Die Inflationsrate für Deutschland liegt im Dezember 2014 bei 0,2 Prozent. Für die Eurozone liegt der Wert bei minus 0,2 Prozent. Die Kerninflation (ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak) für die Eurozone beträgt 0,8 Prozent und hat sich zuletzt stabilisiert. Der Einfluss der gefallenen Energiepreise hat also deutliche Auswirkungen und könnte gleichzeitig die mittelfristigen Deflationserwartungen überzeichnen. Die etablierten Anleihemärkte sind weiterhin von einem massiven Anlagenotstand gekennzeichnet. Ob und inwieweit das aktuelle Renditeniveau eine angemessene Vergütung für die zu übernehmenden Kredit- und Zinsänderungsrisiken reflektiert wird sich zeigen. Zudem sollte berücksichtigt werden, dass die Fälligkeitsrenditen der Anleihen fixiert sind, aber die Inflationserwartung steigen kann. Die zweistelligen Renditen verschiedener Anleihemärkte im Kalenderjahr 2014 werfen natürlich die Frage auf, ob diese Buchgewinne auch realisiert werden. Ansonsten bauen sie sich bis zur Fälligkeit der Anleihe wieder auf null ab. Vor diesem Hintergrund sind die kommunizierten Ergebnisse von Versicherungen, Investmentfonds und anleihelastigen Vermögensverwaltungsstrategien zu analysieren. Die niedrigen Renditen erzeugen einen erhöhten Beratungs- und Dokumentationsaufwand, da private Anleger bei Wertpapieranlagen mittlerweile andersartige Risiken eingehen als in den vergangenen Jahren. Auch in der ganzheitlichen Vermögensstrukturierung steigt die Komplexität, da das Risikomanagement bezüglich steigender Zinsen nicht nur auf das Depot, sondern auch auf alle anderen Vermögenswerte wie vermietete Immobilien, Edelmetalle auszudehnen ist. Dies ist dem vermögenden Kunden durch eine entsprechende Kommunikation deutlich zu machen.