Bausparkasse Schwäbisch Hall erwartet ab 2019 wieder steigende Erträge

Die Bausparkasse Schwäbisch Hall blickt nach einem soliden Geschäftsjahr 2016 zuversichtlich nach vorn. Für das laufende Jahr rechnen die Verantwortlichen mit einem stabilen Ergebnis, aber 2018 soll der Gewinn wieder steigen. „Wir leben derzeit in einer für Baufinanzierer idealen Welt“, sagte Vorstandsvorsitzender Reinhard Klein. „Bauen und Wohnen ist und bleibt ein Wachstumsmarkt. Wir haben die besten Voraussetzungen, um davon auch in Zukunft zu profitieren.“ Neben einer ungebrochen hohen Nachfrage nach Immobilien erwartet Schwäbisch Hall, dass Themen wie altersgerechter Umbau und energetische Modernisierungen in den nächsten Jahren eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielen. Die niedrigen Kreditzinsen beflügeln zudem das Geschäft. „Dieses Potenzial wollen wir im engen Schulterschluss mit den genossenschaftlichen Banken ausschöpfen“, so Klein.

Das Geschäftsjahr 2016 ist für die Bausparkasse Schwäbisch Hall trotz des schwierigen Zinsumfeldes operativ gut verlaufen. Die größte deutsche Bausparkasse schloss Bausparverträge über 29,2 Milliarden Euro ab. Im Jahr zuvor wurden 35 Milliarden Euro erzielt. Der Rückgang erklärt sich mit Tarifumstellungen und den damit verbundenen Ausverkaufseffekten in 2015. Schwankungen in dieser Höhe gab es beispielsweise auch nach den Rekordjahren 2008 oder 2013. Im langfristigen Trend liegt das Neugeschäft stets in einer Größenordnung von 30 Milliarden Euro. Der Marktanteil lag auch 2016 bei konstant deutlich über 30 Prozent. Schwäbisch Hall betreut derzeit mit 8,6 Millionen Bausparverträgen und einer Gesamtbausparsumme von 294 Milliarden  Euro den höchsten Bestand in der Geschichte des Unternehmens.

Das Baufinanzierungsgeschäft erreichte 2016 ein Volumen von 13,9 Milliarden  Euro und damit annähernd das hohe Niveau des Vorjahres. Das ist das zweitbeste Baufinanzierungsergebnis in der Unternehmensgeschichte. Das rein operative Ergebnis der Bausparkasse liegt mit 333 Millionen Euro in etwa auf Vorjahresniveau. „Das ist angesichts der extremen Niedrigzinsphase ein respektables Ergebnis“, betonte Vorstandsvorsitzender Klein. Da das Institut so schnell nicht mit einer Zinswende rechnet, wurden bauspartechnische Rückstellungen in Höhe von rund 175 Millionen Euro gebildet. Deshalb liegt das ausgewiesene  Vorsteuer-Ergebnis  mit 158 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahr (341 Millionen Euro). 

Das Unternehmen hat die Verwaltungskosten um 15 Prozent gesenkt und die Zahl der Stellen im Innendienst sozialverträglich um rund 200 reduziert. Schwäbisch Hall beschäftigt aktuell bundesweit knapp 7.000 Mitarbeiter im Innen- und Außendienst. Das Institut hat die Einsparungen genutzt, um verstärkt in die IT, die Digitalisierung des Geschäfts und die Aus- und Weiterbildung des Außendienstes zu investieren.

Die ausländischen Beteiligungsunternehmen von Schwäbisch Hall haben ihre Marktführerschaft 2016 ebenfalls erfolgreich behauptet. In Tschechien, der Slowakei, Ungarn und China wurden Bausparverträge über gut 10 Milliarden  Euro (plus 6,4 Prozent) abgeschlossen. Seit Jahren erwirtschaftet Schwäbisch Hall rund ein Fünftel des Konzernergebnisses im Ausland. Für das laufende Jahr rechnet das Institut mit einem wachsenden Baufinanzierungsgeschäft und einem stabilen Bauspargeschäft.    

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