Welche Pools leiden unter Franken-Turbulenzen?

Welche Deckungsstöcke von Covered Bonds unter den Schweizer-Franken-Turbulenzen leiden, mit dieser Frage beschäftigen sich die Analysten der Commerzbank. Neben österreichischen Pools weisen auch einzelne deutsche Deckungsstöcke einen signifikanten Anteil an Franken-Krediten auf. Aufgrund ihrer signifikanten Franken-Kreditbücher ist die Frage der Aktiva Qualität für österreichische und polnische Emittenten von besonderer Relevanz.

Die österreichische Aufsicht hat nach Angaben der Commerzbank-Analysten bereits vor steigenden Kreditausfällen unter ihren Banken gewarnt. In Polen werden angeblich bereits erste Gespräche geführt, um die Last der Franken-Kreditnehmer über ein Drehen an der Zins- oder Währungsschraube zu verringern. Polen würde damit dem negativen Beispiel Ungarns folgen. Die Aufwertung des Franken sollte sich am stärksten auf österreichische Pools auswirken, dort notieren 17 Prozent der Hypotheken-Deckungsmassen in Franken. Dabei fallen die Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank sowie die Unicredit Bank Austria besonders ins Auge. In Deutschland hat die Münchener Hyp beträchtliche Franken-Bestände in den Pools und weist per September 2014 einen barwertigen Nettoüberhang an Franken-Aktiva von umgerechnet 1,8 Milliarden Euro im Hypothekenpool aus.

Das Gesamtvolumen des Pools lag barwertig bei 21,9 Milliarden Euro und die entsprechende Überdeckung vor Stress bei 2,5 Milliarden Euro. Im Gegensatz zu Österreich dürften die Franken-Kredite in Deutschland in der Regel von gewerblichen Kunden genutzt worden sein. Diese dürften ihre Währungsrisiken professioneller abgesichert haben, was die Ausfallgefahren lindern sollte, so die Analysten, die nicht mit signifikanten Spread-Effekten für die deutschen Titel rechnen.

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