Blickpunkte

Auskunfteien - Schufa rückwärts

Üblicherweise sind es Unternehmen, die bei der Schufa Auskünfte über private Ver braucher oder - seit kurzer Zeit - auch über kleine Unternehmen, darunter Selbstständige oder Freiberufler einholen. Der Verbraucher selbst konnte bisher lediglich die über ihn gespeicherten Informationen einsehen, für eine Selbstauskunft etwa gegenüber Vermietern nutzen oder gegebenenfalls korrigieren lassen, nicht aber aktiv Dienstleistungen nutzen. Diese "Einbahnstraße" dürfte nicht unwesentlich zum trotz aller Bemühungen immer noch eher negativ geprägten Image der Auskunftei in der Öffentlichkeit beigetragen haben.

Seit Ende November können indessen auch Privatpersonen erstmals Bonitätsinformationen über Unternehmen einholen, mit denen sie in eine Geschäftsbeziehung eintreten wollen. Als Beispiel wird der Hausbau genannt, wo durch die Schufa-Unternehmensauskunft Bauherren helfen soll, abzuschätzen, ob etwa Bauunternehmen das halten können, was sie versprechen. So könnten die durchschnittlichen Kosten, die für Bauherren durch insolvente Baufirmen entstehen, sowie ärgerliche Bauverzögerung vermieden werden.

Genauso alltäglich wie die Schufa-Auskunft über Privatpersonen wird die Unternehmensauskunft aber bis auf Weiteres wohl nicht werden. Dafür sorgt zum einen der Preis für die Bonitätsauskunft, die nur nach Registrierung auf dem Portal meine. schufa.de (einmalig 18,50 Euro) für eine Gebühr von 28,50 Euro erteilt wird. Zudem braucht es den Nachweis eines berechtigten Interesses des Auskunftssuchenden an den Bonitätsinformationen. Und diese Hürde macht die Auskunft wohl nur für vergleichsweise wenige Geschäftsvorfälle interessant. Red.

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