Im Blickfeld

Bausparen auf Rekordniveau

Dass sich Ereignisse wiederholen gilt Parapsychologen und Ökonomen als sicher. Die einen nennen es Déjà-vu, die anderen Zyklus. Was derzeit am Bausparmarkt zu beobachten ist, erscheint doch recht vertraut. Da ist zunächst die ungebrochene Begeisterung der Deutschen, die weitgehend konjunkturresistent bausparen wie die Weltmeister. Ingesamt 3,5 Millionen neue Vertragsabschlüsse mit einem Bausparvolumen von 102,7 Milliarden Euro melden die Institute für das Jahr 2012. Dazu trugen die privaten Bausparkassen 2,1 Millionen Verträge (plus 3,3 Prozent) über 65,6 Milliarden Euro (plus 1,6 Prozent) und die Landesbausparkassen (LBS) 1,4 Millionen Policen (plus 3,3 Prozent) mit einer Bausparsumme von 37,1 Milliarden Euro (plus 3,9 Prozent) bei. An das Spitzenjahr 2003 reichten die privaten Institute damit nicht ganz heran, während die LBS-Gruppe ihn sogar übertraf.

Tatsächlich weisen beide Jahrgänge bemerkenswerte Parallelen auf. Da wäre zum Ersten die Diskussion um staatliche Förderinstrumente - einst beflügelte die Eigenheimzulage die Wohnungskäufe und damit auch die Nachfrage nach Baufinanzierungen, heute sorgt Wohn-Riester dafür. Zum Zweiten macht das damals wie heute als niedrig empfundene Zinsniveau den Erwerb von Wohneigentum einerseits erschwinglicher und andererseits attraktiver als andere Formen der Geldanlage. Zum Dritten waren Bausparverträge seinerzeit wegen relativ hoher Guthabenzinsen lukrativ - und vor allem für Jugendliche sind sie das dank diverser Zulagen, Prämien und Boni auch heute noch. L.H.

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