In kleineren Oberzentren sinken die Einzelhandel-Spitzenmieten

Die Trendwende bei den Mieten im Einzelhandel hat sich im Jahr 2017 fortgesetzt: Während die Metropolen der Big 10 im Schnitt 1 Prozent nachgaben, war es auf der Ebene aller 185 betrachteten Einzelhandelsmärkte in Deutschland ein Rückgang der Spitzenmiete von durchschnittlich 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das geht aus dem Einzelhandelsmarktüberblick von Jones Lang Lassale für das vierte Quartal 2017 hervor. Die größten Rückgänge waren demnach  insbesondere in kleineren Oberzentren im Umfeld anderer einzelhandelsstarker Märkte zu beobachten. Dagegen erzielten Städten mit hoher lokaler Einzelhandelsrelevanz die größten Zuwächse.

Betrachtet man die Big 10 näher, ergeben sich auch hier deutliche Unterschiede: Köln ist der einzige der zehn Standorte 10, der im betrachteten Zeitraum einen leichten Anstieg der Spitzenmiete um 5 Euro verzeichnete. Während in sieben Märkten das Spitzenmietniveau unverändert blieb, gab es in Hannover einen Rückgang um 10 Euro und in Berlin gar um 20 Euro. Für die erste Jahreshälfte 2018 geht Jll mit Ausnahme eines leichten Rückgangs in Hannover von stabilen Spitzenwerten den Top-Metropolen aus, so dass aus den Abwärtsbewegungen einzelner Märkte noch kein genereller Trend für die Big 10 abzulesen ist.

Auch beim Flächenumsatz hat der Vermietungsmarkt mit rückläufigen Zahlen zu kämpfen. Mit einem Gesamtergebnis von 448.200 m² bei 1.055 Mietvertragsabschlüssen ergibt sich ein Rückgang von 7 Prozent beim Flächenvolumen gegenüber 2016. Die Anzahl der Abschlüsse ging um 2 Prozent zurück. Im Gegensatz zu anderen Assetklassen blieb auf dem Einzelhandelsvermietungsmarkt die Jahresendrallye aus. Mit 103.500 m² blieb das Schlussquartal nur rund 5.000 m² über dem schwächsten Quartal des Jahres. Den 5-Jahres-Schnitt von 531.000 m² hat das Gesamtjahr 2017 somit deutlich verfehlt und verzeichnete den dritten Rückgang in Folge.

In den Großstädten wird zunehmend kleinteilig angemietet

Der Anteil der Big 10 am Gesamtvermietungsumsatz sank auf 28 Prozent. „Einer der Gründe ist, dass in den Metropolen vor allem kleine und mittlere Flächen mit weniger als 1 000 m² vermietet wurden. Nur noch 29 Prozent und damit nicht mal ein Drittel der Anmietungen entfiel in den Big 10 auf das Segment größer als 1 000 m2. Deutschlandweit steuerte diese Größenklasse hingegen genau die Hälfte des Umsatzes bei. Gerade in den Großstädten geht es also überproportional kleinteilig zu.

Düsseldorf (16 900 m²) und München (15 600 m²) sowie  – auf einem anderen Niveau – Leipzig (8 100 m²) und Hannover (2 900 m²) konnten als einzige Metropolen ihr Vorjahresergebnis steigern – damit lag Düsseldorf als einzige Metropole knapp über dem eigenen 5-Jahresschnitt, während die anderen sechs Großstädte verloren. Das gilt auch für das nach absolutem Flächenumsatz führende Berlin mit 24 100 m² und einem Rückgang von 31 Prozent zum Vorjahr.

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