Neun Stufen mehr bei Scope Ratings

Nur wenige Monate nachdem Scope Ratings die Verpflichtung des ehemaligen Standard & Poor's Covered-Bonds-Urgesteins Karlo Fuchs gemeldet hat, stellt die Agentur bereits ihre Methodologie für die Bewertung von gedeckten Bankschuldverschreibungen vor und fordert Marktteilnehmer auf, die Vorschläge zu kommentieren. Die Methodologie soll anfänglich bei europäischen Emittenten zur Anwendung kommen. Im Vordergrund steht die bevorzugte Behandlung der gedeckten Titel im Rahmen der BRRD beziehungsweise vergleichbarer Abwicklungsmechanismen. So fassen die Analys ten der Nord-LB die neue Methodologie zusammen. Der Ankerpunkt ist jeweils die Bewertung des Emittenten. Davon ausgehend findet ein Notching statt, das die zusätzlichen Unterstützungsfaktoren sowie den Deckungsstock berücksichtigt. Für den gesetzlichen Rahmen kann es einen Aufschlag zum Bank-Rating von bis zu zwei Ratingstufen und für das Abwicklungsregime von bis zu vier Stufen geben. Für den Deckungsstock kann es nochmals bis zu drei Rating-Noten mehr geben. Dies ist etwas geringer als bei den anderen Agenturen. Damit kann die Covered-Bonds-Note von Scope im besten Falle neun Stufen über dem Rating der Bank liegen. Bei den anderen Agenturen reichen die Aufschläge von 9 bis 14 Stufen. Für die Analysten der Nord-LB hat Scope ein grundsolides Bewertungsmodell vorgestellt. Bernd Volk von der Deutschen Bank bezeichnet den Ansatz als Covered Bonds "freundlich".

Aus Sicht der Commerzbank dürften Ratings für gedeckte Schuldverschreibungen von Scope für CRR- und LCR-Zwecke zweckdienlich sein und gute Namen aus der europäischen Peripherie könnten davon profitieren, dass Scope keine Begrenzung der Ratings an einer Länderobergrenze vorsieht. Dagegen scheint sich die Europäische Zentralbank zu zieren, die Bonitätsnoten von Scope im Rahmen ihrer Repogeschäfte oder für die Käufe im Rahmen des CBPP3 Programmes anzuerkennen.

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