BF.Quartalsbarometer: Margen in der Immobilienfinanzierung sinken auf Allzeit-Tief

Die Stimmung unter den deutschen Immobilienfinanzierern verbessert sich moderat, bleibt aber insgesamt leicht eingetrübt. Das BF.Quartalsbarometer der BF.direkt AG, Stuttgart, ist im vierten Quartal 2018 um 0,49 Punkte gegenüber dem vorherigen Quartal gestiegen und erreicht -0,43 Zähler. Damit liegt der Barometerwert knapp unter dem Nullwert, der einen ausgeglichenen Finanzierungsmarkt signalisiert.

Trotz der leichten Erholung des Barometerwerts leiden die Finanzierer unter extrem niedrigen Margen – dies betrifft sowohl Bestands- als auch Projektentwicklungsfinanzierungen. Vor allem die Margen im Bestand sinken seit Jahren kontinuierlich und erreichen im vierten Quartal 2018 den tiefsten Stand seit Erhebung des Barometers. Sie fielen zwischen 2013 und 2018 um 62,8 Basispunkte auf von 184,4 Basispunkten im letzten Quartal 2013 auf 122 Basispunkte im Vergleichszeitraum 2018. Die durchschnittlichen Margen bei Projektentwicklungen sind im gleichen Zeitraum um 45 Basispunkte auf 198 Punkte gefallen. Im Vergleich zum vierten Quartal 2018 betrug der Rückgang bei Bestandsfinanzierungen 9 Basispunkte und bei der Finanzierung von Projektentwicklungen 4 Basispunkte.

Manuel Köppel, CFO der BF.direkt AG, kommentiert: „Im Vergleich zu den Bestandsfinanzierungen sind die Margen bei der Finanzierung von Projektentwicklungen weniger stark gefallen. Der Spread zwischen beiden Margentypen wird immer größer. Während vor fünf Jahren die Projektentwicklungen zwischen 20 und 40 Basispunkte mehr einbrachten, sind es heute zwischen 70 und 80 Basispunkte. Dies ist einer der Gründe, warum immer mehr Banken – grade auch kleinere Institute – in die Finanzierung von Projektentwicklungen einsteigen.“

Die Erhebung zeigt aber auch positive Ergebnisse, , die zur Verbesserung des Barometerwertes geführt haben. 38,2 Prozent der Institute (plus 5,9 Prozentpunkte) stuften die Neugeschäftsentwicklung als „neuerdings ansteigend“ oder „unverändert ansteigend“ ein. Außerdem reichen die Banken wieder verstärkt größere Finanzierungen aus, was sich ebenfalls positiv auf das Barometer auswirkt. So gewannen die Finanzierungen mit Volumina zwischen 50 und 100 Millionen Euro 4,2 Prozentpunkte hinzu und stellten im vierten Quartal 23,5 Prozent aller neuen Finanzierungen. Auch der Anteil der ganz großen Finanzierungen über als 100 Millionen Euro nahm leicht zu (plus 2,9 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent). Zudem werden die Refinanzierungskosten positiver eingeschätzt. Nur noch rund ein Viertel der Befragten gab an, dass die Refinanzierungsaufschläge steigen (minus 5,0 Prozentpunkte gegenüber dem dritten Quartal dieses Jahres).
 

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