Baugenehmigungen im Sinkflug verheißen nichts Gutes

Quelle: GdW

Im vergangenen Jahr wurden laut Statistischem Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen 354 400 Wohnungen genehmigt. Damit ist die Zahl der Baugenehmigungen gegenüber 2021 um 6,9 Prozent oder 26 300 Wohnungen gesunken. Allerdings wurde 2021 mit 380 700 Baugenehmigungen der höchste Wert seit dem Jahr 1999 erreicht worden war. Niedriger als im Jahr 2022 war die Zahl der Baugenehmigungen zuletzt 2018 mit 346 800 Wohnungen.

Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, sagt zu den aktuellen Zahlen: „Die einbrechenden Neubauzahlen bedeuten leider, dass bezahlbares Wohnen in Deutschland auf absehbare Zeit Mangelware bleiben wird. Wenn nur etwas über 350 000 Wohnungen genehmigt werden, sind wir von dem Ziel von 400 000 neuen Wohnungen jährlich weit entfernt. Denn hinzu kommt, dass genehmigt noch lange nicht gebaut ist. Mittelfristig werden nur etwa 200 000 Wohnungen pro Jahr entstehen können, wenn sich nicht schnell etwas ändert. 

Gründe für den Absturz sind die historisch schlechten Baubedingungen: Material- und Fachkräftemangel, Preisexplosionen, Zinsanstieg und das staatlich verursachte Förderchaos, das seit Anfang 2022 herrscht. Bauwillige haben keinerlei Planungssicherheit mehr, wie sie die massiv steigenden Kosten auch infolge stark steigender Gebäudeanforderungen stemmen sollen. Neubauvorhaben werden deshalb reihenweise eingestellt. Das belegt der sich verschärfende Sinkflug der Baugenehmigungen im zweiten Halbjahr 2022, insbesondere bei Mehrfamilienhäusern. So wurden im Dezember 19,3 Prozent weniger Einheiten im Geschosswohnungsbau genehmigt als im Vorjahresmonat.

Die Regierung muss endlich handeln und bezahlbaren Wohnungsbau angemessen fördern. Denn in der aktuellen Krisensituation von extremen Kostensteigerungen hilft kurzfristig nur eine auskömmliche und verlässliche finanzielle Unterstützung, um bezahlbaren Wohnungsbau überhaupt zu ermöglichen. Zusätzlich müssen innovative Technologien wie das serielle und modulare Bauen stärker unterstützt werden. Und von staatlicher Seite dürfen keine weiteren Auflagen erlassen werden, die das Bauen ohne erkennbaren tatsächlichen Nutzen weiter verteuern.“

Quelle GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V.

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