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Zentralbanken: EZB: AQR-Handbuch veröffentlicht

Die Europäische Zentralbank hat in der zweiten Märzwoche 2014 ihr Handbuch zur Methodik in Phase 2 des Asset Quality Review (AQR) veröffentlicht. Das Dokument soll den nationalen zuständigen Behörden und ihren externen Sachverständigen bei der Durchführung der AQR als Leitfaden dienen. Geprüft werden in zentralen Arbeitseinheiten unter anderem die Prozesse, Verfahren und Rechnungslegung, die Kreditakten, der Sicherheitenwert sowie die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Level-3-Aktiva (im Anhang sind alle zehn Arbeitseinheiten beschrieben).

Das Papier enthält die Methodik für zehn spezifische Arbeitseinheiten in Phase 2 (Prüfungen vor Ort). Letztere schließt sich an die Portfolioauswahl (Phase 1) an und läuft bis August 2014. Der Abschluss des AQR-Prozesses ist für Oktober 2014 vorgesehen. Dann sollen die gewonnenen Erkenntnisse zusammen mit den Ergebnissen des gemeinsam mit der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) durchgeführten Stresstests veröffentlicht werden.

Im Handbuch sind unter anderem Orientierungshilfen zu den folgenden Punkten enthalten:

- Verfahren zur Datenvalidierung und zur Prüfung von Modellparametern,- Vorgehensweise bei der Bewertung von bedeutenden Exposures sowie Sicherheiten und bei der Festlegung der erforderlichen Höhe von Rückstellungen,

- Prozesse zur Qualitätssicherung und Fortschrittskontrolle zur Gewährleistung eines rechtzeitigen Abschlusses,

- Hinzuziehen von unabhängigen, externen Bewertungen von Vermögenswerten in bestimmten Fällen,

- Verwendung von einschlägigen Benchmarks zur Bewertung von Marktwerten.

Die AQR ist eine zentrale Komponente der umfassenden Bewertung, deren Ziel es ist, die Transparenz der Bilanzen von bedeutenden Banken zu verbessern, gegebenenfalls Bilanzsanierungen anzustoßen und das Vertrauen der Anleger wiederherzustellen, bevor die EZB im November 2014 ihre Aufgaben im Bereich Aufsicht übernimmt.

Zu den wichtige Eckpunkten aus Phase 2 bezüglich der 128 Banken, die der umfassenden Bewertung unterliegen, gehören ein Gesamtbetrag risikogewichteter Aktiva (RWA) der zur Prüfung ausgewählten Portfolios von 3,72 Billionen Euro; dies entspricht 58 Prozent der gesamten RWA aller Banken sowie eine geschätzte durchschnittliche Anzahl der pro Bank geprüften Kreditakten von 1 250.

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