N26 ist in Sachen digitale Kompetenz aus Kundensicht im Branchenvergleich vom Spitzenplatz auf Rang 17 abgerutscht. Auch der vormalige Zweitplatzierte, die Naspa, hat sich im Ranking um sechs Plätze verschlechtert. Neuer Spitzenreiter in Deutschland ist in diesem Jahr die Sparda-Bank BW, gefolgt von Haspa, Postbank, ING und der Deutschen Bank. Das sind Ergebnisse der Benchmarking-Studie „Finnoscore Deutschland 2022“ von Finnoconsult, die deutsche Banken mit Mitbewerbern aus Europa und Nordamerika im Hinblick auf ihre digitale Kompetenz aus Sicht von Kunden und potenziellen Neukunden vergleicht. Insgesamt wurden dabei über 220 Banken, davon 71 aus dem DACH-Raum und 30 aus Deutschland nach zwölf Dimensionen untersucht, darunter Website, Onlinebanking, Mobile App(s), Social Media und Preistransparenz sowie erstmalig auch Innovation und Nachhaltigkeitsagenda.
Die Sparda-Bank Baden-Württemberg hat sich nicht nur in Deutschland von Platz 19 auf den Spitzenplatz vorgearbeitet. Sondern sie belegt auch Rang zwei unter den Banken in der DACH-Region und rangiert international auf Platz fünf unter mehr als 220 Banken. Damit ist sie der größte Aufsteiger aller Banken in der gesamten diesjährigen Analyse.
Die Schere zwischen der besten und der schlechtesten Bank im Finnoscore 2022 ist im Vergleich zur Vorgängerstudie noch weiterauseinandergegangen. Insbesondere die Neobanken hätten sich in ihren Bemühungen, zum komplexeren Angebotsspektrum traditioneller Banken aufzuschließen, verzettelt. Als Beispiel wird N26 als größter diesjähriger Absteiger genannt. In der Vergangenheit rasch gewachsen, war die Neobank bestrebt, ihre Produktangebote und folglich die Website auszuweiten. Dies, so die Studie, ging deutlich zulasten der Übersichtlichkeit und der Preistransparenz, die auch aufgrund einer komplexeren Darstellung ein Stück weit verlorengegangen sind. Als weiteres Manko wird die Einstellung der Chatfunktion genannt, durch die die ohnehin limitierten Möglichkeiten, mit der Bank Kontakt aufzunehmen, noch stärker reduziert wurden. „Die N26 kämpft an vielen Fronten, vor allem aber mit ihrer Profitabilität. Um am Markt bestehen zu können, hat die Bank das Produktangebot weiter ausgebaut. Dadurch ist aber ein gutes Stück weit auch die Einfachheit in der Präsentation des Angebots verlorengegangen“, so Finnoconsult-Geschäftsführer Christian Berger. Umgekehrt punktet der deutsche Sieger, die Sparda-Bank BW mit der Möglichkeit, die Kontoeröffnung direkt von der Startseite zu initiieren, sowie der Banking-App Teo, die mittlerweile viele hilfreiche Zusatzfunktionen biete.