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Bank und Technik - Lola und Nina bitten um's Gespräch

Zu den herausragenden Eigenschaften der aktuellen i-Phone-Generation gehört sicherlich die Sprachsteuerung Siri. Diese Software dient der Erkennung und Verarbeitung von natürlich gesprochener Sprache. Indem Siri auf Fragen des Nutzers passende Antworten liefert oder Kommandos ausführt, die sonst eine manuelle Eingabe erfordern, kann das Programm als persönlicher Assistent agieren.

Offenbar ist Apple mit seinem Sprachassistenten ein großer Wurf geglückt, denn Google hat seine Such-App für i-Phones und i-Pads erst jüngst um eine Spracheingabefunktion erweitert. Sprachausgabe und semantische Suche außerhalb des englischen Sprachraumes sollen folgen. Aber auch andere Anbieter von Smart phone-Programmen haben sich der Sprachassistenz in Smartphones angenommen und stellen sukzessive erste Lösungen vor. Ende Juni dieses Jahres präsentierte beispielsweise die US-amerikanische Bank BBVA Compass ihre virtuelle Assistentin Lola, die von den gleichen Wissenschaftlern am SRI Institute entwickelt wurde, die auch Apples Siri zum Leben erweckt hatten. Bei Lola handelt es sich bislang um eine virtuelle Bankangestellte, die für den Kunden im Online-Banking auf Zuruf Aufgaben übernimmt. Sie kann beispielsweise bereits Überweisungen ausführen oder Umsätze durchsuchen. Der Ableger der spanischen Großbank Banco Bilbao Vizcaya Argentaria will die Sprachassistenz zunächst bei Angestellten und deren Familien testen und später als virtuelle Beraterin auf ihre Kunden loslassen.

Einen Schritt weiter als Lola geht der US-amerikanische Finanzdienstleister United Services Automobile Association (USAA) mit seiner Assistentin fürs Smartphone. Nina soll per Sprache nicht nur Bankgeschäfte erledigen, sondern auch andere Dienste erbringen, beispielsweise die Buchung von Flügen übernehmen. Aktuell befindet sich die App noch in einer Testphase und soll Anfang 2013 veröffentlicht werden.

Ob die intelligenten Assistenten nun in eine Smartphone-App oder ins Onlinebanking integriert sind, ist sicherlich Geschmackssache. Auffällig ist jedoch, dass sprachgesteuerte Dienste à la Siri derzeit offenbar sehr stark im Kommen sind. In Kombination mit einem intelligenten Selbstberatungsprogramm versprechen diese virtuellen Bankberater allerdings eine revolutionäre Zukunft. Angesichts der immer größeren regulatorischen und dokumentarischen Anforderungen bei Beratungsprozessen handelt es sich freilich um eine Entwicklung, die Banken und Sparkassen aufmerksam verfolgen sollten. Über die Akzeptanz werden jedoch letztlich Sicherheitsaspekte entscheiden. KD

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