Leasing-Neugeschäft 2018 wächst auf rund 70 Milliarden Euro

Kai Ostermann, Präsident, Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen e.V.
Quelle: BDL/Deutsche Leasing

Die Leasing-Gesellschaften in Deutschland setzen im aktuellen Jahr rund 69,7 Milliarden Investitionen für ihre Kunden um, das sind 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Mietkauf nimmt davon 9,1 Milliarden Euro ein und steigt um 11 Prozent. Während Leasing von Immobilien überdurchschnittlich um 29,8 Prozent auf 1,48 Milliarden Euro bei einem gleichbleibenden Anteil von 2 Prozent am Leasing-Gesamtmarkt wächst, erreicht Mobilien-Leasing ein Volumen von 59,1 Milliarden Euro (plus 3,1 Prozent). Die Mobilien-Leasingquote sinkt daher leicht auf 23,2 Prozent (Vorjahr: 23,6 Prozent).

Das größte Segment mit einem Anteil von rund 77 Prozent, Fahrzeug-Leasing, wächst moderat um 3 Prozent. Als Gründe nennt der Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL) die Auswirkungen des seit 1. September 2018 gültigen Abgastestverfahrens WLTP, dadurch hätte die Automobilindustrie ihre Zulieferung und Produktion im dritten Quartal stark eingeschränkt, die Produktion sank auf einen Wert wie zuletzt 1997. Zeitversetzt wirke sich dieser Effekt auf die Leasing-Branche aus.

Das Neugeschäft im Maschinen-Leasing kommt auf einen Anteil von 9 Prozent bei einem Volumenszuwachs um 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit einem leichten Plus von 2 Prozent kann sich IT-Leasing nach schwierigen Jahren leicht erholen. Die übrigen Leasing-Güter wie Nachrichten- und Signaltechnik sowie Medizintechnik wachsen überdurchschnittlich um 7 Prozent gegenüber Vorjahr. Insgesamt zeigte sich die Leasing-Branche mit dem aktuellen Ergebnis zufrieden, zumal die Leasing-Nachfrage „ungebrochen hoch“ sei. Als Beleg dafür nennt der BDL den Anteil an außenfinanzierten Investitionen mit rund 54 Prozent.

Trotz der Wachstumszahlen sieht der BDL politischen Handlungsbedarf und befürwortet eine Entlastung der Unternehmen hinsichtlich ihrer Besteuerung. Im internationalen Vergleich ist Deutschland ein Hochsteuerland mit einer durchschnittlichen Gesamtsteuerbelastung der Unternehmen von 32 Prozent, der EU-Durchschnitt beträgt 22 Prozent. „Wenn die Bundesregierung die Abwanderung von Investitionen ins Ausland verhindern will, sollte sie handeln. Denn Steuerpolitik ist Standortpolitik“, sagte BDL-Präsident Kai Ostermann vor Journalisten. Weiterhin warnt der BDL vor veränderten Rahmenbedingungen für Investitionen, die mit dem EU-Richtlinienvorschlag zum präventiven Restrukturierungsrahmen gefährdet seien. Bei der Umsetzung europäischer Richtlinien sollte der deutsche Gesetzgeber daher „verstärkt vorhandene Spielräume nutzen und nationale Besonderheiten berücksichtigen“.

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