Familie der Pfandbriefbanken wächst

Es hat ein wenig gedauert, doch Anfang September hat die deutsche Santander Consumer Bank von der BaFin die Lizenz zur Emission von Hypothekenpfandbriefen endlich erhalten. Das Institut hatte bereits im Frühjahr 2013 einen entsprechenden Antrag gestellt, jedoch verzögerte sich die Erteilung der Lizenz immer wieder. Laut Commerzbank könnte die Bank als Basis ihres zukünftigen Pools die Restbestände der ehemaligen SEB-Privatkundenkredite heranziehen, die 2010 und 2011 übernommen wurden. Daneben habe das Institut aber auch an der Standardisierung seines Baufinanzierungsgeschäfts gearbeitet, was die Indeckungnahme neuer Kredite vereinfachen sollte. Der Hypothekenbestand der 100-prozentigen Tochter der spanischen Banco-Santander belief sich Ende 2015 auf rund 3,4 Milliarden Euro. Damit sollte die Santander Consumer Bank nach Ansicht der Commerzbank in der Lage sein, längerfristig im größeren Volumenbereich des Pfandbriefmarktes mitzumischen. Wie groß ihr Refinanzierungsbedarf dabei angesichts ihrer soliden Einlagenbasis tatsächlich sein wird, bleibe zwar abzuwarten, eigenen Angaben zufolge beabsichtige die Bank jedoch, ein regelmäßiger Emittent zu werden.

Das zweite Institut, das von nun an zur Familie der deutschen Pfadbriefbanken zählt, ist die Südwestbank. Die mittelständische Privatbank, die sich auf das Geschäftsgebiet Baden-Württemberg fokussiert, will im Frühjahr 2017 ihren ersten Pfandbrief auflegen und mit dem Verkauf von Namenspfandbriefen an institutionelle Investoren beginnen. Mit einer Bilanzsumme von 7,1 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2015 dürfte sie nach Einschätzung der Commerzbank allerdings eher im kleineren Volumenbereich verbleiben und daher für Benchmark-Investoren weniger interessant sein. Nur knapp 80 Banken dürfen sich aktuell in Deutschland Pfandbriefbank nennen, das sind rund vier Prozent in der gesamten deutschen Bankenlandschaft.

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