Grenzüberschreitende Immobiliendeals – Deutschland stürzt ab

Von Platz 1 auf Platz 5: Das deutsche Interesse an ausländischen Immobilien hat in den ersten drei Monaten drastisch nachgelassen. Laut JLL-Angaben lag das Volumen mit 2,8 Milliarden US-Dollar um rund ein Drittel unter dem des Vorjahres. Die größte grenzüberschreitende Transaktion von deutschen Anlegern fand in der Tschechischen Republik statt. Rockspring und ECE haben das Shopping Center Olympia in Brno für einen mittleren dreistelligen Millionen US-Dollar Betrag an die Deutsche EuroShop verkauft.

Neuer Spitzenreiter sind die Briten. Mit 4,3 Milliarden US-Dollar stieg das Transaktionsvolumen um 52 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die grenzüberschreitenden Kapitalströme Großbritanniens waren überwiegend europäisch geprägt (3,6 Milliarden US-Dollar), nur 17 Prozent hatten Märkte in Asien oder in der Region Amerika als Ziel. Gepusht wurde das Ergebnis durch große Shopping Center-Akquisitionen in Madrid, Helsinki und Las Vegas. In dieses Segment floss doppelt so viel Kapital aus UK (2,1 Milliarden USD) wie durch die zweitplatzierten Investoren aus Deutschland (1,1 Milliarden USD).

Einer der größten Quartals-Zuwächse grenzüberschreitender Käufe war bei Anlegern aus Hongkong zu beobachten, die annähernd vier Milliarden US-Dollar investierten (Q1 2016: 842 Millionen US-Dollar), das meiste Kapital ging nach Europa mit Fokus auf UK. Singapur reichten zwei Mega-Büroimmobilien-Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von über 800 Millionen US-Dollar – fast ihre gesamte Investitionstätigkeit in Asien - um auf Platz 3 vorzurücken. Mit Frankreich schaffte es nur noch eine weitere europäische Nation unter die Top 10 grenzüberscheitender Kapitalanleger.

Als einzige grenzüberschreitende Einzel-Transaktion über 1 Milliarden US-Dollar war der Verkauf des „Leadenhall Gebäudes“ in London, aufgrund seiner außergewöhnlichen Form auch als „Cheese Grater“ (Käsereibe) bekannt, einer der größten Deals des Quartals. Vier der fünf größten grenzüberschreitenden Transkationen mit inter-regionalem Kapital machen deutlich, dass Investoren für das richtige Produkt geografische Lagen außerhalb ihrer Region in Erwägung ziehen und realisieren. Käufer aus der asiatisch-pazifischen Region dominierten hierbei, drei der fünf größten grenzüberschreitenden Transkationen wurden von Investoren aus dieser Region getätigt. 

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