Neues vom Pfandbrief

Langsame Beruhigung am Primärmarkt

Während sich der Primärmarkt für europäische Covered Bonds bis Mitte Juni lebhaft präsentierte, trat mit Beginn der zweiten Monatshälfte nahezu regungslose Stille ein. Als ein Grund kann die griechische Parlamentswahl gesehen werden, von deren Ausgang zunächst die Zukunft Griechenlands im Euroraum, letztlich aber auch die weitere Entwicklung der Währungsunion insgesamt abhängt.

Zudem erzeugen die Probleme der spanischen Banken bei Anlegern weiterhin Unbehagen und lassen die Zinsen, die Länder der südlichen Eurozonen-Peripherie derzeit für ihre neuen Anleihen bieten müssen, auf neue Höchststände klettern. Entsprechend schwierig ist es derzeit auch für Banken aus diesen Staaten, großvolumige Covered Bonds am Markt abzusetzen. Daher kann es nicht überraschen, dass vor allem Emittenten aus dem nördlichen Europa den Primärmarkt beliefern.

Mit DNB Boligkreditt und Terra Boligkreditt brachten gleich zwei norwegische Banken mit Immobilienfinanzierungen besicherte Covered Bonds am Markt unter. Beide Emissionen haben eine Laufzeit von sieben Jahren, doch sammelte DNB mit 1,5 Milliarden Euro deutlich mehr Investorengeld ein als Terra, die ein Papier in Höhe von 650 Millionen Euro platzierte. Mit 2,0 Prozent bot Terra aus Sicht der Zeichner allerdings einen etwas besseren Kupon als DNB, die aber immerhin noch 1,875 Prozent offerierte. Auch hinsichtlich des Spreads lag Terra mit Swap-Mitte plus 55 Basispunkte über der DNB-Emission, die mit plus 40 Basispunkten über dem Referenzzins platziert wurde.

Daneben nutzten auch wieder deutsche Kreditinstitute das günstige Umfeld. Aareal Bank und Deutsche Hypothekenbank emittierten jeweils einen fünfjährigen Hypotheken-Pfandbrief in Höhe von 500 Millionen Euro. Dabei gelang es der Deutschen Hypothekenbank, das mit einem Kupon von lediglich 1,25 Prozent ausgestattete Papier zu nur neun Basispunkten über Swap-Mitte zu platzieren, während die Aareal Bank ihren Pfandbrief mit plus 20 Basispunkten in die Vermarktung gegeben hat, was aus Emittentensicht immer noch eine sehr günstige Kondition ist.

Außerdem meldete sich die Caisse de Refinancement de l'Habitat (CRH) am Markt zurück. Die französische Bank stockt einen zwölfjährigen Covered Bond um 750 Millionen Euro auf, sodass des Gesamtvolumen nunmehr 2,5 Milliarden Euro beträgt. Als Kupon wurden 3,6 Prozent geboten und die Platzierung erfolgte zu 103 Basispunkten über Swap-Mitte.

Erneut war auch der EFSF mit einer unbesicherten Bechmarkanleihe in Höhe von 1,5 Milliarden Euro am Markt präsent. Das Papier mit einer Laufzeit von 25 Jahren und einem Zins von 3,375 Prozent fand bei 130 Basispunkten über Swap-Mitte seine Abnehmer. Derweil stockte die Europäische Investitionsbank eine bestehende, noch 18 Jahre laufende Emission um eine Milliarde auf 6,5 Milliarden Euro auf. Ausgestattet war die Anleihe mit einem Kupon von vier Prozent und einem Spread von 98 Basispunkten über Swap-Mitte.

Darüber hinaus platzierten die deutschen Länder eine zehnjährige Bench-mark-Anleihe in Höhe von 1,5 Milliarden Euro. 1,75 Prozent Zinsen erhalten die Investoren, die das Papier zu plus elf Basispunkten über Swap-Mitte erwarben. Außerdem sammelte das

Land Nordrhein-Westfalen 250 Millionen Euro für fünf Jahre im Rahmen einer Aufstockung ein. Die somit auf eine Milliarde Euro erhöhte Benchmark-Emission hat einen Kupon von 2,375 Prozent.

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