Versicherungen

Jeder Elfte betrügt bei der Schadensmeldung

Etwa jeder elfte Versicherungsnehmer in Deutschland hat schon einmal seine Versicherung betrogen. Hochgerechnet haben etwa 2,4 Millionen Versicherungsnehmer (9 Prozent) nach eigener Aussage schon einmal bewusst Falschangaben bei einem Versicherungsfall gemacht. Die Falschangaben verteilen sich auf alle Versicherungssparten ungefähr gleich. Dies ist ein Ergebnis der Studie "Versicherungen - Schadensfälle und Falschangaben" der Creditreform Boniversum GmbH, an der 1008 Verbraucher von 18 bis 69 Jahre teilgenommen haben.

Viele Verbraucher sehen keinen hohen Schwierigkeitsgrad, die Versicherung durch bewusste Falschangaben zu täuschen. 68 Prozent der Befragten schreiben jeweils der Hausrat- und Privathaftpflicht einfache beziehungsweise sehr einfache Betrugschancen zu. 32 Prozent sehen Falschangaben bei der Wohngebäudeversicherung und 36 Pro-zent bei der Kfz-Haftpflicht sowie ebenfalls 36 Prozent bei der Kfz-Kasko als einfach zu realisieren an.

Gängigste Praxis ist gemäß der Umfrage die Angabe einer erhöhten Schadenssumme. 51 Prozent der Befragten, die angeben, bei Schadensmeldungen nicht ehrlich gewesen zu sein, haben diesen Weg gewählt. 39 Prozent der Verbraucher haben einen Schaden sogar selbst herbeigeführt und 30 Prozent einen solchen vorgetäuscht.

87 Prozent der befragten Verbraucher verstehen bewusste Falschangaben bei Schadensmeldungen als kriminell, 13 Prozent als Kavaliersdelikt. Insgesamt äußern 36 Prozent Verständnis für Falschangaben. Der überwiegende Teil aller Befragten zeigt jedoch ein geringes Verständnis (64 Prozent). Dabei nimmt das Verhältnis mit höherem Einkommen und Bildungsstand ab. Männer zeigen sich mit 21,3 Prozent deutlich verständnisvoller für Versicherungsbetrug als Frauen (15,1 Prozent).

Als Lösungsansatz gegen Versicherungsbetrug sieht die große Mehrheit der Befragten die stärkere Belohnung von Schadensfreiheit - etwa durch Teilrückzahlung von Versicherungsbeiträgen - die Falschangaben sinken. 78 Prozent erwarten dadurch eine Verringerung an Schadensfällen. Lediglich 6 Prozent messen einem Belohnungssystem keinerlei Bedeutung bei. Red.

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