Auslandsbanken in Deutschland

Intesa Sanpaolo: seit Langem in Frankfurt präsent - enge Zusammenarbeit mit dem VAB

Martin Rücker, General Manager Frankfurt Branch, Corporate & Investment Banking Division, Intesa Sanpaolo, Frankfurt am Main

Martin Rücker, General Manager Frankfurt Branch, Corporate & Investment Banking Division, Intesa Sanpaolo, Frankfurt am Main - Der Standort Frankfurt und eine intensive Zusammenarbeit mit dem Verband der Auslandsbanken, so schildert es der Autor, ist für sein Haus wie auch diverse Vorgängerinstitute kein Neuland. Neue thematische Aspekte sieht er aber durch die Anforderungen der EZB-Aufsicht. Als Antwort auf diese signifikante Veränderung hat sein Haus ein Supervisory Response Team innerhalb der zentralen Abteilung International and Regulatory Affairs geschaffen und die Teamleitung in Frankfurt angesiedelt, um von dort aus die Kommunikation mit der EZB weiter zu optimieren. (Red.)

Mitglied im Verband der Auslandsbanken (VAB) ist Intesa Sanpaolo schon seit Langem, ein genaues Datum konnte in der Vorbereitung zum Jubiläum des VAB nicht ermittelt werden.

Marktführer in Italien

Die Vorgängerinstitute Banca Intesa und Sanpaolo IMI, die im Januar 2007 zur Intesa Sanpaolo mit Sitz in Turin und Mailand fusionierten, waren bereits Mitglieder im VAB. Und zuvor in den neunziger Jahren haben bereits einige der integrierten Banken mit Aktivitäten in Deutschland, wie die Banca Commerciale Italiana (COMIT), eine Zusammenarbeit mit dem VAB gepflegt. Heute profitiert die Filiale Frankfurt der Intesa Sanpaolo, die einzige Firmenkunden-Filiale des Instituts im deutschsprachigem Raum, mit ihren 30 Mitarbeitern von der Expertise der Geschäftsstelle des VAB.

Intesa Sanpaolo ist Marktführer in Italien in den Segmenten Retail, Firmenkunden und Asset Management. Die Gruppe betreut 12,3 Millionen Kunden, unterhält alleine in Italien ein Netzwerk von mehr als 3 600 Filialen mit einem Marktanteil von nicht weniger als 12 Prozent in den meisten Regionen.

Konzentration auf Großkunden

Darüber hinaus betreibt die Bank in Osteuropa und im Mittleren Osten (einschließlich Nordafrika) das Bank geschäft mit weiteren 1 100 Filialen, unterstützt 7,7 Millionen Kunden in zwölf Ländern. Das internationale Netzwerk wird abgerundet durch Firmenkunden-Filialen und Repräsentanzen in 27 Ländern.

Die Filiale Frankfurt konzentriert sich in Frankfurt auf das Großkundengeschäft mit deutschsprachigen Adressen und unterstützt italienische Firmen bei der Expansion in den deutschen Markt. Operativ sind die Aktivitäten der deutschen Einheit dem europäischen Hub in London unterstellt. Der integrierte Kundenbetreuungsansatz erfolgt global nach Industrien, somit ist auch eine enge Verzahnung der Aktivitäten mit der Zentrale in Mailand sichergestellt.

Die Filiale Frankfurt operiert als EU-Zweigniederlassung gemäß § 53 b KWG. Eine enge Zusammenarbeit mit dem VAB ergibt sich somit schon im Hinblick auf die deutsche Regulierung. Durch die Teilnahme an Veranstaltungen des VAB, seien es Arbeitskreise oder auch Seminarveranstaltungen, profitieren die Kollegen der Intesa Sanpaolo vom Know-how der Referenten.

Intensiver Austausch in Arbeitsgruppen

Damit ist auch eine Plattform für den fachlichen Austausch zu gemeinsamen Problemstellungen mit Kollegen anderer Auslandsbanken gegeben, die reichlich genutzt wird. Besonderen Nutzen konnten die Mitarbeiter zum Beispiel bei der Kooperation mit dem VAB bei der Einführung von Sepa verbuchen. Hier hat die Zusammenarbeit sehr geholfen. Entsprechendes Feedback aus den Sepa-Workshops konnte gezielt für die internen Umsetzungsarbeiten gemäß den deutschen Vorgaben des Rulebooks erfolgreich genutzt werden.

Seit dem November 2014 unterliegt die Intesa-Sanpaolo-Gruppe mit heute annähernd 90 000 Mitarbeitern und einer Bilanzsumme von 788 Milliarden Euro (06/2017) als signifikante Bankengruppe nicht mehr allein der italienischen Bankenaufsicht, sondern untersteht seitdem dem Joint Supervisory Team der Europäischen Zentralbank (EZB). Als Antwort auf diese signifikante Veränderung hat die Intesa Sanpaolo ein Supervisory Response Team innerhalb der zentralen Abteilung "International and Regulatory Affairs" geschaffen.

Um die Kommunikation mit der EZB weiter zu optimieren, hat man die Teamleitung dieses Zentrale-Teams in Frankfurt angesiedelt. Somit ist ein direkter Ansprechpartner für die EBZ bereits vor Ort und kann die Zusammenarbeit und Informationsbedürfnisse der EZB in die Zentrale koordinieren. Für das Supervisory Response Team sowie die Geschäftsführung und die Mitarbeiter des VAB ergibt sich hier eine Win-win-Situation, da hier ein praxisorientierter Erfahrungsaustausch auch mit anderen Banken zu gleichgerichteten technischen Fragestellungen gegeben ist.

Implementierung von neuen regulatorischen Erfordernissen

Regulatorische Erfordernisse, Implementierungen von deutschen oder europäischen Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien reißen nicht ab, im Gegenteil. Vor diesem Hintergrund wird sich die Zusammenarbeit der Intesa Sanpaolo mit dem VAB in der Zukunft weiter intensivieren. Auf den kompetenten Ratschlag, Praxishinweise und den Erfahrungsaustausch mit dem VAB auf den diversen Ebenen möchten das Management und die Mitarbeiter der Filiale Frankfurt sowie das Supervisory Response Team nicht verzichten. Zum Jubiläum des Verbandes wird herzlich gratuliert.

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