Russland-Sorgen

Der Rubel im freien Fall. Langen die Währungsreserven Russlands, und gelingt es die Währung zu stabilisieren, oder droht der Staatsbankrott? Muss Präsident Wladimir Putin in der Ukraine-Krise einlenken, um die Sanktionen des Westens, die mittlerweile auch spürbar die russische Bevölkerung treffen, abzumildern? Noch gibt sich Putin gelassen: Er sieht die Wirtschaft seines Landes trotz des Verfalls des Rubels auf einem stabilen Kurs. In den ersten zehn Monaten sei die russische Wirtschaft um 0,6 bis 0,7 Prozent gewachsen. Und trotz der Turbulenzen würden die Einnahmen des Staates höher als die Ausgaben ausfallen. Putin erklärte, der Anstieg des Rubels sei unvermeidlich, da die russische Notenbank und die Regierung geeignete Maßnahmen ergreifen würden. Allerdings verpufften die drastischen Zinserhöhungen und Stützungskäufe nahezu wirkungslos. Seit September hat die russische Währung fast 30 Prozent an Wert verloren.

Das bleibt nicht ohne Folgen für die russische Wirtschaft, aber auch ausländische Unternehmen bekommen die Abwertung zu spüren. Als erste hat die österreichische Immofinanz angesichts der Rubel-Krise vor sinkenden Gewinnen gewarnt. Der Verfall der russischen Währung könnte sich "im Laufe der nächsten Quartale deutlicher als bislang in unserem operativen Ergebnis niederschlagen", teilte das Unternehmen mit. Daher sei auch offen, ob die Aktionäre wie zuvor angekündigt für das laufende Geschäftsjahr 2014/15 eine Dividende zwischen 15 und 20 Cent bekämen. Das sei davon abhängig, ob Immofinanz am Ende des Jahres einen Gewinn ausschütten könne. Eine konkrete Prognose wagte das Unternehmen nicht mehr. Immofinanz besitzt fünf große Einkaufszentren im Umland von Moskau. Das zeigt einmal mehr: Gewinner des Ringens um die Ukraine wird es keine geben. Red.

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