Highstreet Report: BMO erwartet stärkere Durchmischung

Iris Schöberl, Managing Director Germany und Head of Institutional Clients bei BMO Real Estate Partners Germany
Quelle: BMO Real Estate

„Handel ist Wandel.“ Wohl nie zuvor war die uralte Branchenweisheit zutreffender als aktuell. Umso dankbarer ist man für Orientierungshilfen wie den heute von BMO Real Estate Partners Germany in Zusammenarbeit mit der Bulwiengesa AG zum zweiten Mal veröffentlichten Highstreet-Report. Darin werden 141 deutsche Städte untersucht und die Trends und Entwicklungen auf Mikro- und Makroebene betrachtet: von der Evolution der Warenhäuser über den zukünftigen Nutzungsmix in den Innenstädten und der Bedeutung von Quartiersentwicklungen bis hin zur Rolle regionaler Einzelhändler.

„Dass das vergangene Jahr den stationären Einzelhandel vor große Herausforderungen gestellt hat, steht außer Frage. Dass es ein ‚Zurück in die Zukunft‘ nicht in Gänze geben wird, ebenfalls“, sagt Iris Schöberl, Managing Director Germany und Head of Institutional Clients bei BMO Real Estate Partners Germany. „Gleichzeitig wurden bestehende Trends in der Highstreet bestätigt und beschleunigt, neue Impulse, Ideen und Konzepte forciert. Nun gilt es, diesen Weg fortzuführen, denn eines ist klar: Der Einzelhändler wird auch künftig ein wichtiger Bestandteil unserer Innenstädte bleiben – wenn auch nicht der einzige.“

Aus dem Report lassen sich unter anderem Aussagen über individuelle Nutzungs- oder Bedarfsänderungen von Einzelhändlern und Kunden ableiten. So verantworten Anbieter des modischen Bedarfs aktuell einen Anteil von rund 34 Prozent aller erfassten Stores in den untersuchten Einkaufsstraßen, gefolgt von den definierten Warengruppen „sonstige Hartwaren“ (16 Prozent), „Gastronomie“ (13 Prozent) und „einzelhandelsnahe Dienstleister“ (9 Prozent).

Thomas Hübner, Head of Investment bei BMO Real Estate Partners Germany, erwartet zukünftig eine stärkere Durchmischung, in der er großes Potenzial sieht: „Die Highstreets stehen vor einer Umstrukturierung. Die damit einhergehende zunehmende Nutzungsdurchmischung wird künftig zu einer Verkürzung der A-Lage führen, sowohl in der Horizontalen als auch in der Vertikalen. Diesen Wandel gilt es als Chance zu sehen, denn er macht auch den Weg für neue Konzepte und Strategien frei, von denen Immobilieneigentümer genauso wie Investoren profitieren können. Mehr Durchmischung bedeutet eine stärkere Risikodiversifizierung.“

Aufgrund der zunehmenden Fokussierung der Konsumenten auf regionale Produkte sei  nicht auszuschließen, dass die Durchmischung ebenfalls in Bezug auf den Filialisierungsgrad zunimmt. Zwar prägten in den deutschen Highstreets internationale Filialisten nach wie vor das Stadtbild, doch auch nationale und regionale Anbieter gewinnen laut BMO an Präsenz. „Dabei spielt die Identifikation mit dem Standort eine immer größere Rolle. Diese gelingt nur durch stabile Beziehungen zwischen Kunden, Händlern, Eigentümern und Investoren“, so Iris Schöberl. „Durchmischung und Vernetzung in unseren Highstreets werden die größten Treiber sein. Und das auf verschiedensten Ebenen: zwischen Händlern und Kunden, zwischen den unterschiedlichen Nutzungen, zwischen on- und offline.“

Den gesamten Report finden Sie in unserem Research-Bereich.

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