Trendbarometer der Berlin Hyp: Immobilienbranche setzt Hoffnungen auf mögliche Zinswende 2024

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Vor allem die fremdbestimmten Faktoren „Zinsniveau“ (71%), „politische Rahmenbedingungen“ (56%) sowie „Baukosten“ (54%) bewerten Experten für das Jahr 2024 als wichtig. Deutlich weniger Stimmen bekamen hingegen die Themenfelder „Fachkräftemangel“ (22%) und „Digitalisierung“ (4%). Das sind Ergebnisse aus dem 1. Trendbarometer 2024 der Berlin Hyp, einer digitalen Umfrage unter rund 250 Immobilienprofis. Positiv stimmen die Befragten demnach die Zinsen. Immerhin 74% Prozent bewerten mögliche Zinssenkungen als einen wichtigen Faktor, der sie für die Entwicklung des Immobiliensektors im Jahr 2024 zuversichtlich stimmt. Weitere mögliche Argumente für eine positive Entwicklung der Branche erhielten deutlich weniger Stimmen: „Fachkompetenz der Mitwirkenden“ (29%), „Kapitalstärke“ (28%) und „Resilienz“ (27%).

 41% Prozent der Befragten bezeichnen die Investitionsbereitschaft ihres Unternehmens als „ausgeglichen“, 36% als „eingeschränkt“ und 4% als „sehr eingeschränkt“. 19% der Befragten halten die Investitionsbereitschaft für „hoch“ oder „sehr hoch“. Bei den gewerblichen Immobilienfinanzierern wird die Finanzierungsbereitschaft zu 19% als „gleichbleibend“, zu 53% als „eingeschränkt“ sowie zu 4% als „sehr eingeschränkt“ eingeschätzt. Im Jahr 2022 sahen noch 36% der Befragten die Finanzierungsbereitschaft als „gleichbleibend“ und 46% als „eingeschränkt“ an.

Im europäischen Vergleich ist der deutsche  Markt für Gewerbeimmobilien nach Meinung der Befragten aktuell „gleichbleibend“ (36%) bis „weniger attraktiv“ (38%) oder sogar „gar nicht attraktiv“ (3%). Offenbar wird die Situation in Deutschland – womöglich aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung hierzulande – als negativer wahrgenommen als die der Nachbarländer. Das sah vor nur einem Jahr noch anders aus: Im Dezember 2022 beurteilten 47% der Befragten den deutschen Gewerbeimmobilienmarkt als „gleichbleibend attraktiv“, insgesamt 35% als „etwas attraktiver“ oder „viel attraktiver“. Nur 18% werteten ihn als „weniger attraktiv“, 0% als „gar nicht attraktiv“.

Das Thema ESG halten die Immobilienprofis zu 51% auch im Jahr 2024 für wichtig, trotz der zuletzt häufig kritisierten Regulatorik und der umfangreichen Reportingpflichten. So sehen die Befragten den Umbau der Infrastruktur als wichtigen Hebel, will man die Klimaziele noch erreichen. Hohe Zustimmungswerte auf die Frage „Wie kann Deutschland seine Klimaziele noch erreichen?“, erhielten dementsprechend die Antwortoptionen „Kapazitäten von Wind- und Solarenergie ausbauen“ (62%), „schnellere Transformation des Gebäudebestands“ (35%) und „höhere Investitionen in den Schienenverkehr“ (34%).  Knapp die Hälfte der Befragten (47 Prozent) würde dazu wieder mehr auf Atomstrom setzen, 30 Prozent sehen einen Weg in höheren CO2-Preisen.

 

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