Schwerpunkt Personalmanagement

Regus-Studie: Jeder zweite Büroangestellte gestresst

Deutschlands Wirtschaft geht es gut, zumindest deutlich besser als vielen anderen Ökonomien in Europa. Doch die Krise und der wieder einsetzende Aufschwung gehen an den Beschäftigten offensichtlich nicht spurlos vorüber. Laut einer aktuellen Studie des in Luxemburg ansässigen Büroanbieters Regus berichten seit Durchschreiten der Talsohle 50 Prozent der Angestellten, anfälliger für stressbedingte Krankheiten zu sein, während bei der Befragung im Jahr 2012 noch 48 Prozent angaben, während der Arbeit mit erhöhtem Stress zu kämpfen. Das Phänomen ist in allen Branchen zu beobachten: Mit weniger Ressourcen soll oft mehr erreicht werden. Temporär kann das funktionieren, doch eine dauerhafte Mehrbelastung führt nachhaltig zu Produktivitätsverlusten.

Als medizinisch nachgewiesen gilt, dass Stress eine ganze Reihe von Erkrankungen nach sich ziehen beziehungsweise verschlimmern kann - von Adipositas über Alzheimer, Diabetes, Depressionen, Magen-Darm-Erkrankungen und Asthma bis hin zu Herzerkrankungen. Aus der aktuellen Studie geht auch hervor, dass 26 Prozent der Beschäftigten unter Schlafmangel leiden, weil sie sich Gedanken über die Arbeit machen. Im Rahmen der Erhebung wurden zudem über 20 000 Führungskräfte in 95 Ländern zu den Auswirkungen des Stresses auf ihr Unternehmen befragt. Für Deutschland kam dabei heraus, dass Stress einen besorgniserregenden Anstieg der Abwesenheitszeiten (45 Prozent) in Deutschland verursacht, worunter sowohl die Unternehmensproduktivität als auch das Wohlbefinden der Arbeiter leidet.

Darüber hinaus ergab die Befragung der Arbeitnehmer: 47 Prozent registrieren eine stressbedingte Verschlechterung des Betriebsklimas. 33 Prozent gaben an, dass Familie und Freunde bereits bemerkten, dass sie unter Arbeitsstress leiden. Das Vertrauen in die Branche, in der sie arbeiten, haben immerhin 37 Prozent verloren. Aber "nur" 26 Prozent befürchten den Verlust des Arbeitsplatzes. Doch wie lässt sich Stress reduzieren? 69 Prozent der Befragten meinen, eine flexiblere Arbeitsorganisation könnte einen entscheidenden Beitrag liefern.

Und nicht nur das. 77 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass Flexibilität im Berufsalltag nicht nur zu größerem Verantwortungsbewusstsein, sondern auch zu einem besseren Zeitmanagement führt. Darüber hinaus glauben 66 Prozent der deutschen Arbeitgeber, flexibles Arbeiten bringe bessere Entscheidungen hervor. 64 Prozent sind sich sicher, dass sich Prozesse dadurch beschleunigen lassen und sogar 76 Prozent erwarten von einem flexibleren Arbeiten eine höhere Kreativität. L.H.

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