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Aareal Bank: eines der besten Ergebnisse

Das Ergebnis des Jahres 2010 ist eines der besten in der Geschichte der Aareal Bank AG, freute sich deren Vorstandsvorsitzender Wolf Schumacher bei der Präsentation der vorläufigen Geschäftszahlen. Demnach erhöhte sich das Konzernbetriebsergebnis um 54 Prozent auf 134 Millionen Euro. Nur das Jahr 2007 ist aufgrund des seinerzeitigen Verkaufs von Tochtergesellschaften und Beteiligungen mit 160 Millionen Euro noch besser gewesen. Profitiert hat der Wiesbadener Immobilienfinanzierer vor allem im internationalen Geschäft von einem Marktumfeld, in dem es immer weniger Konkurrenten gibt. Als Beispiel nannte Schumacher den Londoner Immobilienmarkt, wo zu Hochzeiten bis zu 95 Banken in der gewerblichen Immobilienfinanzierung aktiv waren, während es heute gerade einmal eine Handvoll ist.

Der geringere Wettbewerb führe dazu, dass sich die Bank die "Rosinen herauspicken" könne. Dabei kann sie sich nicht nur die Transaktionen aussuchen, die sie finanzieren möchte, sondern hauptsächlich kann sie gegenüber neuen und bestehenden Kreditkunden durchsetzen, dass mehr Eigenkapital eingesetzt wird und höhere Margen akzeptiert werden. Insgesamt sagte der Spezialfinanzierer gewerbliche Immobilienkredite in Höhe von 6,7 Milliarden Euro zu, nachdem das Neugeschäft im Vorjahr noch 3,8 Milliarden Euro betragen hatte. Allerdings waren nur eine Milliarde Euro originäres Neugeschäft, die übrigen 5,7 Milliarden sind Prolongationen gewesen.

In der Folge wuchs der Zinsüberschuss um elf Prozent auf 509 (2009: 460) Millionen Euro und sank die Risikovorsorge im Kreditgeschäft um 30 Prozent auf 105 (150) Millionen Euro. Das Zinsergebnis nach Risikovorsorge kletterte dadurch von 310 auf 404 Millionen Euro - ein Plus von 30 Prozent. Damit lag die Bank über ihren eigenen Planzielen. Der Provisionsüberschuss ging um acht Prozent auf 123 (133) Millionen Euro zurück, während der Verwaltungsaufwand um fünf Millionen Euro auf 366 Millionen Euro zunahm. Unter Einrechnung der übrigen Ertrags- und Aufwandspositionen verbleibt in der Gruppe für 2010 ein Jahresüberschuss von 94 (67) Millionen Euro - ein Plus von 40 Prozent. Der Konzerngewinn verdoppelte sich auf 46 Millionen Euro.

Obwohl sich die Bank so gut entwickelte, sollen die Staatshilfen vorerst weiter in Anspruch genommen werden. Zwar hatte das Institut von der ursprünglich 525 Millionen Euro umfassenden stillen Einlage des SoFFin im Sommer vergangenen Jahres 150 Millionen Euro zurückgegeben, doch sollen die übrigen 375 Millionen Euro als eine Art Versicherung bestehen bleiben, bis sich die Kapitalmärkte wieder normalisieren. Dafür zahlte die Aareal Bank 2010 30 Millionen Euro Zinsen.

Für 2011 hebt das Institut sein Neugeschäftsziel auf fünf bis sechs Milliarden Euro an. Bei einem moderat steigenden Zinsniveau geht das Management von einem leicht steigenden Zinsüberschuss aus. Dabei soll die Risikovorsorge auf 110 bis 140 Millionen Euro sinken. Aufgrund der Bankenabgabe dürfte der Verwaltungsaufwand etwas steigen, trotzdem wird ein besseres Ergebnis als 2010 erwartet.

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