FIRMENKUNDENGESCHÄFT

Nur jedes dritte Start-up hat Staatshilfe erhalten

Rund jedes dritte Tech-Start-up in Deutschland (38 Prozent) hat finanzielle Unterstützung vom Staat beantragt und erhalten. Weitere 4 Prozent haben Hilfen beantragt, warten aber noch auf das Geld, und bei ebenfalls 4 Prozent wurden Zahlungen abgelehnt. 30 Prozent der Start-ups haben keine Hilfen beantragt, weil sie die entsprechenden Voraussetzungen nicht erfüllen konnten, und rund jedes fünfte der jungen Tech-Unternehmen (22 Prozent) benötigte überhaupt keine Hilfe. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter mehr als 200 Tech-Start-ups im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, die Bitkom Research vom 4. März bis zum 11. Mai 2021 durchgeführt hat.

Knapp jedes dritte der befragten Unternehmen (31 Prozent) ist demnach mit den staatlichen Hilfsangeboten zufrieden (5 Prozent) oder eher zufrieden (26 Prozent), ebenfalls 31 Prozent sind eher unzufrieden, 21 Prozent sogar völlig unzufrieden. Dass die zu Beginn der Pandemie befürchtete Pleitewelle bei Start-ups dennoch bislang ausgeblieben ist, führt Bitkom-Präsident Achim Berg auf den Reifegrad zurück, den das Start-up-Ökosystem inzwischen erreicht habe.

Der Hauptkritikpunkt der Unternehmensgründer lautet: Die staatlichen Hilfsmaßnahmen haben sich zu sehr an den Bedürfnissen von Konzernen und Mittelständlern orientiert und zu wenig an jenen von Start-ups. Das bemängeln 87 Prozent der Studienteilnehmer. Die Hälfte (54 Prozent) fühlt sich von der Politik im Stich gelassen. Rund zwei Drittel (62 Prozent) erwarten infolge der Pandemie eine Pleitewelle unter Start-ups in Deutschland, 16 Prozent glauben, dass aus diesem Grund dem eigenen Start-up eine Insolvenz droht. Ein Grund dafür: Für 55 Prozent der Start-ups ist es in der Krise schwieriger geworden, neue Investoren zu gewinnen. Auf der anderen Seite sagen aber 40 Prozent, dass ihr Start-up von der Krise profitiert hat. Red.

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