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Aktuelle Herausforderungen der Standortpolitik im Südwesten

Baden-Württemberg steht für eine gesunde Mischung aus großen Konzernen und einer enormen Breite und Vielfalt mittelständischer Unternehmen sowie einer Wirtschaftsstruktur, die ausgehend von der industriellen und technologischen Kompetenz zunehmend in den Bereich hochwertiger, innovativer und insbesondere auch unternehmensorientierter Dienstleistungen vordringt. Zusammen mit einer niedrigen Arbeitslosigkeit, einem hohen Kaufkraftkoeffizienten sowie einer ausgeprägten internationalen Verflechtung bildet die Wirtschaftsstruktur Baden-Württembergs eine gute Plattform für Immobilieninvestitionen. Investoren und Mieter treffen hier seit Jahren auf ein wirtschaftlich stabiles Umfeld.

Ganz vorne dabei

Die Deutsche Gesellschaft für Immobilienfonds mbH schätzt die Landeshauptstadt Stuttgart als besten deutschen Investmentstandort und positioniert ihn weltweit auf Rang acht - zwischen New York und London. Einen wesentlichen Beitrag leistet dabei ein effektiver Finanzsektor. Baden-Württemberg beherbergt die größte Landesbank in Deutschland, eine der größten Förderbanken Europas sowie die wichtigsten deutschen Bausparkassen. Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft ist in Deutschland der häufigste Beteiligungsgeber. Baden-Württemberg zählt außerdem zu den großen Versicherungsstandorten in Deutschland und beheimatet den nach Frankfurt größten Börsenplatz.

Die Finanzkrise mit ihren weitreichenden gesamtwirtschaftlichen Folgen zeigt allerdings, welche Auswirkungen es haben kann, wenn der Finanzsektor diese realwirtschaftliche Verflechtung vernachlässigt. Auch die Immobilienbranche bleibt von den Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise nicht unberührt. Stagnative Tendenzen und verknappte Liquidität sind in der internationalen Immobilienwirtschaft ebenso spürbar wie in anderen Branchen.

Kern der baden-württembergischen Wirtschaft ist nach wie vor der industrielle Sektor mit den Leitbranchen Automobile, Maschinenbau und Elektrotechnik. Strukturell kennzeichnend ist ferner, dass die Exportintensität der badenwürttembergischen Industrie mit 50 Prozent spürbar höher liegt als der Bundesdurchschnitt (45 Prozent). Wegen der ausgeprägten Industrie- und Außenhandelsorientierung wurde Baden-Württemberg von dem globalen Nachfrageschock ab 2008 zwangsläufig stärker getroffen als andere Regionen und Länder. In den letzten Monaten sind jedoch Signale für eine Stabilisierung erkennbar, sodass auch die baden-württembergische Wirtschaft konjunkturell wieder auf Wachstumskurs gehen kann. Baden-Württemberg unterstützt die nationalen und internationalen Maßnahmen finanzwirtschaftlicher und realwirtschaftlicher Art, die zur Verkürzung und Abmilderung der Krise beitragen. Es muss jedoch insbesondere gewährleistet sein, dass marktwirtschaftliche Prinzipien eingehalten werden, dass die Verschuldungsproblematik ausreichend beachtet wird und dass der Strukturwandel nicht gebremst wird.

Verbesserung der Standortbedingungen

Die baden-württembergische Landesregierung unternimmt erhebliche Anstrengungen, ihren Teil zur Bewältigung der Wirtschaftskrise und zur Rückgewinnung eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums beizutragen. Schwerpunkte sind die massiven Ausweitungen von Bürg-schafts-, Garantie- und Kreditprogrammen, die die Kapital- und Kreditversorgung insbesondere der kleinen und mittleren Unternehmen stützen, die Vereinfachung der öffentlichen Auftragsvergabe, die Krisenberatung sowie die Aufstockung von investitionsorientierten Infrastrukturprogrammen. Mit dem Infrastrukturprogramm des Landes und dem Konjunkturprogramm des Bundes werden 2009 und 2010 zusätzlich über zwei Milliarden Euro für die Modernisierung der baden-württembergischen Infrastruktur eingesetzt. Davon profitieren insbesondere auch die mittelständischen Unternehmen der Bauwirtschaft und des Handwerks.

In der Aufgabenstellung eines Bundeslandes muss es in erster Linie um die Verbesserung der Standortbedingungen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und um die Unterstützung der mittelständischen Wirtschaft gehen.

Baden-Württemberg verfügt hier über ein breites und bewährtes Spektrum, etwa in der Innovations- und Technologiepolitik, in der Außenwirtschaftsförderung oder in der Unterstützung der beruflichen Bildung. Baden-Württemberg hat sehr gute Chancen, gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Die Wirtschaftspolitik des Landes wird den Weg dahin nachdrücklich unterstützen und mit Programmen und Projekten mitgestalten.

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