatische Werbung bisher für Messungen, Erkenntnisse, Targeting und Retargeting angewiesen war.

Die am weitesten entwickelten programmatischen Märkte waren 2019 der Untersuchung zufolge das Vereinigte Königreich und die USA. Dort wurden 87 beziehungsweise 82 Prozent der digitalen Medien 2019 programmatisch gehandelt. Dänemark, Frankreich und Deutschland werden der Prognose zufolge bis 2021 ebenfalls über der 80-Prozent-Marke liegen. In Deutschland wurden im abgelaufenen Jahr 63 Prozent der Online-Display-Werbung programmatisch gehandelt. Bis 2021 werden es der Prognose zufolge 84,3 Prozent sein. Das Gesamtvolumen für programmatisch gehandelte Online-Werbung in Deutschland wird dann auf 3 Milliarden Euro geschätzt, derzeit sind es knapp 2 Milliarden Euro.

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