Neuer Artikel-8-Fonds von Kingstone Debt Advisory

Dr. Tim Schomberg, Quelle: Kingstone Investment Management

6, 8 oder 9? Seit März 2021 wird die Fondsbranche von dieser Frage geradezu elektrisiert. Hintergrund ist die damals in Kraft getretene EU-Offenlegungsverordnung, die de facto drei Produktkategorien geschaffen hat. Unter Artikel 6 der Verordnung fallen „normale" Fonds, die keinen expliziten Wert auf Umwelt- oder Ethikaspekte legen. Bei Artikel-8-Fonds handelt es sich um „hellgrüne" Sondervermögen, die Umwelt- oder soziale Kriterien im Investmentprozess berücksichtigen. Und Artikel 9 ist schließlich „dunkelgrünen" Fonds vorbehalten, die explizite Nachhaltigkeitsziele verfolgen.

Viele der damit verbundenen Definitionen sind noch einigermaßen nebulös, entsprechend reserviert zeigen sich viele KVGs mit Blick auf die Gretchenfrage, in welche Kategorie ihre Produkte einzuordnen sind. Eine Ausnahme ist der neue Immobilien-Debt-Fonds von Kingstone Debt Advisory (KDA) Wie das Unternehmen heute mitteilte, handelt es sich bei dem gemeinsam mit der DZ Privatbank S.A. in Luxemburg aufgelegten „Focus Mezzanine Germany I“ um einen ESG-Strategiefonds nach Artikel 8 der Offenlegungsverordnung.

Dieser erste Teilfonds bilde den Auftakt des Umbrella-Fonds „Kingstone Debt Opportunities S.A. SICAV-RAIF“. Der geschlossene Spezial-AIF mit einem Zielvolumen von 150 bis 200 Millionen Euro investiert via Mezzanine-Darlehen und Whole-Loan-Finanzierungen in Wohn- und Gewerbeimmobilienentwicklungen beziehungsweise Umnutzungen oder Repositionierungen von Bestandsobjekten in Deutschland. Der Fonds wurde laut KDA, das ein Joint Venture der Pegasus Capital Partners GmbH und Kingstone Capital Partners GmbH ist, in seiner Strukturierung insbesondere auf die regulatorischen Erfordernisse von Sparkassen und Genossenschaftsbanken ausgerichtet. Zeichnungen sind ab drei Millionen Euro möglich.

Der Investitionsschwerpunkt liegt mit rund 50 Prozent auf Wohnimmobilien. Weitere 50 Prozent des Portfolios sollen auf gewerbliche Nutzungsarten – vornehmlich Büros – entfallen. Die Kreditzusagen des Fonds bewegen sich in der Bandbreite von 10 bis 30 Millionen Euro. Erste Seed-Investoren aus dem Sektor der Sparkassen und Genossenschaftsbanken konnte die KDA bereits gewinnen. Die DZ Privatbank fungiert als Verwahr- sowie Transfer- und Registerstelle. Deren hundertprozentige Tochter, die IP-Concept (Luxemburg) S.A., übernimmt als AIFM die Administration des Fonds.

„Mit unserer Debt-Investment-Plattform ermöglichen wir nun institutionellen Investoren neben unserem Angebot an Immobilienfonds auch den Zugang zum regulierten Mezzanine- und Whole-Loan-Geschäft“, sagt Dr. Tim Schomberg, geschäftsführender Gesellschafter der KDA.

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