EZB-Handbuch: Prüfung der Aktiva-Qualität

Quelle: Europäische Zentralbank

 

Die Bankenaufsicht der EZB hat ihr Handbuch zur Prüfung der Aktiva-Qualität von Banken im Euro-Währungsgebiet (Manual for the Asset Quality Review - AQR) aktualisiert. Darin wird die Methodik zur Überprüfung der Bewertung von Bankaktiva aus aufsichtlicher Perspektive dargelegt. Das überarbeitete Handbuch berücksichtigt die Auswirkungen, die sich aus dem Inkrafttreten des neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 9 ergeben. Darüber hinaus trägt die Aktualisierung auch dem Umstand Rechnung, dass die Bedeutung von Geschäftsmodellen mit Schwerpunkt auf Wertpapierdienstleistungen aus Sicht der EZB-Bankenaufsicht zugenommen hat.

In der überarbeiteten Fassung des Handbuchs wird der gemäß IFRS 9 festgelegte neue Ansatz in Bezug auf die Wertminderung von Bankaktiva und die Klassifizierung von Finanzinstrumenten berücksichtigt. Die Höhe der Rückstellungen für Kreditengagements wird in Anlehnung an das Stufenmodell des IFRS 9 (in dem das Konzept einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos im Vergleich zum Zeitpunkt des Bilanzzugangs eines Finanzinstruments etabliert wird) sowie an den damit verbundenen neuen zukunftsgerichteten Risikovorsorgeansatz beurteilt.

Zur besseren Einschätzung der Risiken, die sich aus Geschäftsmodellen von Banken in Bezug auf Wertpapierdienstleistungen ergeben, wird im aktualisierten Handbuch der Anwendungsbereich für die Prüfung der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Engagements ausgeweitet. Neben den Level-3-Aktiva erstreckt sich die Prüfung nun auch auf komplexe und illiquide Level-2-Aktiva.

Durch das Handbuch will die EZB die Transparenz für Aufsichtsbehörden und Anleger gleichermaßen erhöhen. Indem bei allen Instituten, die der direkten Aufsicht der EZB unterstellt werden, dieselbe Methodik zur Prüfung der Aktiva-Qualität angewandt wird, sieht sie eine einheitliche Herangehensweise im gesamten Euroraum gewährleistet.

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