Union-Investment-Gruppe

Union Asset Management Holding AG: Konzernbilanz zum 31. Dezember 2014 (IFRS) Quelle: Geschäftsbericht, eigene Berechnungen

VB Invest von ÖVAG übernommen - Modell der Zusammenarbeit mit Primärbanken auch in Österreich - Nettoabsatz von 13,9 Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2015 - 247,2 Mrd. Euro Assets under Management - Provisionsergebnis um 13,5% gesteigert - Aufwand-Ertrags-Relation von 49,0% - Konzernabschluss 2014 nach IFRS

Zur Jahresmitte 2015 hat die Fondsgesellschaft des genossenschaftlichen Finanzverbundes in Deutschland, Union Investment, einen Vertrag über den Erwerb der Volksbank Invest Kapitalanlagegesellschaft m.b.H. (VB Invest) sowie 94,5% der Anteile an der Immo Kapitalanlage AG (Immo KAG) unterzeichnet.

Die Gesellschaften, die aus dem Besitz der in Abwicklung befindlichen ÖVAG stammen, verwalten gemeinsam Assets von 5,4 Mrd. Euro. Sie eröffnen dem Käufer den Zugang zum Vertriebsnetz der österreichischen Volksbanken. Union Investment verbindet mit dem Erwerb die Hoffnung, das Deutschland-Vertriebsmodell auch auf Österreich übertragen zu können. Dort ist die Gesellschaft bislang hauptsächlich auf institutionelle Kunden fokussiert.

Zwar veröffentlicht die Union Investment zum Halbjahr keinen eigenen Geschäftsbericht, doch sie ist als Teilkonzern UMH in der Berichterstattung der DZ Bank auch zum ersten Halbjahr 2015 berücksichtigt. Zu den positiven Zahlen der DZ Bank hat sie in den vergangenen Jahren zweifellos ganz wesentlich beigetragen. Die durchschnittlichen Assets under Management des Fondsanbieters erhöhten sich bis zum 30. Juni 2015 deutlich um 35,0 Mrd. Euro auf 247,2 (212,2 zur Jahresmitte 2014) Mrd. Euro. Zum Ende des ersten Halbjahres 2015 wird das Volumen auf 252 Mrd. Euro beziffert. Diese positive Entwicklung wird maßgeblich auf das im Berichtshalbjahr erzielte Nettoneugeschäft sowie auf die gute Markt- und Eigenperformance in dieser Zeit zurück geführt. Nach Zahlen des BVI flossen der gesamten Fondsbranche im ersten Halbjahr 2015 netto 120,11 Mrd. Euro an neuen Mitteln zu.

Der größte Anteil am gesamten Nettoabsatz des ersten Halbjahres 2015 entfiel bei der Union Investment mit 9,6 Mrd. Euro auf das institutionelle Geschäft. Sie hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres 28 institutionelle Kunden gewonnen. Im Privatkundengeschäft betrug der Nettomittelzufluss 4,4 Mrd. Euro. Eine steigende Nachfrage verbuchten im Berichtshalbjahr die Multi-Asset-Lösungen. Die auf das jeweilige Sicherheitsbedürfnis der Kunden ausgerichteten sechs Produktvarianten der Produktreihe der Privatfonds generierten alleine einen Nettomittelzugang in Höhe von 2,8 (1,9) Mrd. Euro. Die offenen Immobilienfonds vereinten während der ersten 6 Monate 2015 einen Nettoabsatz in Höhe von 1,4 Mrd. Euro auf sich. Das Zwölf-Monats-Sparvolumen der Fondssparpläne stieg bis zum Ende des Berichtszeitraumes um 0,3 Mrd. Euro auf 1,7 (1,4) Mrd. Euro. Das entspricht einem Plus um 21,4%. In Riester-Produkte wurden im ersten Halbjahr 2015 netto 0,6 Mrd. Euro investiert. Bei der fondsbasierten Riester-Rente erhöhte sich das Bestandsvolumen im Berichtshalbjahr um 1,4 Mrd. Euro auf 13,3 Mrd. Euro.

Zum Ende des ersten Halbjahres berichtete die Gesellschaft von einem Wertzuwachs ihrer Fonds im Einjahreszeitraum bis Ende Juni 2015 über alle Wertpapierklassen hinweg von 7,7%. Auf 5,8% netto pro Jahr wird der Wertzuwachs über die letzten fünf Jahre beziffert.

Ein Blick auf die Ertragslage des Unternehmens im ersten Halbjahr 2015 offenbart einen um 13,5% auf auf 631 (556) Mill. Euro erhöhten Provisionsüberschuss. Der mit den durchschnittlichen Assets under Management der Berichtsperiode erzielte Ergebnisbeitrag belief sich auf 77,8% dieser Größe. Der Zinsüberschuss als untergeordnete Ertragsquelle erhöhte sich auf 7 (5) Mill. Euro. Das Sonstige Bewertungsergebniss aus Finanzinstrumenten ging um 9 Mill. Euro auf 4 (13) Mill. Euro zurück.

Die Zunahme der Verwaltungsaufwendungen in Höhe von 12,0% auf 327 (292) Mill. Euro wird bei den Personalaufwendungen maßgeblich aus den durchschnittlichen Gehaltsanpassungen sowie der Besetzung neuer und offener Stellen erklärt. Die Zunahme der sonstigen Verwaltungsaufwendungen resultiert im Wesentlichen aus gestiegenen IT- sowie Grundstücks- und Raumkosten. Im Sonstigen betrieb lichen Ergebnis des Berichtshalbjahres in Höhe von 25 (6) Mill. Euro ist nach dem Lagebericht der Bank vor allem die Aufl ösung der im Vorjahr gebildeten Rückstellung für Forderungen der Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen mit einem Betrag in Höhe von 13 Mill. Euro berücksichtigt.

Das Ergebnis vor Steuern hat sich insgesamt um 52 Mill. Euro auf 340 Mill. Euro erhöht. Im ersten Halbjahr 2014 hatte es 288 Mill. Euro betragen. Die Aufwand-Ertrags-Relation des Berichtshalbjahres belief sich auf 49,0 (50,3)%.

Im Gesamtjahr 2014 lag die Anzahl der aufgelegten beziehungsweise als Verwaltungsmandate übernommenen Produkte bei den Beteiligungsgesellschaften der UMH mit 969 ( 963) Produkten leicht über dem Vorjahr. Das Volumen der Assets under Management stieg im Jahresverlauf 2014 um 25,9 Mrd. Euro von 206,2 Mrd. Euro auf 232,1 Mrd. Euro. Die Erhöhung resultierte aus positiven Nettomittelzuflüssen, aber auch aus der guten Wertentwicklung an den internationalen Kapitalmärkten. Das Volumen der Publikumsfonds stieg dabei um 15,8 Mrd. Euro auf 136,6 Mrd. Euro. Das Volumen der Spezialfonds erhöhte sich um 7,1 Mrd. Euro auf 68,4 Mrd. Euro. Insgesamt wurden 43 institutionelle Anleger als neue Kunden gewonnen. 41 von ihnen stammten nicht aus dem genossenschaftlichen Sektor. Der Nettoabsatz bei den institutionellen Neukunden lag bei 1,1 Mrd. Euro. Mit 27,0 (24,0) Mrd. Euro lag auch das Volumen der sonstigen Formate (Advisory-Mandate und Vermögensverwaltung) abzüglich der fremdvergebenen Mandate bei der Union Investment über dem Vorjahresniveau.

In der Investmentstatistik des Bundesverbandes Investment und Asset Management e. V. (BVI) verzeichnet die Union Investment Gruppe beim Bestand an gemanagten Publikumsfonds Ende 2014 einen Marktanteil von 19,5 (19,6)%. Damit belegte sie den zweiten Rang unter den größten Publikumsfonds-Managern Deutschlands. Auch unter den Spezialfonds-Managern sieht sie sich auf dem zweiten Platz: Beim Bestand an Spezialfonds betrug ihr Marktanteil 10,6 (11,4)%. Das Fondsvermögen verteilte sich auf von ihr aufgelegte Aktienfonds, Rentenfonds, Geldmarktfonds, Mischfonds, Sonstige Wertpapierfonds, Wertgesicherte Fonds, Immobilienfonds, Alternative Anlagefonds und Hybridfonds.

In der Union-Investment-Gruppe wurden zum Jahresende 2014 für rund 4,1 Millionen Kundendepots mit Beständen gruppeneigener und gruppenfremder Investmentfonds geführt. Deren Bestandsvolumen wurde von insgesamt 75,3 Mrd. Euro um 9,4 Mrd. Euro auf 84,7 Mrd. Euro gesteigert. Die Zahl der verwalteten Depots mit Drittfonds belief sich zum Ende des Berichtsjahrs auf rund 230000 (190 000) Depots. Ende 2014 betrug das Volumen der in Drittfonds angelegten Assets 3,8 (2,9) Mrd. Euro.

Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2014 verzeichnet die Fondsgesellschaft eine positive Ertragsentwicklung. Der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge belief sich bei dem Asset Manager ähnlich wie im Vorjahr auf 10,79 (10,59) Mill. Euro. Die wesentliche Ertragsposition bei der Union Investment ist der Provisionsüberschuss. Er erhöhte sich im Jahr 2014 um 15,7% auf 1 101,07 (951,27) Mrd. Euro. Als wesentlicher Treiber des Provisionsüberschusses werden die Assets under Management genannt. Etwa drei Viertel des Provisionsüberschusses sind von deren Volumen abhängig, insbesondere der wesentliche Anteil der Provisionserträge aus Verwaltungsvergütungen (exklusive der erfolgsabhängigen Verwaltungsvergütung) und die Provisionsaufwendungen für volumenabhängige Provisionen (bestehend aus Kontinuitätsprovision, Vertriebsprovision und Sonstige). Per saldo stiegen diese beiden Positionen im Jahr 2014 um 144 Mill. Euro.

Als ursächlich hierfür wird das höhere durchschnittliche Volumen der Assets under Management (plus 9,4%) genannt. Der Anstieg dieser Position im Vergleich zum Vorjahr überzeichnet jedoch laut der Erklärung im Geschäftsbericht die Veränderung der zugrunde liegenden Assets under Management. Zum einen schlug dabei der Ganzjahreseffekt aus der im zweiten Halbjahr 2013 eingeführten Pauschalvergütung für deutsche Publikumsfonds zu Buche. Zum anderen stiegen die Transaktionsvergütungen im Immobilienbereich an, resultierend aus einem im Geschäftsjahr 2014 höheren ergebniswirksamen Transaktionsvolumen. Der relative Anstieg der Verwaltungsvergütung aus dem Immobiliensondervermögen lag über dem der Wertpapiersondervermögen. Dies resultierte zum einen aus dem höheren Anstieg der durchschnittlichen Volumen der Immobiliensondervermögen (plus 11,8%) versus dem der Wertpapiersondervermögen (plus 9,1%). Zum anderen spiegelte sich der bereits genannte Effekt aus den höheren Transa tionsvergütungen hier wider. Die erfolgsabhängige Verwaltungsvergütung lag 2014 mit etwa 99 Mill. Euro rund 11 Mill. Euro über dem Vorjahr.

Das Ergebnis aus Finanzanlagen betrug minus 2,71 (minus 0,80) Mill. Euro. Es wurde im Berichtsjahr mit einer Wertminderung auf die Beteiligung an der R+V Pensionsfonds AG belastet. Das Sonstige Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten betrug 11,51 Mill. Euro nach 7,6 Mill. Euro im Vorjahr. Die Steigerung resultierte laut Bericht des Unternehmens zur Ertragslage im Wesentlichen aus dem gegenüber dem Vorjahr deutlich höheren Performancebeitrag der in den Eigenanlagen gehaltenen Rentenfonds.

Mit 2,17 (minus 4,67) Mill. Euro lag das Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen um rund 6,9 Mill. Euro über dem negativen Wert des Vorjahres. In dieser Position spiegeln sich die Ergebnisanteile der Union Investment Gruppe an der R+V Pensionsfonds Aktiengesellschaft, Wiesbaden, der Compertis Beratungsgesellschaft für betriebliches Vorsorgemanagement mbH, Wiesbaden, der BEA Union Investment Management Limited, Hongkong und der Nalinus GmbH, Frankfurt am Main, wider. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr wird im Bericht der Gesellschaft im Wesentlichen auf eine im Geschäftsjahr 2013 erfolgte Wertberichtigung von Vermögenswerten der Nalinus GmbH zurückgeführt. Diese Belastung entfiel 2014.

Die Verwaltungsaufwendungen lagen im Jahr 2014 mit 655,50 (584,10) Mill. Euro um rund 71,4 Mill. Euro über dem Vorjahreswert: Die Personalaufwendungen stiegen im Berichtsjahr vor allem durch das Mitarbeiterwachstum in den Jahren 2013 und 2014 sowie wegen der erhöhten Sonderzahlungen aufgrund des positiven Jahresergebnisses. Zusätzlich wirkten sich die durchgeführten Gehaltsanpassungen aus.

Der Anstieg der übrigen Sachaufwendungen wird im Wesentlichen mit der Bildung von Rückstellungen zur finanziellen Vorsorge für drohende Zahlungen an die Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen (EdW) für Vorjahre begründet. Des Weiteren führten gestiegene Aufwendungen im Projektportfolio sowie höhere Rechts- und Prüfungskosten zu einem höheren Beratungsaufwand. Die IT-Aufwendungen lagen aufgrund von höheren Systembetreuungskosten über dem Vorjahresniveau. Die Grundstücks- und Raumkosten stiegen aufgrund von Sonderaufwendungen für Umzüge beziehungsweise Rückbauverpflichtungen des Gebäudebestandes an. Der Aufwand für Bürobetrieb und Öffentlichkeitsarbeit/Marketing stieg gegenüber dem Vorjahr leicht an. Die Abschreibungen lagen 2014 mit 21,6 (18,2) Mill. Euro um 3,4 Mill. Euro über dem Wert des Vorjahres. Dies führt das Unternehmen im Wesentlichen auf einen höheren Bestand an aktivierter Software zurück.

Das Sonstige betriebliche Ergebnis betrug im Berichtszeitraum 18,02 (18,85) Mill. Euro und lag damit leicht unter dem Vorjahreswert.

Bei einem Konzernsteuersatz von 30,91% betrug die Steuerquote im UMH-Konzern im Berichtsjahr 28,86 (28,69)%. Der Ertragsteueraufwand stieg im Vergleich zum Vorjahr um 25,7 Mill. Euro auf 140,1 (114,4) Mill. Euro. Er setzt sich aus 132,8 (110,6) Mill. Euro laufendem Steueraufwand und 7,3 (3,8) Mill. Euro latentem Steueraufwand zusammen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Konzernergebnis der Union Investment Asset Management um 61,0 Mill. Euro auf 345,3 (284,3) Mill. Euro erhöht. Seine Cost Income Ratio beziffert das Unternehmen auf 57,4 (59,4)%.

Personalien: Aufsichtsrat: Wolfgang Kirsch (Vorsitzender), Karl Heinz Moll (stellv. Vorsitzender); Vorstand: Hans Joachim Reinke (Vorsitzender), Alexander Schindler, Jens Wilhelm, Dr. Andreas Zubrod (seit 1. Juni 2014)

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