Catella fühlt deutschen Proptechs auf den Zahn

Catella Research hat erstmals den deutschen Proptech-Markt im Detail beleuchtet. Demnach hat sich die zu Beginn sehr heterogene Landschaft deutscher Proptech-Unternehmen im Verlauf der letzten fünf Jahre deutlich aufgeteilt. Schwerpunkte seien heute Proptechs mit verschiedenen Technologien und innovativen Geschäftsmodellen sowie die Digitalisierung einiger Teilbereiche der Branche wie Property Management, Asset-Management oder Data Services.

Im Rahmen der Analyse hat Catella Research 283 Proptechs befragt und durchschnittliche Mitarbeiterzahl, Durchschnittsalter, aber auch Nähe zu Immobilienunternehmen und Branchennetzwerken untersucht. Die durchschnittliche Mitarbeitergröße bei Proptechs bewegt sich laut Studie aktuell in einer Spanne von 13–16 Mitarbeitern, während das Durchschnittsalter bei 29 Jahren liegt. Nur ca. 8 % der befragten Unternehmen sind seit Gründung umgezogen. Die Proptech-Hotspots in Deutschland sind Berlin, gefolgt von München, Hamburg und Frankfurt. Interessant ist, dass nur ca. 30 % der Mitarbeiter vor ihrer jetzigen Position in der Immobilienwirtschaft gearbeitet haben und nur 21 % zuvor ein immobilienwirtschaftliches Studium bzw. eine entsprechende Ausbildung absolviert haben.

Dies deutet Catella als klare Indikation, dass Proptechs von außen an die Branche herantreten, nachdem sie eine Marktnische erkannt haben und diese mit einer geeigneten Technologie schließen wollen. Aus diesem Grund nennen die Befragten den Austausch bzw. die Kooperation mit bestehenden Unternehmen der Immobilienbranche als sehr wichtige Eigenschaft für ihren Unternehmensstandort. Ganz konkret arbeiten von den befragten Proptechs 48 % in einem Co-Working Space und 22 % in einem Innovationszentrum. Vor allem die Gründungsphase verbringen Proptechs gerne in dieser Art von Büro.

Thomas Beyerle, Head of Group Research bei Catella, erklärt: „Obwohl die Proptechs inzwischen weniger disruptiv als erwartet auftreten, erhöht sich gleichwohl der Druck auf Immobilienunternehmen und deren Führungskräfte, sich über aktuelle und zukünftige Geschäftsmodelle in Abgleich mit den Anforderungen der Digitalisierung zu positionieren.“

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